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Börsen in Aufruhr: Die Angst vor der nächsten Krise geht um

Ausverkauf geht weiter

Wachsende Wirtschaftssorgen bringen den Dax auf ein Tief (dpa)
Wachsende Wirtschaftssorgen bringen den Dax auf ein Tief (dpa)

Dem Deutschen Aktienindex droht die vierte Verlustwoche in Folge. Seit dem Rekordhoch  im Juni hat der Dax rund 16 Prozent an Wert verloren. Auch andere Weltbörsen taumeln. Sind das Vorboten einer neuen Krise?

Alle paar Jahre gibt es an der Börse einen Ausverkauf. Die aktuellen Kursverluste sind neu, doch sie folgen einem bekannten Muster. Vor gut drei Jahren hat die Euro-Schuldenkrise einen abrupten Absturz ausgelöst. Auch dieses Mal erfolgte die Rutschpartie plötzlich, wenn auch nicht unerwartet. Binnen eines Monats verlor der Deutsche Aktienindex (Dax) über zwölf Prozent. Weitere Verluste sind nicht ausgeschlossen.

Vor allem eingetrübte Konjunkturperspektiven belasten die Märkte. Die Rohstoffpreise - ein Barometer für die wirtschaftliche Lage - befinden sich auf Talfahrt. Zu den Sorgen über die Wirtschaft kommt die Verunsicherung durch Krisen im Nahen Osten und der Ukraine sowie die Furcht vor einer Ausbreitung von Ebola.

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Noch immer handelt es sich nicht um ein Crash-Szenario. Trotzdem hat der Markt einen kräftigen Schnupfen. Inzwischen gesellen sich zu den bekannten Problemen (Euro-Schwäche, schwache Konjunktur im Euroraum) noch weitere neue hinzu. Auch in den USA deutet sich eine kleine Schwächephase an.

Das hat nicht nur dazu geführt, dass US-Anleger ihr Geld auch weiter aus dem Euroraum abziehen - auch US-Aktien sind in Ungnade gefallen. Der Absturz beim Dow Jones war (noch) nicht so heftig. Und trotzdem gehen gleich die Spekulationen wieder los, ob die US-Notenbank (Fed) die Zinswende nicht doch etwas verfrüht eingeläutet haben könnten.

Billiges Geld ist Schmiermittel

Wie dem auch sei: Mit dieser Spekulation sind natürlich wieder alle Fragen offen. Denn sollte die Fed zu voreilig gewesen sein, steht auch eine Wiederaufnahme der Anleiheaufkaufprogramme im Raum. Und was hat das mit mir zu tun? Sehr viel. Auch wenn die Fed sehr weit weg ist und Geldpolitik ohnehin für Laien nur schwer verständlich scheint, ist jedes Hüsterchen der Währungshüter entscheidend und beeinflusst jeden Winkel der Weltwirtschaft.

Billiges Geld ist Schmiermittel der Märkte. Sollte es weitere Programme der Fed geben, würde das die Koordinaten erneut verschieben. Euro und Dollar würden sich wieder annähern, und US-Investoren würden nach Europa zurück kehren. Damit wären auch europäische Aktien wieder gefragt.

Das ist ein mögliches Szenario. Es gibt natürlich noch viele andere Optionen. Sicher bleibt, dass Börsianer im Moment davon ausgehen, die Karten könnten  neu gemischt werden. Dafür sprechen auch einige Unternehmensbilanzen, die die Erwartungen der Börse nicht erfüllen konnten. Allerdings haben die US-Großbanken wieder mehr als ordentlich verdient. Das spricht dafür, dass die Fed wie geplant die Zügel ein wenig anziehen kann.

Nervöser Zickzack-Kurs

Bei all den Spekulationen über die süße Droge “Billiges Geld” vergessen viele auch, dass Notenbankpolitik von ihrer Beständigkeit lebt. Ein nervöser Zickzack-Kurs würde mittelfristig eher beunruhigen als begeistern. Die Aktienmärkte befinden sich momentan in einer schwierigen Übergangsphase. Europa und USA dividieren sich auseinander, zumindest geldpolitisch, da die Europäische Zentralbank eher die Schleusen weiter öffnen wird.

Dabei ist die vorgetragene Sorge um eine vermeintlich zu niedrige Inflationsrate ein gemeinsamer Nenner. Abgesehen davon, dass sich Verbraucher eher freuen, kurz vor Beginn der kalten Jahreszeit nicht zuviel für Öl zahlen zu müssen, dürfte diese Sorge aber nicht ausreichen, um die Fed vom eingeschlagenen Pfad abzubringen.

Droht am Ende der große Crash am Aktienmarkt?

Noch gibt es keinen Grund für übertriebene Angst. Investoren sollten nicht die Nerven verlieren und blind der Masse hinterherrennen, rät etwa Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. Möglicherweise nutzten manche Investoren die niedrigen Kurse auch zum Kaufen, was den Markt stützen würde. Viel schlechter könne die Stimmung am europäischen Aktienmarkt nicht werden, schrieb Morgan-Stanley-Experte Secker wie zur Beruhigung.