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10 Fakten zum Ökostrom: Die bessere Alternative?

Ökostrom ist ein in Deutschland viel diskutiertes Thema. Ob Verbraucher umschwenken sollten ist eine andere Frage. Hier sind 10 spannende Fakten.

Als Ökostrom wird Elektrizität bezeichnet, die zu 100 % aus erneuerbaren Energien gewonnen worden ist - zum Beispiel Windkraft. (Bild: Getty)
Als Ökostrom wird Elektrizität bezeichnet, die zu 100 % aus erneuerbaren Energien gewonnen worden ist - zum Beispiel Windkraft. (Bild: Getty) (ljubaphoto via Getty Images)

Nachhaltigkeit und eine bewusstere Energiepolitik haben einen Namen: Ökostrom. So oder so ähnlich könnte vermutlich auch ein Werbe-Jingle zu der grüneren Energie-Alternative lauten. Trotzdem existieren viele Fragen rund um das Thema, das auch für Verbraucher relevant sein kann.

Anlass genug, den Ökostrom ein wenig näher zu beleuchten. Hier sind zehn Fakten, damit ein Jeder bei diesem Thema eifrig mitdiskutieren kann.

Ökostrom: Was ist das eigentlich?

Ökostrom soll eine sauberere Alternative zu den fossilen Brennstoffen abbilden (Bild: Getty).
Ökostrom soll eine sauberere Alternative zu den fossilen Brennstoffen abbilden (Bild: Getty). (kflGALORE via Getty Images)

Als Ökostrom wird Elektrizität bezeichnet, die zu 100 % aus erneuerbaren Energien gewonnen worden ist. Dazu zählen wiederum Wind- und Wasserkraftwerke, wie unter anderem die Verbraucherzentrale aufzählt. Gleichsam gehören auch die Erzeugnisse aus Biogasanlagen oder mithilfe von Solarstromanlagen gewonnene Elektrizität dazu.

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Die Kernidee ist, dass Ökostrom eine sauberere Alternative zu den fossilen Brennstoffen abbilden soll. Anhand der regenerativen Quellen ist das ein plausibler Ansatz.

Mehr zum Thema: Was steckt eigentlich genau hinter dem Begriff "Ökostrom"?

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Ökostrom: So bezieht man ihn

Verbraucher können sich bewusst bei ihrem Energieversorger für einen Ökostromtarif entscheiden. Das wiederum bedeutet, dass diese dann mit der grüneren Alternative laut Vertrag beliefert werden. Die Produzenten und Versorger dürfen jedoch nicht einfach behaupten, dass es sich bei ihrem Angebot um die grünere Variante handelt. Um Missbrauch zu vermeiden müssen sie sogar einen Herkunftsnachweis erbringen.

Das könnte Sie auch interessieren: Verbraucherzentrale - warum sich Ökostrom lohnt

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Ökostrom: Kein Unterschied zu Hause spürbar

Eine weitere, spannende Frage für viele Verbraucher ist, ob Ökostrom anders als die Elektrizität aus fossilen Brennstoffen ist. Laut Aussage des Portals gasag.de sei es für die eigenen Haushaltsgeräte vollkommen unerheblich, von welcher Quelle der Strom komme. Es ginge lediglich um die Art der Erzeugung.

Der Strom, den wir als Verbraucher als der Steckdose bezögen, sei daher generell immer der gleiche. Die Entscheidung für oder gegen Ökostrom sei, wenn, dann eine, die man aus persönlichen Vorlieben und Gründen der Nachhaltigkeit treffe.

Ökostrom: Eine günstigere Alternative?

Laut Aussagen des Vergleichsportals finanztip.de ist Ökostrom im Vergleich zum konventionellen Strom nicht teurer. Das Portal gasag.de zitiert sogar eine Auswertung, wonach ein Vergleich der Bundesnetzagentur mit Blick auf das Jahr 2020 zu dem Ergebnis gekommen sei, dass die grünere Elektrizität sogar um 2 Eurocent günstiger sei, als der konventionelle Strom.

Der Preis kann daher auch ein Grund sein, sich für die nachhaltigere Alternative zu entscheiden. Wobei andere Verbraucherportale inzwischen generell darauf verweisen, jeden Stromtarif immer gründlich zu überprüfen.

Welche Vorteile hat Ökostrom?

Die Vorteile des Ökostroms sind einerseits eine deutlich bessere CO2-Bilanz. Laut Auswertung des Bundesumweltamtes würde die Herstellung einer Kilowattstunde konventioneller Strom bis zu 485 Gramm CO2 ausstoßen. Die grüneren Alternativen kämen hingegen auf CO2-Werte zwischen 2,6 Gramm bei Wasserstoff und 101,7 Gramm bei der Verwendung von Biomethan.

Grafik: So stark belastet die Stromerzeugung das Klima

Infografik: So stark belastet die Stromerzeugung das Klima | Statista
Infografik: So stark belastet die Stromerzeugung das Klima | Statista

Weitere Vorteile seien laut dem Portal wohnglueck.de eine höhere Ressourcenschonung, ein geringeres, atomares Risiko und eine persönlich vorteilhaftere Klimabilanz. Die meisten der Vorteile zielen daher auf den nachhaltigeren Aspekt ab, wobei der Preis eben nicht zwangsläufig teurer sein muss.

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Welche Nachteile gibt es?

Kritiker verweisen unter anderem darauf, dass die nachhaltigen Energiequellen nicht nach Bedarf bedient werden können. Sonnenenergie und Windenergie ist nur zu gewissen Tages- oder Wetterzeiten abrufbar. Das wiederum bedeute eine gewisse Volatilität in der Beschaffung. Gleichzeitig gebe es gerade im Winter und in den Abendstunden bei Verbrauchern höhere Bedarfe, die dann gegebenenfalls nicht gedeckt werden können.

Solarpanele (Bild: Getty).
Solarpanele (Bild: Getty). (assalve via Getty Images)

Zudem seien mit einigen Herstellungsvarianten vom Ökostrom andere Belastungen verbunden. Durch Wasser erzeugte Elektrizität würde die Ökologie der Gewässer gestört, Windkraftanlagen sind häufig ebenfalls ein Eingriff in die Natur. Zudem benötigen auch derartige Anlagen Ressourcen, die dann verbraucht werden.

Ökostrom: Vorsicht vor Etikettenschwindel

Leider kam es in der Vergangenheit beim Thema Ökostrom auch zu einem sogenannten Etikettenschwindel. Laut dem Verbraucherportal energieheld.de sei das möglich, da der Herkunftsnachweis und die Elektrizität gesondert gehandelt würden.

Einige Stromanbieter hätten demnach Elektrizität eingekauft und im Nachhinein mit einem separat erworbenen Herkunftsnachweis versehen. Dadurch sei es möglich gewesen, Elektrizität aus fossilen Brennstoffen oder sogar Atomstrom mit einem grünen Label an die Verbraucher zu veräußern.

Laut energieheld.de wachse der Anteil des echten, grünen Ökostroms jedoch konsequent. Verbraucher könnten außerdem mithilfe solcher Portale gute Anbieter ausfindig machen.

So hoch ist der Anteil von Ökostrom in Deutschland

Mittlerweile ist Ökostrom in Deutschland keine Randerscheinung mehr. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes lag der Anteil der aus regenerativen Quellen gewonnener Elektrizität im Jahr 2022 bereits bei 46,3 %. Fast jede zweite Kilowattstunde wird somit inzwischen durch grüne Alternativen gewonnen.

Mehr zum Thema: Ökostromanteil steigt auf 49 Prozent

Ökostrom ist zudem auf dem Vormarsch. Wie das Statistische Bundesamt weiter ausführt, sei der Anteil im Jahre 2022 um weitere 7,3 % gewachsen.

Grafik: Der Marktanteil von Ökostromtarifen (bei Letztverbrauchern)

Marktanteil von Ökostromtarifen (bei Letztverbrauchern)
(Quelle: Bundesnetzagentur)
Marktanteil von Ökostromtarifen (bei Letztverbrauchern) (Quelle: Bundesnetzagentur)

100 % Ökostrom: Bhutan macht es vor

Hierzulande ist die Frage, ob wir mit 100 % Ökostrom auskommen können, noch eher theoretisch. Trotzdem zeigt unter anderem das Land Bhutan, dass es möglich sein kann. Laut einem Artikel Der Zeit vom Dezember des letzten Jahres würde das südasiatische Land mittlerweile den gesamten Strom mithilfe von Wasserkraftwerken erwirtschaften.

Das Königreich Bhutan im Himalaya hat eine der besten CO2-Bilanzen weltweit. Das Land setzt bei der Energiegewinnung hauptsächlich auf Wasserkraft aus den Flüssen. (Bild: Getty).

Mehr zum Thema: Bhutan bindet mehr CO2 als es ausstößt

Die Einwohneranzahl von Bhutan ist mit ca. 800.000 jedoch deutlich geringer, als die in Deutschland mit über 83,2 Mio. Einwohnern.

Fehlende Speichermöglichkeiten sind ein Problem

Da Ökostrom unter anderem mithilfe von Wind- oder Sonnenenergie nicht unbedingt dann produziert wird, wenn er auch abgerufen wird, sind Speichermöglichkeiten erforderlich. Das wiederum ist momentan ein Problem: Ausreichende Kapazitäten sind derzeit noch nicht vorhanden.

Durch die fehlenden Speicherkapazitäten sind laut einem Bericht der Augsburger Allgemeine im ersten Halbjahr des Jahres 2022 5.419 Gigawattstunden abgeregelt worden. Dafür erhielten die Versorger rund 148 Mio. Euro an Entschädigung.

Fehlende Speichermöglichkeiten beim Ökostrom seien für einige Politiker die Achillesverse der Energiewende. Deshalb fordert insbesondere die Opposition, dass die Bundesregierung mehr in die Infrastruktur investieren müsse.

Video: So kannst du im Haushalt ganz einfach Strom sparen