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Bitcoin-Wahnsinn: „Mutter aller Blasen“ oder „Gold 2.0“?

Die Volatilität ist zurück: Der Bitcoin haussierte zunächst, als gäbe es kein Morgen mehr – dann kam der große Einbruch. Wohin geht die Reise der hoch gewetteten Kryptowährung 2021?

Der Bitcoin ist die bekannteste Kryptowährung
Der Bitcoin ist die bekannteste Kryptowährung

Eigentlich ist alles wie immer beim Bitcoin: Ohne Superlative geht es nicht. So furios wie der Kryptowährung Ende 2020 nach fast dreijährigem Bärenmarkt das Comeback mit dem Durchbruch durch das bisherige Allzeithoch bei knapp 20.000 Dollar gelang, so kometenhaft schoss der Bitcoin danach in die Höhe.

Die 1000er-Dollar-Marken wurden zunächst im Tages- später nahezu im Stundenrhythmus genommen: 25.000 Dollar am zweiten Weihnachtsfeiertag, 30.000 Dollar zu Neujahr, 35.000 Dollar zum Start der ersten Handelswoche an den Kapitalmärkten, gar 40.000 Dollar zum Ende der vergangenen Woche. Bei knapp 42.000 Dollar stoppte der historische Bullenlauf dann zunächst am Wochenende: Die zwölf Jahre alte Digitalwährung brachte es zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine Marktkapitalisierung von über 800 Milliarden Dollar – und damit zu einer höheren Bewertung als etwa die Weltkonzerne Facebook, Berkshire Hathaway, Tencent oder Alibaba.

Bitcoin bricht in 36 Stunden um 28 Prozent ein

Doch auch die kühnsten Bitcoin-Bullen müssen immer wieder kräftige Rückschläge verkraften. Der lang erwartete Ausverkauf setzte zu Wochenbeginn ein – und er fiel wieder einmal dramatisch aus. In der Spitze um 28 Prozent an Wert brach der Bitcoin in gerade einmal 36 Stunden beim Absturz von knapp 42.000 auf rund 30.000 Dollar ein.

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Mehr als 150 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung lösten sich dabei innerhalb rund eines Handelstages in Luft auf. Und nicht nur der Bitcoin musste Federn lassen: Der gesamte Kryptomarkt geriet zu Wochenbeginn in den Abwärtssog und verlor zusammengenommenen mehr als 200 Milliarden Dollar an Wert. Ethereum, die zweitwertvollste Kryptowährung, büßte beim Einbruch von 1350 auf 925 Dollar gar 32 Prozent an Wert ein.

Britische Finanzaufsicht warnt vor Totalverlust

Der Auslöser für den explosiven Krypto-Crash dürfte nach dem steilen Anstieg der vergangenen Wochen sowohl charttechnische als auch fundamentale Ursachen haben. So warnte etwa gestern die britische Finanzaufsicht (FCA) Anleger in deutlichen Worten vor einem Investment in Kryptowährungen.

Bald 50.000 US-Dollar? Bitcoin laut Bloomberg-Analysten besser als Gold

„Wenn Anleger in die Produktgattung (Kryptowährungen – Anmerkung der Redaktion) investieren, dann sollten sie sich darauf einstellen, dass sie all ihr Geld verlieren können“, warnte die FCA. Die Bank of America äußerte sich wenige Tage zuvor ähnlich skeptisch und nannte Bitcoin „die Mutter aller Blasen“.

Was für den Bitcoin spricht

Doch darüber dürften „Hodler“, wie hartgesottene Halter der Kryptowährung in der Community genannt werden, nur müde lächeln. Für den harten Kern der Kryptofans sind die Flash-Crash-artigen Ausverkäufe Teil der nächsten Aufwärtsbewegung: Die schwachen Hände verabschieden sich aus der spekulativen Anlageform, während die „Whales“ – Großanleger, die mehr als 1000 Coins besitzen – gnadenlos zuschlagen.

Die Hypothese der zuletzt auffällig gewachsenen Schar an Fürsprechern: Der Bitcoin ist salonfähig geworden. In einer geldpolitisch aus den Fugen geratenen Welt stellt die auf 21 Millionen Coins begrenzte Kryptowährung für immer mehr (institutionelle) Anleger einen sicheren Hafen dar und kann entsprechend rasante Mittelzuflüsse verbuchen.

Für Aufsehen sorgte dabei zuletzt das US-Software-Unternehmen MicroStrategy, das seine Cash-Reserven in Bitcoin umwandelte und für eine weitere Tranche sogar Geld am Anleihemarkt aufnahm. Für Unternehmenschef Michael Saylor ist Bitcoin entsprechend „digitales Gold: härter, smarter, schneller und stärker“.

Kursziele von mehr als 100.000 Dollar

Folgt der Bitcoin dem historischen Vorbild der 4-Jahreszyklen, könnte der Digitalwährung 2021 das Beste noch bevorstehen. Marketing-Professor Scott Galloway prognostiziert etwa einen Anstieg auf eine Marke von 50.000 Dollar, während die Investmentbank JP Morgan zu Jahresbeginn gar das Fabelkursziel von 146.000 Dollar ausgab – allerdings langfristig.

Ab einer Marke von rund 50.000 Dollar wird eine Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar erreicht, bei Kursen von über 100.000 Dollar wären es zwei Billionen Dollar.

Zum Vergleich: Apple, der aktuell wertvollste Konzern der Welt, wird derzeit an den Kapitalmärkten mit 2,2 Billionen Dollar bewertet, während es Gold auf eine Marktkapitalisierung von rund 10 Billionen Dollar bringt. Vollzieht sich der Paradigmenwechsel vom physischen Edelmetall zur führenden Kryptowährung tatsächlich, hätte der Bitcoin entsprechend noch weiter viel Luft nach oben…

Video: So funktioniert der Bitcoin