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Dem Rhein und seiner Schiffahrt steht ein heikler Sommer bevor

(Bloomberg) -- Extreme Hitze in Teilen Europas stellt die Funktionsfähigkeit der Energie- und Verkehrsnetze auf eine harte Probe. Der Wasserstand des Rheins, der wichtigsten Binnenwasserstraße des Kontinents, dürfte in diesem Sommer wieder auf ein kritisch niedriges Niveau sinken.

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Der Pegel bei Kaub, einem wichtigen Schifffahrtspunkt zwischen Bingen und Boppard, ist nach offiziellen Angaben auf dem niedrigsten Stand für diese Jahreszeit seit mindestens drei Jahrzehnten. Die Entwicklung könnte noch schlimmer sein als im vergangenen Jahr, als eine historische Trockenheit die Wasserwege auf dem Kontinent zum Versiegen brachte und den Transport von für die Industrie wichtigen Rohstoffen wie Kohle und Diesel verlangsamte.

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Im Zuge des Klimawandels kommt es in Europa immer wieder zu extremen Wetterereignissen, die die Infrastruktur belasten, während sich die Region von einer Energieversorgungskrise erholt. Für das Wochenende wird für weite Teile Deutschlands und der Alpen Hitze vorhergesagt, die den Energiebedarf in die Höhe treibt.

Für die Industrie ist die Situation am Rhein von entscheidender Bedeutung. Der Strom schlängelt sich rund 1.300 Kilometer von den Schweizer Alpen bis zur Nordsee bei Rotterdam. Unternehmen wie der Chemieriese BASF SE und der Stahlhersteller Thyssenkrupp AG sind beim Transport von Rohstoffen für ihre Werke auf die Wasserstraße angewiesen.

Der Niedrigwasserstand im letzten Jahr trug zu einer Dieselknappheit in Süddeutschland bei, da die Binnenschiffe nicht die üblichen Mengen ins Landesinnere transportieren konnten — und es tauchen erneut Bedenken hinsichtlich einer Versorgungsknappheit auf. So hat die österreichische OMV AG die Diesellieferungen aus einem Lager in München gestoppt. Zudem kam es es im Bayernoil-Komplex im Freistaat zu einem Brand.

Im August letzten Jahres fiel der Pegel in Kaub unter 40 Zentimeter, ein Niveau, bei dem es für viele Lastkähne unwirtschaftlich wurde, Waren zu transportieren. Das ist nicht die tatsächliche Wassertiefe, sondern ein Maß für die Schiffbarkeit.

Der Pegel in Kaub liegt derzeit bei 1,13 Metern, ist aber seit Mitte Mai stetig gesunken. Seit 1993 war er Anfang Juli noch nie so niedrig. Bei geringen Wassertiefen müssen die Schiffe leichtere Ladung mitführen, um die Engstellen zu passieren.

Binnenschiffe, die den Niederrhein in der Nähe von Duisburg passieren, können etwa 2.125 Tonnen transportieren, etwas weniger als eine volle Ladung von 2.500 Tonnen, so der Makler Riverlake Barging in einem Bericht vom Mittwoch. Diejenigen, die nur den Oberrhein befahren, sind ebenfalls mit reduzierter Kapazität unterwegs.

Unabhängig davon ist der Preis für den Transport von Treibstoff nach Basel in der Schweiz auf 59,42 Euro je Tonne gestiegen. Das ist zwar nur ein Bruchteil des Preises vom letzten August - dem Höhepunkt der europäischen Energiekrise -, aber es ist der höchste Preis für diese Jahreszeit seit mindestens 2018, wie von Bloomberg zusammengestellte Daten zeigen.

Laut Maxar Technologies Inc. werden die Temperaturen am Sonntag in Frankfurt mit 35°C fast 7°C über dem Normalwert liegen und bis nächste Woche überdurchschnittlich hoch bleiben. Die Hitze wird auch Teile der Niederlande und den Südwesten Spaniens in Mitleidenschaft ziehen. Die Preise für Erdgas und Kohle sind in den letzten Wochen tendenziell gestiegen, da das Sommerwetter die Nachfrage nach Kraftstoffen für die Stromproduktion erhöht.

Überschrift des Artikels im Original:Rhine River Braces for Critical Summer as Heat Bakes Europe (2)

--Mit Hilfe von Alaric Nightingale, Rachel Graham und Jack Wittels.

©2023 Bloomberg L.P.