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Öl auf Talfahrt

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Der Ölpreis ist in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. (Bild: dpa)

Der Ölpreis ist in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Verbraucher freut das, doch Anlegern ist das eine Warnung vor der schwächelnden Wirtschaft. Auch die EZB ist alarmiert.

Dieser Tage endet auch in Baden-Württemberg und Bayern die Ferienzeit. Alle, die an Schulzeiten gebunden sind, sind dann wieder an ihren Plätzen. Damit endet auch die Sommerreisesaison. Das bedeutet Entspannung an den Zapfsäulen. Reisezeit ist Teuerzeit für Kraftstoffe. Dabei sind die Schwankungen zum Teil heftig. Vor dem Wochenende wird es teurer und abends, nach 19 Uhr drehen die Tankstellenpächter ebenfalls gern an der Preisschraube.

In den Sommerferien 2014 bot sich allerdings ein ungewohntes Bild. Im Juli und August sind die Spritpreise sogar gesunken. In der vergangenen Woche kostete Diesel in Deutschland im Schnitt 1,357 Euro je Liter. Für E-10 Benzin zahlten die Autofahrer knapp 1,52 Euro.

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Nicht nur Sprit sondern auch Öl ist in den vergangenen Wochen billiger geworden. Das mag angesichts der vielen Krisenherde von der Ukraine über den Irak bis Gaza überraschend klingen, hat aber durchaus seine Logik. Vor ein paar Monaten beflügelte die Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung die Preise, dann kamen die Kämpfe in der Ukraine dazu. Die Unsicherheit wuchs.

Die Weltwirtschaft wächst aber nicht mehr so schnell, wie eigentlich gedacht. Da die Krisen die Märkte weniger als erwartet belasteten, fiel der Ölpreis . Öl der Nordseesorte Brent kostet erstmals seit 17 Monaten wieder unter 100 Dollar je Fass.

Der Energiemarkt hat sich gewandelt. So sind sind die USA zu einem „Netto-Energieexporteur“ aufgestiegen. Die USA haben sich durch die hierzulande eher kritisch gesehene Fracking-Technik neue Gasvorkommen erschlossen,Dadurch ist das Land unabhängiger von ausländischen Lieferungen.

Der sinkende Ölpreis mag den Verbraucher freuen – für Anleger ist er eher ein Warnsignal vor einer schwächeren Wirtschaft. Die Konjunktursorgen sind breit gestreut. In den Schwellenländern gerät das Wachstum ins Stocken. Der Euroraum erholt sich langsamer als erhofft. Höhere Energiepreise würden da zusätzlich belasten, doch für den Euroraum könnten sie bald wieder Realität werden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) betrachtet den geringen Preisauftrieb mit Argwohn. Auch die überraschende Zinssenkung Anfang September dürfte die Inflation nicht merklich anheben. Frankreichs Notenbankpräsident Christian Noyer fordert deshalb einen billigen Euro.

Ist die eigene Währung billig, können Firmen in anderen Ländern ihre Waren und Güter günstiger losschlagen. Auf der anderen Seite werden Importe teurer. In Deutschland würden also die Preise für Benzin und Heizöl nach oben gehen. Abgesehen davon, dass sich über den Sinn und Unsinn einer Weichwährung trefflich streiten lässt, ist es spannend, wie die EZB den Euro drücken will.

Mit den Zinsen sind die “Währungshüter” am Ende der Fahnenstange angekommen. Interventionen am Devisenmarkt sind nicht gern gesehen. Die G-20-Staaten haben sich eigentlich darauf geeinigt, nicht ohne Not an den Devisenmärkten einzugreifen. Die Schweiz ist bereits alarmiert. Der teure Franken macht den Firmen in der Alpenrepublik das Leben schwer.