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Anleger schätzen Beratungsprotokolle

Anders als viele Finanzberater wissen Anleger Beratungsprotokolle und Produktinformationsblätter schätzen. Doch es gibt ein „Aber“.

Vor fünf Jahren wurden bundesweit Beratungsprotokolle eingeführt. Ein Jahr später folgten die Produktinformationsblätter. Insbesondere die Beratungsprotokolle sehen sich seitdem massiver Kritik ausgesetzt. Finanzberater bemängeln den erhöhten Bürokratieaufwand sowie die nicht gegebene Möglichkeit eines freiwilligen, kundenseitigen Protokollverzichts. Verbraucherschützern fehlt es an Detailgenauigkeit der erstellten Protokolle. Kreditinstitute haben sich als Konsequenz des gesteigerten Beratungsaufwands und den damit verbundenen Kosten vermehrt aus der Aktien- und teilweise sogar aus der Anlageberatung zurückgezogen. Auch der Nutzen für die Anleger wurde vielfach in Abrede gestellt und argumentiert, dass gerade Kunden mit einer hohen Beratungsfrequenz auf die Protokollierung verzichten würden.

Umso überraschender sind die Ergebnisse der jetzt veröffentlichten Studie der European Business School (EBS) zur „Bedeutung von Vergütungsstrukturen im Nachfrageverhalten nach Finanzdienstleistungen.“ Von den 1.041 befragten Privatkunden mit Beratungserfahrung finden das Beratungsprotokoll lediglich elf Prozent weniger oder gar nicht nützlich. Beim Produktinformationsblatt sind es neun Prozent. Zudem zeige sich ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen der Beurteilung des Nutzen Protokolle und der Beratungsfrequenz. „Insbesondere bei denjenigen, die sich halbjährlich oder öfter in finanziellen Angelegenheiten beraten lassen“, heißt es in der Studie.

Nutzen der Protokolle vom finanziellen Wissen der Anleger abhängig

Es zeigt sich zudem, dass besonders solche Anleger, die ihre eigene finanzielle Allgemeinbildung als (sehr) gut einschätzen, vom Nutzen der Protokolle überzeugt sind. „Verbraucher hingegen, die ihr Finanzwissen als sehr schlecht beurteilen und daher im besonderen Fokus der Verbraucherschutzbemühungen stehen dürften, sehen eher keinen Nutzen im Beratungsprotokoll bzw. im Produktinformationsblatt.“

Sowohl das Beratungsprotokoll als auch das Produktinformationsblatt werden vor allem dann besonders positiv bewertet, wenn sich die Befragten die Nachvollziehbarkeit der Beratung oder Verständnis der Anlage verbessert haben. 87 Prozent gaben an, das Protokoll helfe ihnen bei der Nachvollziehbarkeit der Beratung. Für 72 Prozent werden zudem die mit Beratung und Produkt verbundenen Kosten transparenter. Ähnlich ist es beim Produktinformationsblatt: Zwischen 80 und 84 Prozent derjenigen, die das Produktinformationsblatt sehr nützlich finden, geben an, dass dadurch ihr Verständnis für die Funktionsweise der Anlage, ihrer Chancen und Risiken sowie der Kosten verbessert habe.

„Die Studienergebnisse zeigen damit, dass die reine Bereitstellung von Informationen für Verbraucher mit geringer finanzieller Allgemeinbildung bzw. weniger Beratungserfahrung nur von eingeschränktem Nutzen ist, da die erhaltenen Informationen scheinbar zu keinem zusätzlichen Erkenntnisgewinn führen“, fasst das Umfrage-Team (NYSE: TISI - Nachrichten) zusammen. „Entscheidend für den Verbraucher ist somit nicht ein ‚Mehr‘ an Papier, sondern ein ‚Mehr‘ an Erkenntnis.“ Dies erfordere eine generelle Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung in Deutschland, welche optimaler Weise bereits in der schulischen Ausbildung verankert werden sollte.

(PD)