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Japan will den Notstand ausrufen – Nikkei gewinnt trotzdem 4,2 Prozent

Die Hoffnung auf ein Ende der Krise in New York lässt die Anleger in Asien aufatmen. Die ersten Aktienmärkte treten sogar wieder in den Bullenmarkt ein.

Die Anleger in Tokio lassen sich vom Optimismus aus den USA anstecken. Foto: dpa
Die Anleger in Tokio lassen sich vom Optimismus aus den USA anstecken. Foto: dpa

Der Stadtstaat Singapur verschärfte am Freitag die Ausgangsbeschränkungen und ließ weitere Geschäfte schließen. Und Japan will offenbar am Montag den Notstand für die Millionenmetropolen Tokio und Osaka ausrufen. Dennoch stiegen die Aktienkurse auf breiter Front.

In Japan schoss der Nikkei-225-Index zunächst um mehr als drei Prozent in die Höhe und schloss sogar 4,2 im Plus bei 18.576 Punkten. Die Aktienmärkte in Südkorea, den Philippinen und Indonesien erreichten sogar als erste im asiatisch-pazifischen Raum den technischen Bullenmarkt. Sie stiegen seit den vor wenigen Wochen erreichten Tiefstständen mehr als 20 Prozent. In China waren die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen.

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Hoffnung auf Wende in New York, erwarteter Schrecken in Asien

Als einen Grund für die steigenden Kurse gaben Börsianer die Nachricht aus den USA an, dass die Todesfälle in New York erstmals gesunken seien. In Asien waren die Schritte der Regierungen in Japan und Singapur bereits eingepreist.

Die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“ urteilte zwar, dass sich die Anleger weiterhin über einen Stillstand der Wirtschaft sorgten. „Aber es ist unwahrscheinlich, dass dies ein Grund für einen Ausverkauf sein wird.“ Diese Maßnahmen dürften die wirtschaftliche Lage in Singapur und Japan wahrscheinlich nur kurzzeitig verschlechtern.

Notstand in Japan

In Japan wird voraussichtlich der Notstand mit Tokio und Osaka die zwei größten Millionenmetropolen treffen. Die Regierung will den Notstand ausrufen, um den rasanten Anstieg der Covid-19-Erkrankungen in den beiden dicht besiedelten Megacitys zu bremsen.

Dort haben die Lokalregierungen zwar die Bevölkerungen und Unternehmen auch jetzt schon gebeten, nicht ohne triftige Gründe die Wohnungen zu verlassen beziehungsweise Geschäfte zu schließen. Aber sobald der Notstand ausgerufen wird, können die Regierungen dieses auch fordern (allerdings ohne bei Verstößen bestrafen zu können). Volkswirte erwarten daher, dass dann noch mehr Bürger und Unternehmen den Appellen Folge leisten werden als jetzt schon – mit wachsenden negativen Folgen für die Wirtschaft.

Schon Mitte voriger Woche war die Mobilität der Bürger zeitweise um zwischen neun Prozent und 13 Prozent des Normalwerts gefallen, zeigt eine Auswertung des Diensts „Citymapper Mobility Index“. Ein ähnlicher Wert wurde in der deutschen Hauptstadt Berlin erreicht, in Madrid sank der Mobilitäts-Index sogar auf zwei Prozent.

Die Volkswirte von Goldman Sachs Japan warnen, dass ein einmonatiger Notstand im Großraum Tokio Japans Wirtschaft im mittleren Basisszenario um weitere 0,7 Prozentpunkte schrumpfen lassen könnte. Das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Quartal könnte in dem Fall aufs Jahr hochgerechnet um 10,6 Prozentpunkte fallen.

Der Einbruch steigt in der Simulation auf 20 Prozentpunkte, wenn im gesamten Großraum Tokio mit den angrenzenden Präfekturen Kanagawa, Chiba und Saitama der Notstand ausgerufen werden würde. Immerhin kündigte die Regierung an, am Dienstag ein Notprogramm in Höhe von etwa zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu beschließen. Es umfasst neben direkten Zahlungen an einkommensschwache Familien auch direkte Zahlungen und Kredite an Unternehmen und Selbstständige.

Singapur verschärft die Beschränkungen

In Singapur waren die Bewohner bisher noch größere Freiheiten als in Japan gewöhnt. Sogar die Schulen waren geöffnet. Aber auch dort steigt die Zahl von Infektionen, deren Ursprung die Behörden nicht mehr nachvollziehen können. Ab Dienstag müssen daher alle Unternehmen, die als nicht lebensnotwendig angesehen werden, ihre Mitarbeiter nach Hause schicken. Außerdem werden ab Mittwoch dann auch Schulen und Kindergärten geschlossen. So will die Regierung eine Explosion der Covid-19-Infektionen verhindern.