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Angst vor Ukraine-Niederlage geht um in Berlin: Hauptstadtgeflüster

(Bloomberg) -- Arne Delfs über bange Fragen zur Ukraine. — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie Sonntags das Hauptstadtgeflüster direkt in ihre Mailbox.

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Vorteil Putin

Wer in diesen Tagen in Berlin mit Offiziellen über die Ukraine spricht, spürt vor allem eines: die Angst, dass Kiew — und damit der Westen insgesamt — den Krieg gegen Wladimir Putin verlieren könnte.

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Wenige Tage vor dem zweiten Jahrestag des russischen Angriffs am 24. Februar wird immer deutlicher, dass sich das Blatt zugunsten Putins gewendet hat. Auf dem Schlachtfeld, aber auch im fast ebenso wichtigen Krieg um die Deutungshoheit.

Zwar fehlt es nach wie vor nicht an offiziellen Solidaritätsbekundungen. Erst am Freitag unterzeichneten der Kanzler und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Berlin ein bilaterales Sicherheitsabkommen. Deutschland werde “die Ukraine weiter gegen die russische Aggression unterstützen”, versprach Olaf Scholz.

Doch während die russische Kriegsmaschinerie auf Hochtouren läuft, kommt der Westen mit der Rüstungsproduktion nicht hinterher. Vielen ukrainischen Einheiten geht schlicht die Munition aus. Da helfen auch alle Sicherheitsversprechen nichts.

Entsprechend gedrückt war die Stimmung auf der Münchner Sicherheitskonferenz, die zusätzlich von der Nachricht vom Tod des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny überschattet wurde.

“Es wäre eine Schande für den Westen, wenn Russland gewinnen würde”, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bei der Eröffnung der Konferenz und machte dafür die Uneinigkeit in den eigenen Reihen verantwortlich. Söder sprach nur aus, was viele denken.

Mit einem Donald Trump, der Putin geradezu einlädt, andere europäische Staaten zu überfallen, einem US-Kongress, der weitere Hilfen für die Ukraine ablehnt, und einer deutschen Öffentlichkeit, die zunehmend am Sinn der Waffenlieferungen zweifelt, steht Kiew zunehmend auf verlorenem Posten.

Noch hofft Scholz auf einen erneuten Sieg Joe Bidens. Aber was sollte er auch sonst machen? Bei einem Trump-Sieg fiele die Führungsrolle Deutschland zu. Ein Szenario, das dem Kanzler schlaflose Nächte bereiten dürfte, hat er doch zuletzt in Washington selbst erklärt, dass ohne die USA der Krieg nicht zu gewinnen wäre.

Deshalb wurde auch in München immer häufiger über eine Möglichkeit gesprochen, die bis vor kurzem noch als Tabu galt: Friedensverhandlungen mit Putin, an deren Ende die Ukraine schmerzhafte Zugeständnisse machen müsste.

Lesen Sie auch unser Wochenendfeature zum Berliner Wohnungsmarkt und eine Auswahl unserer Top-Artikel dieser Woche: Dauerkrise, Fans gegen Heuschrecken, immer diese Ammi-Immos und Trumps Plan.

Flaute vorbei

Während bundesweit die Preise für Wohnungen nach wie vor fallen, haben anhaltender Zuzug und schleppender Neubau zu einer erheblichen Verknappung am Berliner Wohnungsmarkt geführt. Das wiederum lockt zahlungskräftige Investoren an, die auf immer weiter steigende Mieten hoffen.

Dauerkrise

Die Bundesregierung scheint wie gelähmt angesichts des stotternden Motors der heimischen Industrie, die einmal als Lokomotive der Eurozone galt. Die Produktion des verarbeitenden Gewerbes ist seit 2017 rückläufig, die Wettbewerbsfähigkeit sinkt. Deutschlands Tage als industrielle Supermacht könnten bald gezählt sein, wenn Politik und Wirtschaft das Ruder nicht bald herumreißen.

Fans gegen Heuschrecken

Blackstone hat sich aus dem umstrittenen Bieterverfahren für einen Anteil an den Medienrechten der Fußball-Bundesliga zurückgezogen. Gründe wurden nicht genannt, aber im Hintergrund steht der anhaltende Widerstand von Fans, die Finanzinvestoren kritisch gegenüberstehen. Die Geißböcke vom 1. FC Köln fordern inzwischen, dem Ligaverband das Verhandlungsmandat mit dem letzten verbliebenen Bieter CVC zu entziehen.

Immer diese Ami-Immos

Die Deutsche Pfandbriefbank, die einst aus Überresten der Pleitebank Hypo Real Estate geformt wurde, steht wohl vor der größten Herausforderung ihrer rund 15-jährigen Geschichte. Die Krise am Immobilienmarkt trifft das Institut mit voller Wucht. Aktien und Anleihen sind auf Rekordtiefs abgestürzt. Und jetzt hat auch noch S&P die langfristige Bonitätsnote so weit herabgesetzt, dass sie nur noch eine Stufe über Ramschniveau liegt.

Trumps Plan

Donald Trump erwägt, im Falle einer erneuten Präsidentschaft die Beistandsgarantie gegenüber Nato-Mitgliedern, die nicht genug in ihr Militär investieren, zu reduzieren. Außerdem will er die Ukraine zu Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Krieges drängen. Das berichten Insider, die mit den Überlegungen des republikanischen Kandidaten vertraut sind.

Polit-TV am Sonntag

  • Der Presseclub zum Thema “Was zieht Menschen zur AfD?”

  • Bericht aus Berlin mit Wirtschaftsminister Habeck und CDU-Chef Merz

  • Berlin direkt

  • Caren Miosga kommt nächsten Sonntag wieder

--Mit Hilfe von Verena Sepp und Boris Groendahl.

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