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Yahoo Finance-Lesern wählen GE (erneut) zum schlechtesten Unternehmen des Jahres

Zum zweiten Mal in Folge haben die Leser von Yahoo Finance General Electric (GE) zum schlechtesten Unternehmen des Jahres gewählt.

Ein Blick auf den Aktien-Chart erklärt, warum: Die Aktien sind im Jahresverlauf um fast 60 % gefallen.

Von allen Unternehmen im S & P 500-Index entwickelte sich nur das Kosmetikunternehmen Coty (COTY) mit einem Rückgang von 64 % im Jahresvergleich schlechter.

Das Ergebnis kam mit einem ziemlich erstaunlichen Vorsprung. Nahezu ein Drittel (32 %) der 2.200 Leser, die unsere Umfrage beantworteten, wählte den ehemaligen Titan für diese Auszeichnung – er schlug damit das nachfolgende Unternehmen – Facebook – um rund 23 Prozentpunkte.

In diesem Archivfoto vom Montag, 12. Juni 2017, erscheint das General Electric-Logo über einem Handelsposten in der New Yorker Börse. (AP Foto / Richard Drew, Archiv)
In diesem Archivfoto vom Montag, 12. Juni 2017, erscheint das General Electric-Logo über einem Handelsposten in der New Yorker Börse. (AP Foto / Richard Drew, Archiv)

Im Jahr 2017 erntete GE den Zorn der Leser, nach einem Rückgang von fast 42 %. Der hohe Verlust brachte GE 26 % der Stimmen für das „schlechteste Unternehmen“ – eine enorme Menge, wenn man bedenkt, dass fast jedes Unternehmen in Frage kam – sie standen damit sogar vor Equifax, das ja lediglich alle Daten verloren hatte (Equifax-Aktien endeten 2017 flach).

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GE trennte sich im Jahr 2017 von so Einigem: von Jeff Immelt, von einigen problematischen Aspekten seiner Geschäfte und leider auch von einem beeindruckenden Wert von 127 Milliarden Dollar / 110,8 Millionen € (Marktkapitalisierung). Damals fragten wir uns, ob dies zu einem besseren Jahr in 2018 führen würde.

Leider nicht. Im Jahr 2018 verlor GE rund 86 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung. Das Unternehmen, das die moderne Welt durch Elektrizität voran gebracht hat, sah sich einer weiteren schwierige Aufgabe gegenüber. Innerhalb von zwei Jahren erlebte es den zweiten CEO. John Flannery wurde nach 14 Monaten hinaus befördert.

GE verlor im Juni auch seinen Platz im Dow – nach 122 Jahren im Index, dem längsten in der Geschichte.

Als ein Sprecher von GE um einen Kommentar gebeten wurde, verwies er auf frühere öffentliche Kommentare von CEO Larry Culp, der im Oktober dieses Jahres übernahm.

Culp sagte über den dritten Quartalsbericht: „Wir machen GE operativ und finanziell zu einem stärkeren Unternehmen. Wir wissen, was zu tun ist. Jetzt ist die Zeit zum Handeln.“

Und über die Ergebnisveröffentlichung für das dritte Quartal: „Wir sind auf dem richtigen Weg, um ein stärker fokussiertes Portfolio zu schaffen und unsere Bilanz zu stärken. Meine Priorität in meinen ersten 100 Tagen ist die Positionierung unseres Unternehmen für Erfolg, angefangen bei Elektrizität und der Beschleunigung des Schuldenabbaus. Wir arbeiten fieberhaft daran, unsere finanzielle Position zu verbessern.“

Das General Electric-Logo prangt oben am Global Operations Center am Flussufer von Cincinnati. (AP Foto / John Minchillo, Datei)
Das General Electric-Logo prangt oben am Global Operations Center am Flussufer von Cincinnati. (AP Foto / John Minchillo, Datei)

Die Tatsache, dass GE diese Liste zum zweiten Mal anführt, zeigt, wie weit verbreitet die Aktie ist. Sie ist eine der fünf meistgefragten Ticker bei Yahoo Finance. Früher war GE eine Blue-Chip-Firma und bis Juni 2018 war sie im Dow Jones Industrial Average enthalten – es gibt 8,7 Milliarden ausstehende Aktien. (Um dies in die richtige Perspektive zu rücken: Apple (AAPL) hat 4,8 Milliarden davon.) Die Menschen interessieren sich für GE.

Hier sind einige Beispiele für die Beschwerden unserer Leser:

„50 % Verlust.“

„Chaos bei den leitenden Stellen, schlechte Entscheidungen bei der Öko-Industrie, schlechte Umsetzung im Kerngeschäft.“

„Das Management ist schrecklich, zu kurzfristig gewinnorientiert, um in Forschung und Entwicklung zu investieren und coole neue Produkte zu entwickeln.“

„Haben ihren Umpfh verloren.“

„Ähneln einem Boot ohne Ruder.“

„Sie sind eine absolute Katastrophe, die fast jeden Monat negative Überraschungen für die Anleger bereit hält.“

„Sinkender Preis; von ^ DJIA aus der Liste genommen.“

„Dividenden kürzen und auf Null gehen.“

„Ich habe jede Menge KOHLE VERLOREN.“

Die Liste geht weiter.

Zwei harte Jahre für General Electric. (Yahoo Finanzen)
Zwei harte Jahre für General Electric. (Yahoo Finanzen)

Trotz der enormen Anzahl von Leuten, die auf GE wütend sind, gaben 59 % an, das Unternehmen könne tatsächlich eine Wendung hinbekommen.

GE hat im Laufe der Jahre einige Fehler gemacht – angefangen mit schlechtem Krisenmanagement während der Finanzkrise, hohen Investitionen in Öl kurz vor der Bauchlandung, sowie scheinbar zielloser, ausgedehnter Geschäftstätigkeiten. Als ursprüngliches Mitglied des Dow Jones Industrial Average besteht das Unternehmen als ein riesiges Konglomerat zu einer Zeit, in der Konglomerate nicht mehr die Vorteile haben, die sie früher einmal hatten – oder nicht mehr in der gleichen Form existieren.

In seinem in diesem Jahr veröffentlichten Jahresbericht hat GE seine zahlreichen operativen Segmente aufgeführt: Strom, erneuerbare Energien, Öl und Gas, Luftfahrt, Gesundheitswesen, Transport, Beleuchtung und Kapital.

In einigen Sektoren sind Analysten von Morningstar optimistisch, dass GE weiterhin einen Vorteil haben wird, wie etwa in der Luftfahrt- und Gesundheitsfürsorge, wo GE einen großen Marktanteil hat. Gleichzeitig wurden viele der Industriesektoren, in denen GE tätig ist, hart getroffen, und das Finanzdienstleistungsgeschäft hatte während der Finanzkrise Probleme. Dies hat dazu geführt, dass viele nach einer Aufspaltung des Unternehmens verlangten, oder zumindest, dass einige Anteile abgestoßen werden sollten. Dadurch könnten die unrentablen Anteile eliminiert werden, so dass sie keine Ressourcen mehr beanspruchen.

Fast am selben Tag – am 19. Dezember, dem Tag der Veröffentlichung – berichtete Bloomberg, dass ihr Gesundheitspflege-Bereich, die zweitprofitabelste Geschäftseinheit von GE, im nächsten Jahr ausgegliedert werden könnte.

Mit dem jüngsten CEO kommt ein bisschen frisches Blut ins Unternehmen, aber Analysten glauben, dass die derzeitige Strategie vorerst bestehen bleibt. Der Morningstar sagt: „Eine erfolgreiche mehrjährige Trendwende wird nicht einfach sein.“ UBS veranschlagt etwa ein bis zwei Jahre für eine Trendwende im Energiesektor.

Laut Bloomberg-Daten hat die Aktie jedoch immer noch ein durchschnittliches Kursziel von 11,27 USD (ca. 9,83 Euro), das somit einige Dollar über den aktuellen 7 USD (ca. 6,10 Euro) liegt. Die Wertung der Analysten beruht auf 9 Käufen, 13 Holds und 2 Verkäufen.

Spezielle Erwähnung: Facebook

Einige andere Unternehmen waren zwar nicht ganz so unbeliebt wie GE, jedoch unpopulär genug, um erwähnt zu werden.

Facebook (FB) war mit 9 % der Stimmen ein Hauptziel des Leserunmuts. Die Aktien fielen im Jahresverlauf um rund 22 %. Über 60 % der Befragten, die das Unternehmen in der Umfrage ankreuzten, gaben an, dass es sich ihrer Meinung nach nach einem schwierigen Jahr voller Datenschutzskandale nicht mehr erholen werde. Sie verwiesen auf „furchtbares Management“, „gefälschte Nachrichten“, „fehlende Unternehmensethik“ und „Alter, wo bleibt meine Privatsphäre?“

In einer Erklärung sagte der Sprecher von Facebook, Anthony Harrison,: „Wir sind entschlossen, aus den Lehren des vergangenen Jahres zu lernen und das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen. Wir arbeiten als Unternehmen zusammen, um diese Probleme zu lösen. Bei Facebook arbeitet jeder einzelne an unserer Zukunft mit und wir arbeiten hart daran, großartige Produkte zu liefern und die Menschen zu schützen, die sie verwenden.“

Spezielle Erwähnung: Sears

Sears (SHLDQ) hatte ein schreckliches Jahr, in dem es Insolvenz beantragt hatte. Rund 5 % der Yahoo Finance-Leser wählten es als das schlechteste Unternehmen des Jahres. Das Unternehmen hat auf eine Anfrage nicht reagiert.

Ein Schild eines Sears-Kaufhauses, am Montag, 15. Oktober 2018, in Hackensack, New Jersey. Sears gab unter einer massiven Schuldenlast und den erstaunlichen Verlusten nach und beantragte am 11. Juni den Konkursschutz. (AP Foto / Seth Wenig)
Ein Schild eines Sears-Kaufhauses, am Montag, 15. Oktober 2018, in Hackensack, New Jersey. Sears gab unter einer massiven Schuldenlast und den erstaunlichen Verlusten nach und beantragte am 11. Juni den Konkursschutz. (AP Foto / Seth Wenig)

Spezielle Erwähnung: Tesla

Auch Tesla (TSLA), die eigentlich aktuell gut stehen, kam auf die Liste und landete mit rund 3 % der Stimmen auf dem vierten Platz. Das Unternehmen hatte ein ganzes Jahr lang mit Produktionsschwierigkeiten bei dem Modell 3 und dem etwas unvorhersehbaren Verhaltens seines Vorstandsvorsitzenden Elon Musk zu kämpfen. Er brachte sich in Schwierigkeiten mit der Regulierungsbehörde, indem er tweetete:

„Finanzierung gesichert“ – obwohl tatsächlich gar nichts gesichert war. Der Schlamassel kostete das Unternehmen und Musk jeweils 20 Millionen Dollar. Tesla hat bisher nicht kommentiert.

Spezielle Erwähnung: Helios & Matheson Analytics (MoviePass)

Helios & Matheson (HMNY) ist nicht besonders bekannt. Im August 2017 erwarb das Datenanalyseunternehmen jedoch eine Mehrheitsbeteiligung an MoviePass, einem Unternehmen mit einer steilen Erfolgskurve aufgrund ihres All-you-can-see-Filme-Angebots für 15 $ (13,07 €) pro Monat. Der Einsatz wurde schließlich auf 92 % erhöht.

Als Helios & Matheson die Kontrolle übernahmen, sank der Preis von MoviePass auf 9,95 USD (8,68 €) pro Monat und wurde auf ein Angebot für einen Film pro Tag umgestellt.

Die Bewertungen für Helios stiegen in die Höhe und die Aktie kletterte von rund 680 auf über 4.000 Dollar (3.490 €), bevor sie sich zu Beginn des Jahres 2018 bei rund 2.000 Dollar (1.744 €) einpendelte.

Eine Zeitlang sah das Geschäftsmodell von MoviePass eine monatliche Gebühr für eine Debit-Karte vor, mit der ebenso viele Filme gekauft werden konnten – dies stellte das Geschäftsmodell wirklich auf die Probe. Der Test verlief nicht so gut. (AP Foto / Richard Drew, Datei)
Eine Zeitlang sah das Geschäftsmodell von MoviePass eine monatliche Gebühr für eine Debit-Karte vor, mit der ebenso viele Filme gekauft werden konnten – dies stellte das Geschäftsmodell wirklich auf die Probe. Der Test verlief nicht so gut. (AP Foto / Richard Drew, Datei)

Im Februar begann es schief zu laufen. Im August lag die Aktie von HMNY unter 10 Cent. Das Geschäftsmodell von MoviePass, Filme für alle seine Abonnenten zu einem bestimmten Preis zu kaufen und den Nutzern einen geringeren Preis zu berechnen, funktionierte nicht, auch nicht im großen Umfang. Zum dritten Quartal hatte das Unternehmen im Jahr 2018 über 219 Millionen US-Dollar (191 Millionen €) verloren. Der Umsatz betrug 204 Millionen US-Dollar (177 Millionen €). Der Kassenbestand war von 25 Millionen US-Dollar (21,8 Millionen €) auf knapp 5 Millionen US-Dollar (4,36 Millionen €) zusammengeschrumpft.

Das Unternehmen antwortete nicht auf eine Anfrage nach einem Kommentar.

Ethan Wolff-Mann