Achtung, Datensammler: Bei WhatsApp die Farbe wechseln ist die neueste Masche
Farbe wechseln bei WhatsApp? Damit gehen Betrüger bei dem Messenger derzeit auf Datenfang. Wie die Masche funktioniert und wie Sie die Farben auf dem Smartphone tatsächlich ändern können, erfahren Sie hier.
Das WhatsApp-Logo und den Chatverlauf immer nur in Grün und Weiß zu sehen, ist vielen Nutzern auf die Dauer langweilig. Da klingt es sehr verlockend, weitere Farben zur Auswahl zu haben.
Vorsicht: Scanner-Apps können Malware enthalten
Genau mit diesem Angebot versuchen Betrüger derzeit, Menschen in die die Falle zu locken. „Ändern Sie die WhatsApp-Farbe“ – heißt die Nachricht, die beim Messenger aktuell die Runde macht. Sie ist eingerahmt von bunten Herzen, daneben ein blaues WhatsApp-Logo. Darunter noch einmal die Aufforderung: „Aktivieren Sie jetzt die neuen WhatsApp-Farben“, dann folgt ein Link.
Bitte nicht anklicken!
Wer die Nachricht bekommt, sollte sie am besten einfach ignorieren. Denn Farbänderungen gibt es keine, es sollen lediglich Daten von möglichst vielen Nutzern eingesammelt werden. Damit das funktioniert und die Nachricht verbreitet wird, verbirgt sich hinter dem Link die Anweisung, dass man die Nachricht teilen soll, ehe der Farbwechsel zur Verfügung steht.
Mimikama, ein Verein zur Aufklärung von Internetmissbrauch, erklärt: „Die hohe Ehre des Farbwechsels haben scheinbar nur aktive WhatsApp-Nutzer, sonst könnte ja auch jeder daher kommen. Deshalb muss man die Nachricht erst einmal an 5 Gruppen oder 20 Freunde teilen – ohne zu wissen, ob es überhaupt funktioniert!“
Nutzer sollen App installieren
Wer bis dahin allen Anweisungen nachgekommen ist, die Nachricht fleißig geteilt hat, und nun hofft, in den Genuss des Farbwechsels zu kommen, wird ein weiteres Mal enttäuscht. Nur noch ein letzter Schritt sei nötig, heißt es dann. Um die Farben zu aktivieren, müsse eine App installiert werden. Doch wer darauf tippt, landet bei einem Gewinnspiel eines Unternehmens mit Sitz in Anguilla, einem britischen Überseegebiet in der östlichen Karibik.
16, 32, 64 oder 128 Gigabyte: Wie groß muss der Smartphone-Speicher sein?
„Jenes ,Gewinnspiel‘ (bei dem man übrigens immer ,gewinnt‘) führt uns auf ein Formular, wo wir unsere vollständigen Daten eingeben sollen. Doch ob es je zu einem Gewinn kommt, ist zumindest zweifelhaft, denn es stammt von uns bekannten Datensammlern“, erklärt Mimikama.
Der angebliche Gewinn ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten: Eine Parfümprobe, die vielleicht in 2022 verschickt wird.
Bei der Dateneingabe gibt es zudem ein schlecht lesbares Feld (Hellgrau auf Weiß) bei dem ein Haken bei Werbeeinwilligung gesetzt ist. Wer den übersieht, darf sich künftig über Dutzende SMS, E-Mails und Werbeanrufe freuen, so Mimika. Und die neuen WhatsApp-Farben? Von denen ist an dieser Stelle einfach keine Rede mehr.
So geht es sicher: WhatsApp-Logo von Grün in Pink ändern
Für alle, die farblich nach Abwechslung suchen, gibt es tatsächlich einen einfachen Trick. Der versteckt sich aber nicht in WhatsApp, sondern in den Einstellungen der Smartphones.
Für iOS-Nutzer: Tippen Sie auf Einstellungen, dann auf Bedienungshilfen und anschließend auf Anzeige & Textgrößeund wählen Umkehren klassisch. Damit kehren sich alle Farben um und es wird kunterbunt. Wer die Farben von Fotos und Videos beim Alten belassen will, wählt Umkehren intelligent.
Für Anroid-Nutzer: Tippen Sie auf Einstellungen, dann auf Bedienungshilfen und aktivieren im Folgenden den Schieberegler Farbumkehr.
Die Änderungen gelten dann aber nicht nur für WhatsApp, sondern für alle Farben, die auf dem Display angezeigt werden.
Video: AGB-Streit um WhatsApp: Wer nicht zustimmt, wird abgeschaltet