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Die schwachen Märkte vermiesen das Ergebnis der UBS

Die Schweizer Großbank UBS hat im vierten Quartal weniger verdient als von Analysten erwartet. Auch der Ausblick für das laufende Jahr fällt vorsichtig aus.

Seine gute Laune hat sich Sergio Ermotti bewahrt: Angesichts der Spekulationen über seine Nachfolge habe er sich gefühlt wie beim Lesen seines eigenen Nachrufs, sagte der UBS-Chef. „Ich fühlte mich gut unterhalten.“

Doch die Ergebnisse der schweizerischen Großbank gaben am Dienstag wenig Grund zur Freude. Im Schlussquartal hat die UBS rund 696 Millionen US-Dollar verdient – und damit deutlich weniger als von Analysten erwartet.

Der Kurs der UBS-Aktie gab bis zum Nachmittag um rund fünf Prozent nach. Trotz des Dämpfers will die UBS an ihren Jahreszielen festhalten – auch wenn der Ausblick für die kommenden Monate wenig ermutigend ausfällt.

Geopolitische Spannungen, wachsender Protektionismus und Handelskriege hatten die Börsen in den vergangenen Monaten belastet. Diese Effekte führte der UBS-Chef auch als Erklärung für das maue Ergebnis der UBS an. „Wir konnten trotz historisch schwieriger Marktbedingungen eine solide Performance erzielen“, sagte Ermotti.

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Doch von dieser Performance zeigten sich die Anleger der Bank wenig beeindruckt. „Das sind sehr schwache Ergebnisse, und sie kommen als negative Überraschung nach einem optimistischen Investorentag“, urteilt Citi-Analyst Andrew Coombs.

So fiel in der Paradedisziplin der Schweizer, der Vermögensverwaltung, der bereinigte Vorsteuergewinn mit rund 770 Millionen Dollar um 22 Prozent niedriger aus als im Vorjahresquartal. Zudem zog die wohlhabende Kundschaft rund acht Milliarden Dollar von dem Geldhaus ab.

Auch die Investmentbank tat sich schwer. Hier lag der bereinigte Vorsteuergewinn bei mageren 26 Millionen Dollar und damit um 84 Prozent niedriger als im Vergleichsquartal. Für die Deutsche Bank, die ihre Zahlen Anfang Februar präsentiert, sind das keine guten Vorzeichen.

Trotzdem gab sich Bankchef Ermotti am Dienstag optimistisch – und wies Kritik an seinem Kurs zurück. Er betonte die milliardenschweren Gewinne, die die Bank in den vergangenen Jahren eingefahren hat.

Die Aussichten für sein Haus seien solide. „Die Situation könnte fordernder werden, aber unsere Position der Stärke könnte unter diesen Bedingungen für uns sogar zum Vorteil werden“, sagte Ermotti.

An ihren selbstgesteckten Zielen will die Bank trotz des Gegenwinds weiter festhalten. Das Geldhaus möchte die Neugelder in diesem Jahr etwa um zwei bis vier Prozent steigern. Noch sei es zu früh, sich ein Urteil über die Aussichten für das laufende Jahr zu bilden. „Aber das heißt natürlich nicht, dass wir hier sitzen und darauf warten, dass sich die Märkte besser entwickeln“, so Ermotti.

Wenn sich die Lage verschärfe, könne die UBS darauf mit Einsparungen reagieren. „Wir können in den Benzinsparmodus gehen.“ So könne die Bank etwa freigewordene Stellen vorerst nicht mehr besetzen.

Bei seinem Auftritt ließ der UBS-Chef keine Zweifel daran, dass er die Bank auch in Zukunft begleiten will. Ende des vergangenen Jahres war publik geworden, dass die UBS bei anderen Bankmanagern vorgefühlt hat, um die eigene Führungsriege zu verstärken.

Daraufhin wurde auch über einen vorzeitigen Abtritt von Ermotti spekuliert – zu früh, wie der CEO findet. „Ich bin nicht unsterblich, deswegen wird man eines Tages einen Nachfolger für mich finden müssen“, sagte Ermotti. „Aber diese Veränderungen sind noch Jahre entfernt.“

Auch die nächste Bankfusion mit der UBS dürfte noch auf sich warten lassen – zumindest, wenn man ihrer Führungsspitze Glauben schenkt. Laut Ermotti sei Aufsehern und Bankern klar, dass es zu viele Kapazitäten im europäischen Bankensektor gebe.

Zusammenschlüsse seien dafür eine mögliche Lösung. Ein anderer Weg sei es jedoch, sich auf die Stärken zu konzentrieren – so wie die UBS. Zu Spekulationen über einen Zusammenschluss mit der Deutschen Bank wollte sich Ermotti nicht äußern.

Am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos machte sich auch Verwaltungsratschef Axel Weber für Bankfusionen stark. Es gebe schlicht zu viele Institute. „Das Einzige, worauf es im Banking ankommt, ist Größe“, sagte Weber. Es gebe zu viele zu kleine europäische Finanzinstitute.

Damit diese mit ihren globalen Wettbewerbern mithalten könnten, müssten sie sich verbünden und „neu erfinden“. Doch die UBS sieht der ehemalige Bundesbank-Chef dabei nicht in der Pflicht. Die Bank habe einen guten Lauf, eine Fusion würde sie auf Jahre hinaus binden, so Weber.