Drama um Sängerin Jennifer Weist: Freund auf Partymeile fast totgestochen

Diese knapp 15 Zentimeter lange Verletzung zog sich der Freund von Jennifer Weist zu, als er die Sängerin am vergangenen Samstagabend vor einer Diebesbande beschützen wollte. Wie sie auf Facebook schreibt, hatte die Gang es auf ihr Portemonnaie abgesehen, ehe sie ihrer Begleitung die Kette vom Hals riss. Ihr Freund hielt einen Dieb fest, drei weitere verletzten ihn daraufhin mit einem Messer. "Es fehlten nur ein paar Millimeter und er wäre direkt auf der Straße in meinen Armen gestorben", so die 28-Jährige zu dem Foto.

Hier ereignete sich die dramatische Szene: das Berliner Partygelände RAW, im städtischen Volksmund auch "Technostrich" genannt. Der Überfall auf Jennifer Weist und ihren Freund war nicht der einzige an diesem Abend. Laut der Polizei Berlin waren zwei Stunden zuvor zwei 19-jährige niederländische Touristen beklaut und verprügelt worden. Offenbar werden auf der Meile regelmäßig Menschen angegriffen.

Jennifer Weist schildert die Ereignisse vom Samstagabend detailliert auf ihrer Facebook-Seite. Der Beitrag, in dem die Sängerin auf die Gefahren der RAW-Meile hinweist, wurde inzwischen über 66.000 Mal geteilt. Die "Jennifer Rostock"-Frontfrau ist der Ansicht, dass sich eine "große Bande" dort herumtreibe, die Mitglieder "wahnsinnig gefährlich" seien und nicht davor Halt machen, für "eine beschissene Kette zu töten."

Fans von Jennifer Weist teilten den Post der 28-Jährigen aber nicht nur eifrig, sondern kommentierten ihn natürlich auch. So zeigten sich etliche User ebenso geschockt wie die Musikerin und richteten die besten Wünsche an sie und ihre Begleitung.

Einige kritisierten auch die mangelnde Sicherheit und forderten einen verstärkten Einsatz von Polizisten auf dem Gelände. "Schreibt doch alle mal eure Wut an unseren Innensenator oder Polizeipräsidenten. Dass dort endlich etwas passiert und härter durchgegriffen wird", heißt es unter anderem in der Kommentarspalte. Mit Erfolg: Offenbar hat Jennifer Weist eine Diskussion über die Kriminalität in dem beliebten Partyviertel ausgelöst.

Die Berliner Polizei hat bereits reagiert und ein Statement zu den jüngsten Ereignissen auf der Meile via Facebook veröffentlicht. In dem Posting nennen sie zudem Tipps, wie sich Besucher des RAW-Geländes am besten verhalten sollten – vor allem dann, wenn sie in Kontakt mit Kriminellen geraten.

Auch CDU-Politiker und Berlins Innensenator Frank Henkel hat sich auf Nachfrage von "Bild" zu den Gefahren der RAW-Partyzone geäußert: "Im Umfeld einer solchen Partyzone wittern Kriminelle ihre Gelegenheit. Die Polizei ist dort sehr präsent. Sie wird alles daran setzen, solchen Tätern das Handwerk zu legen."

Und tatsächlich sind die Beamten tätig geworden: Hier durchsuchen Polizisten am vergangenen Montag, den 18. August, die Mauer am RAW-Gelände nach Drogen.

Doch Jennifer Weist, die sich eigenen Angaben zufolge politisch links platziert, ruft mit ihrem warnenden Posting auch unliebsame Menschen und Kritik auf den Plan, wie sie in einer weiteren langen Facebook-Mitteilung offenlegt. "Ein brauner Haufen Scheiße verteilt sich über alle Kommentare, irgendwelche rassistischen Seiten verteilen ihr Gedankengut mithilfe meines Posts und von der Antifa muss ich mich als 'Pegida-Jenny' beschimpfen lassen", erläutert sie ungewollte und auch nicht beabsichtigte Reaktionen.

Trotz des schlimmen Zwischenfalls und der harschen Kritik lässt sich Jennifer Weist nicht einschüchtern. "Da cruise ich so durch meine Neighborhood", schreibt die 28-Jährige zu einem Facebook-Video, aus dem dieser Screenshot stammt.