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Ölmilliardär Eike Batista: In 48 Stunden 6 Milliarden Dollar verloren

Er war schon der reichste Mann Südamerikas, das war ihm jedoch nicht genug: Eike Batista wollte der reichste Mann der Welt werden. Doch dann wurden dem brasilianischen Unternehmer sein Geschäftsmodell und sein Lebensstil zum Verhängnis. Er verlor innerhalb von nur zwei Tagen sechs Milliarden Dollar (rund 4,9 Milliarden Euro) an der Börse. Damit stellt der Selfmademan einen neuen Negativ-Rekord auf und wird zum Symbol für Brasiliens wirtschaftliche Krise.

Auch Brasilien kann sich der Krise nicht entziehen, die den Rest der Welt beutelt. Der Aktienmarkt knickt ein, ausländische Investoren ziehen ihr Kapital ab – kurz: Das rasante Wachstum ist vorbei. Eike Batista verlor in den vergangenen Monaten ungefähr die Hälfte seines Gesamtvermögens. Sechs Milliarden Dollar (rund 4,9 Milliarden Euro) davon kamen dem Unternehmer in der unglaublichen Zeitspanne von 48 Stunden abhanden, wie die "Los Angeles Times" berichtet.

Seine Papiere verloren an Wert, da die Aktie von Batistas Öl- und Gaskonzern OGX an zwei Tagen im Monat Juni um 40 Prozent gefallen war. Vermuteter Grund: Batista hatte angekündigt, dass der Konzern seine Produktionsziele zurückschrauben werde. Das eigentliche Problem, das dahinter steckt, ist jedoch die Tatsache, dass Batista von jeher mehr versprach, als er liefern konnte, so die Meinung von Experten.


Anfang des Jahres listete die Zeitschrift „Forbes“ Eike Batista als siebtreichsten Mann der Welt und den reichsten Mann Südamerikas. Sein Vermögen wurde auf 30 Milliarden Dollar (rund 24,4 Milliarden Euro) geschätzt. Der brasilianische Magnat und Gründer des Öl- und Gaskonzerns EBX Group geizte auch nicht damit, seinen Reichtum zur Schau zu stellen. Zum Beispiel steht in seinem Wohnzimmer ein Mercedes SLR McLaren, der etwa 500.000 Dollar wert sein dürfte (rund 400.000 Euro). Und auch sonst weiß Batista, ehemals mit dem Playboy-Model Luma de Oliveira verheiratet, das Leben zu genießen. Der 56-jährige Multimilliardär legte in geschäftlicher Hinsicht ein ähnlich rasantes Tempo hin wie bei seinem Hobby, dem Speedboatfahren. Seine Biographie versah er wenig bescheiden mit der Unterzeile „The F Factor: The Path of Brazil’s Greatest Entrepreneur“, zu Deutsch: „Der X-Faktor: Der Weg von Brasiliens größtem Entrepreneur“. Doch nun könnte es sein, dass der Donald Trump Südamerikas zur Symbolfigur der wirtschaftlichen Krise seines Heimatlandes wird.

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„Seit 2007 durchlebte Brasilien diesen euphorischen Moment, und Eike machte sich das zunutze, um übertriebene Erwartungen entstehen zu lassen“, so der brasilianische Finanzexperte Adriano Pires gegenüber der „Los Angeles Times.“ „Was Batista zugestoßen ist, ist ein Warnsignal, das steht fest. Wir treten in eine weniger euphorische und damit realistischere Phase ein.“ Die Investoren seien heute weniger leichtgläubig und würden immer vorsichtiger, was ihre Vermögensanlagen angeht. Pires vermutet zudem, dass Batistas exzentrischer Lebensstil und dessen seiner Ansicht nach überhebliche Einstellung, jetzt sofort alles haben zu wollen, zu dem besonders rasanten Sturz seiner Aktie geführt haben könnten. „Er wirbt ständig für sich selbst, er sagt, dass er der reichste Mann der Welt werden möchte und das gereicht ihm nicht gerade zum Vorteil“, so Pires. „Damit hat er erreicht, dass viele ihm Abneigung entgegenbringen – das, was er sagt, macht ihn nicht gerade sympathisch.“ 

Selbst in Zeiten wie diesen, die sich durch schnellen Handelserfolg und plötzlichen Reichtum auszeichnen, fällt es schwer, ein ähnlich dramatisches Beispiel wie das von Batistas Holding und deren rasanten Wertverlust an der Börse zu finden.

Ein paar gibt es dennoch: So verzeichnete Unternehmensgründer Mark Zuckerberg innerhalb von zweieinhalb Tagen einen Wertverlust in Höhe von drei Milliarden Dollar, als die Facebook-Aktie fiel. Und der amerikanische Immobilien-Hai Sheldon Adelson verlor im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2008 ganze 90 Prozent seines Vermögens, das heißt 25 Milliarden Dollar (rund 20,3 Milliarden Euro). Anschließend gelang es ihm, all das verlorene Geld neu anzuhäufen. Bis er vor wenigen Monaten erneut einige Milliarden verlor.