Bärenmarkt

"Bärenmarkt" ist die Bezeichnung für eine Phase fallender Aktienkurse über einen längeren Zeitraum. Der Begriff ist auf das Gegensatzpaar „Bulle“ und „Bär“ zurückzuführen. Der „Bulle“ ist an der Börse ein Sinnbild für steigende Kurse, weil er mit seinen Hörnern von unten nach oben stößt. Der Bär schlägt hingegen mit seiner Pranke von oben nach unten und steht deshalb für fallende Notierungen. Das Gegenteil eines Bärenmarktes ist ein Bullenmarkt. Ein Bärenmarkt wird etwa durch eine Konjunkturabschwächung oder eine Banken- oder Finanzkrise ausgelöst.

Bärenmärkte sind oft kürzer, dafür aber auch hefiger aus als Bullenmärkte. Anleger, die auf einen Bullenmarkt spekulieren, bauen Long-Positionen im Aktienmarkt ab und gehen vermehrt Short-Positionen ein. Außerdem wird von hellsichtigen Anlegern die Asset Allocation verändert, indem die Aktienquote insgesamt verringert und verstärkt in Anleihen investiert wird.

Als Bärenmarkt-Rally bezeichnet man eine deutliche Kurserholung innerhalb eines intakten Abwärtstrends. Die Kurse steigen also zwischenzeitlich deutlich, obwohl übergeordnet weiterhin ein Bärenmarkt vorliegt. Ob es sich im Einzelfall um eine Bärenmarkt-Rally handelt oder um den Beginn eines neuen Bullenmarktes, kann verlässlich erst in Nachhinein festgestellt werden. Mit Methoden der Technischen Analyse kann aber versucht werden, dies bereits während der Bärenmarkt-Rally zu beurteilen. Dabei spielen vor allem gleitende Durchschnitte, Trendkanäle oder das klassische Trendfolge-Konzept aus der Dow-Theorie eine Rolle.