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Schlechtes Omen: Wenn die Hindenburg auf dem Börsen-Chart erscheint

Das Hindenburg Omen (HO) verunsichert derzeit die Akteure an den Börsen. Wenn es auftaucht, steht ein Kurseinbruch an den Märkten bevor, heißt es. Doch was ist das HO eigentlich genau? Was sind seine Kriterien? Und vor allem: Wie zuverlässig ist es?



Das Erkennen vermeintlicher „Gesichter“ und „Muster“ in Gegenständen und Handlungsabfolgen war an dieser Stelle bereits Thema. Wer sich für das Geschehen an den internationalen Börsen interessiert, befasst sich zwangsläufig mit „wiederkehrenden Mustern“ – vor allem in der Chart-Analyse.

Derzeit treibt das sogenannte Hindenburg Omen sein Unwesen unter Börsenbeobachtern. Es prognostiziert angeblich bevorstehende Kurseinbrüche. Der Indikator wurde nach dem berühmten Zeppelin benannt, der 1937 im US-amerikanischen Lakehurst in Flammen aufging. Dabei werten technische Analysten Daten der New Yorker Börse Nyse aus und ziehen Rückschlüsse auf mögliche bevorstehende Kursrückschläge.

Und das ist gar nicht mal so einfach. Das HO besteht nämlich aus einer Kombination verschiedener Faktoren. Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein, um vom Hindenburg Omen zu sprechen:

Die Anzahl der neuen 52-Wochen-Hochs sowie –Tiefs an der Nyse beträgt jeweils mehr als 2,2 Prozent der Gesamtzahl der gehandelten Wertpapiere.

Dabei darf die Zahl der neuen 52-Wochen-Hochs das Doppelte der neuen 52-Wochen-Tiefs nicht übersteigen.

Des Weiteren muss der gleitende Durchschnitt der Nyse innerhalb der letzten zehn Wochen steigen.

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Zu guter Letzt muss der McClellan-Oszillator negativ sein. Es handelt sich dabei um ein Maß für die Marktbreite und den aktuellen Trendverlauf an der Börse.

Vor allem aber muss das Omen innerhalb mehrerer Wochen mehrmals „gesichtet“ werden. Das bedeutet, es muss eine Häufung – ein Clustering – des Phänomens stattfinden. Hier kommt erneut die Clustering Illusion ins Spiel. Die Prognose-Qualität des HO ist allerdings umstritten. Es sei zwar ein wichtiges Warnsignal, so Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest in einem Telefongespräch mit der Autorin. Aber dennoch sollte man es beobachten.

Ähnlich denkt auch der Amerikaner Michael A. Gayed, Chef-Investment-Stratege bei Pension Partners. „Ich betrachte das Hindenburg Omen nicht als vorhersagbares Instrument. Das bedeutet jedoch nicht, dass es aktuell nicht als ein deutliches Warnsignal gewertet werden sollte“, so Gayed auf Anfrage. Vor allem wenn man bedenke, dass ein schwächelnder US-Häusermarkt ein reales Risiko darstelle, erklärt er weiter.

Letztendlich darf also ein zufälliges Zusammentreffen eines „Musters“ wie das Hindenburg Omen mit tatsächlichen Risiken wie denen in Bezug auf den US-Häusermarkt nicht mit Kausalität verwechselt werden.


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