Mit Anfang 20 starteten zwei Kölner eine Luxusuhren-Plattform, die jetzt 50 Millionen Euro Umsatz bringt
Ein Kunde hat es getan. Hat sich hingesetzt und auf feinstem Büttenpapier einen handgeschriebenen Dankesbrief an Philipp Man aufgesetzt. Der 26-Jährige kennt das schon. Wieder ein Lob für ihn und seine Mannschaft. Man wirkt ein wenig fassungslos.
Fassungslos darüber, wie fix „Chronext“ erfolgreich wurde.
Rückblick: Vor sieben Jahren schreibt der junge Kölner seine Abschlussarbeit zum Thema: „Die Marktdynamiken bei Luxusuhren“. Dann gründet er im April 2013 mit seinem WG-Kumpel Ludwig Wurlitzer die Plattform „Chronext“.
Im Web wollen sie neue und gebrauchte Luxusuhren verkaufen. Der Gründer erzählt: „Wir dachten: Welche Konsumgüter lassen sich wie Aktien handeln?“ Deshalb - und „wegen unserer Uhrenbegeisterung“ - fiel die Wahl auf die Zeitmesser.
Investitionen in Höhe von elf Millionen Euro
Da es im Netz keinen Marktplatz gibt, bauen sie sich den einfach selbst. Keine revolutionäre Idee, doch sie funktioniert. Risikokapitalgeber glauben an den Plan und geben elf Millionen Euro. Im Gründungsjahr liegt der Umsatz bei einer Million Euro. Gut 50 Millionen Euro Umsatz macht die Truppe 2016. Nun wird man bis 2018 den Umsatz verdoppeln.
Besucht man die neue, 1.650 Quadratmeter große Zentrale im schnieken Stadtteil Ehrenfeld, fallen die hohen Decken auf, es herrscht Start-up-Charakter. Hier arbeiten 150 Mitarbeiter. Sie kümmern sich um die Uhren, das Controlling, die Pflege der Webseite, den Wareneinkauf und den Versand.