Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.001,60
    +105,10 (+0,59%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.921,48
    +30,87 (+0,63%)
     
  • Dow Jones 30

    38.675,68
    +450,02 (+1,18%)
     
  • Gold

    2.310,10
    +0,50 (+0,02%)
     
  • EUR/USD

    1,0765
    +0,0038 (+0,36%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.130,15
    +2.116,24 (+3,71%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.359,39
    +82,41 (+6,45%)
     
  • Öl (Brent)

    77,99
    -0,96 (-1,22%)
     
  • MDAX

    26.300,82
    +48,41 (+0,18%)
     
  • TecDAX

    3.266,22
    +26,40 (+0,81%)
     
  • SDAX

    14.431,24
    +63,12 (+0,44%)
     
  • Nikkei 225

    38.236,07
    -37,98 (-0,10%)
     
  • FTSE 100

    8.213,49
    +41,34 (+0,51%)
     
  • CAC 40

    7.957,57
    +42,92 (+0,54%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.156,33
    +315,37 (+1,99%)
     

Aktien werden von der Euphorie getragen

Die gute Börsenstimmung schickt die Wall Street auf Rekordhöhen. Doch die Analysten warnen: Enttäuschungen seien vorprogrammiert. Die Experten kennen auch die Auslöser. Was in der kommenden Woche die Märkte bewegt.

Unter den Börsianern gibt es ein Top-Thema: Donald Trump. Seit dem 8. November scheint eine neue Zeitrechnung angebrochen zu sein. Die Wall Street streifte alle Besorgnisse im Vorfeld der Wahl des US-Präsidenten ab und sieht seit der Wahl Trump als Garant für eine erstarkende Wirtschaft. Das jüngste Signal dafür war ein Dow-Jones-Index über 20.000 Punkten. Der Dax dagegen hat sein historisches Hoch noch nicht erreicht.

Parallel zur guten Laune der Börsianer steigt jedoch die Skepsis der Analysten. Dazu passt die Einschätzung durch Dwight Bolden von Metzler Capital Markets: „Dass der Populismus, mit dem der neue US-Präsident seine Politik betriebt, auch große Gefahren für das globale Wirtschaftssystem birgt, wird derzeit noch völlig ausgeblendet.“

Der Metzler-Analyst urteilt: „Die Stimmung am Markt lässt sich derzeit am treffendsten mit ,selbstgefällig‘ bezeichnen.“ Er bündelt sein Urteil in den Worten: „Die Wahrscheinlichkeit für eine böse Überraschung steigt mit jedem Tag.“

Es scheint sich ein Konsens unter den Marktbeobachtern abzuzeichnen: Und den beschreibt die Metzler-Einschätzung recht genau. Auch James Swanson, Chefstratege bei der großen US-Fondsgesellschaft MFS, denkt in diesem Sinne. Auch ihn stimmt die euphorische Marktreaktion nachdenklich: „Angesichts der Wirtschaftslage und der schon sehr langen Dauer des derzeitigen Konjunkturzyklus muss man sich fragen, ob dies nachhaltig sein kann.“ Es könne leicht zu Enttäuschungen kommen.

WERBUNG


Steigende Zinsen und höherer Dollar sind gefährlich

Und es gibt zusätzliche Bedenken. Die formuliert Franck Dixmier, globaler Anleihechef beim Fondshaus Allianz Global Investors. Er spricht von den weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank, auch wenn der nächste Schritt in der nächsten Woche noch nicht anstehe. „Die Märkte könnten das Tempo des Zinserhöhungszyklus unterschätzen“, warnt er.

Hier erkennt er eine mögliche Bruchstelle. „Die anhaltende Kluft zwischen den Erwartungen des Marktes und dem künftigen Tempo der Zinserhöhungen weisen auf die Fragilität der US-Märkte hin“, meint er. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe stieg während der vergangenen Monate bereits deutlich auf 2,5 Prozent, die der Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit auf 0,5 Prozent.

Neben der Stimmung und der Zinsperspektive spielt die Währung in der Beurteilung der Märkte eine wichtige Rolle. „Die US-Wirtschaft könnte zunehmend unter steigenden Anleiherenditen und dem starken Dollar leiden“, meint Guy Wagner, Chefstratege von Banque de Luxembourg Investments.

Im Lichte der wachsenden Kluft zwischen optimistischen Aktionären und zweifelnden Analysten dürften die anstehenden Wirtschaftsdaten der Woche aufmerksam verfolgt werden. Von den Sitzungen der Notenbankvertreter in den USA, Großbritannien und Japan erwarten die Experten keine zinspolitischen Entscheidungen.

Die am Montag veröffentlichten deutschen Inflationszahlen für Januar werden laut Experten zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder über zwei Prozent liegen. Am Folgetag dürften recht hohe Wachstumsdaten für das vierte Quartal im Euroraum anstehen. In der zweiten Wochenhälfte folgen Arbeitsmarktdaten und das Verbrauchervertrauen für die USA. Sie werden weitere Schlüsse über den Zustand der Wirtschaft zulassen.

KONTEXT

Die schlechtesten Anlagen 2016

Sparbuch

Seit Jahren lässt sich mit dem Sparbuch nichts mehr verdienen. So war es auch 2016. Wer Anfang des Jahres 100.000 Euro anlegt hat einen Gewinn von gerade mal 50 Euro - entsprechend von 0,05 Prozent gemacht. Immerhin verloren Anleger aber zumindest nominal - also ohne Berücksichtigung der Inflation - auch nichts.

Alle Angaben ohne Transaktionskosten. Stand 30.12.2016

Mexikanischer Peso

Dem mexikanischen Peso - dem zweitgrößten Verlierer der Hauptwährungen zum Euro - machte der Wahlsieg von Donald Trump zum US-Präsidenten zu schaffen. Kein Wunder, die USA sind Mexikos wichtigster Handelspartner, doch Trump will den Handel massiv besteuern und die Grenzen zu Mexiko dichter machen- auch wenn zuletzt vom dem im Wahlkampf propagierten Mauerbau nichts mehr zu hören war. Wer zu Jahresbeginn 100.000 Euro in mexikanischen Peso anlegt, verfügte Ende des Jahres jetzt nur noch über 89.510 Euro.

Britisches Pfund

Das knappe Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union schockte am 24. Juni Europa die ganze westliche Welt. Der britische Aktienmarkt erholte sich - wie auch andere europäische Börsen - von dem Schock zwar recht schnell und legte zweistellig zu. Doch das britische Pfund selbst steht weiter unter massivem Druck. Zum Euro hat es in diesem Jahr gut 13 Prozent verloren und damit so viel wie keine andere Hauptwährung. Aus 100.000 in Pfund investierten Euro wurden so nur noch 86.980 Euro.

Aktien China

Der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft verunsichert Anleger weltweit seit anderthalb Jahren. Das spiegelt sich auch der Börse wider. Der Leitindex CSI 300, der die 300 größten Aktien Festlandchinas erfasst, verlor über elf Prozent. Da gleichzeitig der Yuan zum Euro weiter abwertete, bleiben Anlegern die 100.000 Euro in den Index investiert haben, nur 85.450Euro übrig.

Aktien Ägypten

In Ägypten gab die Zentralbank den Wechselkurs im November frei, das ägyptische Pfund stürzte ab. Der ägyptische Leitindex EGX 30 gewann zwar über 70 Prozent - Euro Anleger hatten aber am Jahresende von 100.000 investierten Euro nur noch 79.570 Euro übrig.

Aktien Ghana

Der Aktienindex der ebenfalls sehr kleinen Börse in Ghana, verlor ebenfalls stark. Von 100.000 Euro bleiben nur 77.840 Euro übrig. Die agrarisch strukturierte Wirtschaft des als Musterdemokratie auf dem Kontinent geltenden Landes, schrumpft. Das Land ist stark vom Export von Rohstoffen wie Gold, Öl, Kakao und Edelhölzern abhängig. Dabei steigen zwar im vergangenen Jahr viele Rohstoffpreise, doch der Kakaopreis brach um fast ein Drittel ein.

Aktien Nigeria

Deutsche Anleger, die 2016 an der kleinen nigerianischen Börse 100.000 Euro investierten, hatten Ende des Jahres nur noch 61.390 Euro auf dem Konto. Das lag vor allem daran, dass die Währung Naira im Sommer einbrach, nachdem die Zentralbank die Anbindung der heimischen Währung an den Dollar aufgab.