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Über Bürohunde – Teil 2

Ich glaube es war vor drei Wochen, als ich über das Thema Bürohund geschrieben habe. Und wie ungemein motivierend und inspirierend so ein Hund für alle sein kann. Dazwischen habe ich über arrogante Kollegen und Dresscode bei Kälte im weitesten Sinne geschrieben. Was mir dabei einfällt, dass ich mich für Ihre oft sehr klugen Kommentare bedanken möchte. Ab und zu ist sogar ein Lob dabei. Dankeschön.

Aber ehe ich abschweife, möchte ich so langsam wirklich mal an die angeblichen explosionsartigen Kreativitätsschübe durch den Bürohund glauben. Ich möchte das wirklich. Vieles wäre aber sicher leichter, wenn meine Mitarbeiterin nicht auf dem Boden läge oder wenn sie weniger animalische Geräusche von sich gäbe.

Einige Mitarbeiter haben auch schon über „Rücken“ geklagt, weil man mit Hund auf dem Schoß nicht in der idealen Haltung am Schreibtisch sitzt. Und wer muss sich das anhören? Ich.

Das Phänomen ist an sich nichts Neues. Das Kindchenschema hat es sich millionenfach als ungemein praktisch erwiesen. Um hilflose Wesen mit runden, unproportioniert großen Köpfen kümmert man sich gern. Und sie danken es einem, indem sie einem später die Rente zahlen.

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Nun hat es die Natur damit nicht allzu genau genommen. Der Schlüsselreiz, der eigentlich nur von den – sagen wir – Jungtieren der eigenen Gattung ausgelöst werden müsste, wird so ziemlich von allem getriggert, was auch nur ungefähr dem Schema entspricht. Und ganz besonders ansprechend ist in dieser Hinsicht mein Hund. Eine Augenweide. Leider.

Ich brauche im Schnitt doppelt so lange vom Parkhaus zum Büro wie früher. Denn auf dem Weg muss ich die immer gleichen Fragen beantworten:

  • Ja, das ist mein Hund (und ja: es ist ein süßer Hund).

  • Nein, es ist kein Rüde (genau: folgerichtig ist es eine Hündin).

  • Ja, sie ist jung.

  • Ja, sie wächst noch (aber nicht allzu viel).

  • Ja, sie friert, wenn es kalt ist (wie wir alle).

  • Ja, die Kälte ist der Grund, weshalb ich ihr ein Sweatshirt angezogen habe.

  • Ja, ihr ist trotzdem kalt.

  • Nein, dass es von MCM ist, weiß sie nicht, es wäre ihr auch egal. Aber es gibt mittlerweile den MCM-Fanclub, und sie weiß, was sie denen schuldig ist. Immerhin läuft sie täglich daran vorbei und wird gefeiert.

  • Ja, sie hätte jetzt gern ein Stück Wurst (tatsächlich ernährt sie sich aber von Hundefutter speziell für Welpen. Was wäre das Leben, wenn wir nicht träumen dürften).

Eine Weile habe ich meinen kleinen süßen Hund jeden Morgen ins Revers meines Mantels eingeschlagen getragen. Es hat überhaupt nichts geholfen: Die kleine süße Schnauze hat ein winziges Stück herausgeschaut – gerade genug, um das immer gleiche Gespräch in Gang zu setzen.

Nun wird es Frühling, in vielerlei Hinsicht eine große Verbesserung. Das MCM-Sweatshirt wird nächsten Winter (wenn der Hund noch ein bisschen, aber nicht allzu viel gewachsen ist) ohnehin besser passen. Jetzt kann ich mich voll und ganz auf die zunehmende Hysterie unter meinen Mitarbeiterinnen konzentrieren. Ob ich sie alle in die Hundeschule schicken sollte?

Schöne Woche wünsche ich. Und ja, ich erfülle das Klischee: MCM-Sweater, aber keine Ahnung von Bürohunden. Aber ich bin ausbaufähig.

Sabina Wachtel berät Manager. Sie ist Inhaberin von ExpertExecutive mit den Labels ManagerOutfit.de und MEMBER OF THE 55. Außerdem ist sie Autorin.