Alltagsfragen im Büro: Gibt es ein Recht auf Raucherpausen?
Geruchsintensives Mittagessen am Schreibtisch, Familienfotos am Arbeitsplatz, das Mitbringen von Haustieren und die Wahl zwischen legerer oder förmlicher Business-Kleidung: Die Frage, was in einem Büro erlaubt ist und was nicht birgt viele Fallstricke. Wie sieht es eigentlich für Raucher aus, die immer mal wieder auf eine Zigarette verschwinden? Dürfen sie das?
Direkt an seinem Arbeitsplatz darf in Deutschland niemand rauchen. Dafür sorgt ein Verbot im Sinne des Nichtraucherschutzes, wonach Arbeitnehmer ein Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz haben. Raucher haben auch keinen gesetzlichen Anspruch auf Raucherpausen.
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In der Praxis dulden allerdings viele Arbeitgeber, wenn Arbeitnehmer ab und zu eine Raucherpause einlegen. Allerdings sollte die von den Rauchern nicht als zusätzliche Pause verstanden werden, sondern vielmehr als eine private Auszeit, die von der Arbeitszeit abgezogen wird. Wer am Tag zum Beispiel 20 Minuten mit Rauchen verbringt, sollte dann laut Arbeitsrecht auch 20 Minuten länger arbeiten als seine nichtrauchenden Kollegen.
Kann der Chef das Rauchen verbieten?
Ja, das kann er. Auch, wenn er es bis zu diesem Zeitpunkt jahrelang erlaubt hat. Er kann sogar ein Rauchverbot für das gesamte Betriebsgelände aussprechen.
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Meistens ist ein solches aber auf die Gebäude begrenzt und manchmal werden für Raucher sogar eigene Raucherräume bereitgestellt. Allerdings muss bei diesen gesichert sein, dass Nichtraucher durch den Zigarettenqualm nicht belästigt werden.
Was passiert, wenn man trotz eines Verbots raucht?
Wer eine Raucherpause einlegt, obwohl der Chef das ausdrücklich verboten hat, riskiert eine Abmahnung.
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Häufen sich die Vorfälle, kann am Ende sogar die fristlose Kündigung stehen. Gibt es im Arbeitsvertrag keine Klausel zu Erlaubnis oder Verbot des Rauchens, sollte man den Chef direkt ansprechen und ihn fragen, wie die Rauchfrage praktisch gehandhabt wird. Meistens findet sich eine Vereinbarung, die für beide Seiten in Ordnung ist.
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