Zum Jahresende clever Steuern sparen

Egal ob Eigenheimbesitzer, Wohnungseigentümer oder Mieter, für alle erkennt das Finanzamt Handwerkerkosten an. Pro Jahr lassen sich bis zu 6.000 Euro für Lohn-, Fahrt- und Maschinenkosten geltend machen. 20 Prozent davon – bis zu 1.200 Euro – werden direkt von der Steuerschuld abgezogen. Steuerzahler sollten prüfen, ob etwa Renovierungsarbeiten in 2019 anstehen und es möglich ist, Ausgaben eventuell vorzuziehen, um den vollen Betrag in 2018 noch auszuschöpfen. Auch Reparaturarbeiten für Geräte fallen darunter. Wichtig: Die Dienstleistungen müssen auf Rechnung erfolgen und per Überweisung bezahlt werden. Möglich sei es auch, anstehende Arbeiten für 2019 jetzt schon anzuzahlen, dann lassen sie sich in der Steuererklärung für 2018 geltend machen.

Ob eine neue Brille, Zahnspange, Augen lasern oder teure Medikamente – eventuell lohnt es sich noch in diesem Jahr zu handeln. Zwar müsse jeder, bis zu einer individuellen Grenze (wird nach dem Einkommen berechnet) die Kosten selbst tragen, werde diese Grenze jedoch überschritten, wirken sich die Mehrkosten steuermindernd aus. Wer nah an diesem Limit liegt, kann in 2018 vielleicht noch sparen, wenn in 2019 ohnehin Ausgaben für die Gesundheit anstehen.

Sie wollten ohnehin heiraten? Wer das noch vor Jahresende tut, kann sparen. Paare, die noch vor Jahresende heiraten, können für das ganze Jahr 2018 vom Splittingtarif profitieren. Das gilt auch dann, wenn die Trauung erst am 31.12.2018 stattfindet. Vorteile haben die Paare, die unterschiedlich viel verdienen. Es gilt: Je größer die Differenz, desto höher der Steuerbonus. „Übrigens: Auch ein Versöhnungsversuch wird vom Finanzamt belohnt. Wer von seinem Gatten offiziell getrennt lebt, sich aber versöhnen will, sollte das bis Silvester in Angriff nehmen – und auch wieder offiziell zusammenziehen“, rät Stiftung Warentest.

Wer viel auf Dienstreisen ist, dem raten die Verbraucherschützer, Zugtickets für 2019 noch in 2018 zu kaufen. Dann lassen sie sich steuerlich schon 2018 absetzen und man bekommt die Rückzahlung früher.

Fortbildungen, Seminare, Arbeitsmittel wie Tablets, PCs oder Notebooks – all das zählt zu den Arbeitsmitteln für den Job. Ausgaben die oberhalb der Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro liegen, wirken sich steuermindernd aus. In diesem Jahr lohne sich die Anschaffung ganz besonders, so die Experten. Denn teure Arbeitsmittel können jetzt bis zu einem Kaufpreis von 952 Euro brutto sofort von der Steuer abgesetzt werden. In denen Jahren zuvor musste der Anschaffungspreis auf mehrere Jahre verteilt werden.

Wer Gutes tut, kann Geldspenden bis 200 Euro auch ohne Quittungen in der Steuererklärung geltend machen – ein Kontoauszug reicht als Nachweis. Aber nicht nur Geldspenden zählen. „Wer Zeit opfert für eine ehrenamtliche Tätigkeit oder Kleidung, Spielzeug oder Musikinstrumente spendet, kann die Sachspenden oder den Aufwand absetzen“, so Stiftung Warentest. Bei neuen Gegenständen gelte der Preis auf der Rechnung, bei gebrauchten müsse der Marktwert am Tag der Spende ermittelt werden.

Anleger mit Wertpapierdepots bei verschiedenen Banken sollten Gewinne mit eventuellen Verlusten verrechnen. Dazu müssen Steuerzahler bis 15. Dezember bei ihrer Bank eine Verlustbescheinigung beantragen, die realisierte Verluste aus Kapitalanlagen bescheinigt. Die bescheinigten Verluste können dann mit Gewinnen aus anderen Depots verrechnet und entsprechend Steuern gespart werden.

Kosten für Feiern in der Firma können sich steuermindernd auswirken. Das gelte zum Beispiel für Abschiedsfeiern, Jubiläen, Hochzeiten, Beförderungen oder auch runde Geburtstage. Wichtig sei, dass es sich um eine Party mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern handele, die einen rein beruflichen Anlass hat.
Den vollständigen Bericht von Stiftung Warentest zum Thema „Steuertipps zum Jahresende“ finden Sie hier (kostenpflichtig).