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Wirtschaftsbosse bislang enttäuscht vom Bundestagswahlkampf

(Bloomberg) -- Spitzenmanager der deutschen Wirtschaft vermissen im Bundestagswahlkampf eine grundlegende Diskussion über die künftige Ausrichtung der Unternehmens- und Finanzpolitik.

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Angesichts der globalen Veränderungen müsse man “zurückkommen zu der Frage, wie wir Wachstum in diesem Land für das kommende Jahrzehnt sicherstellen”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Bank AG, Christian Sewing, am Mittwoch im Rahmen einer Diskussion auf Bloomberg TV. Deutschland brauche einen radikalen Bürokratieabbau und einen Investitionsplan für das kommende Jahrzehnt, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, so Sewing.

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Der frühere Siemens-Chef Joe Kaeser, der neben dem Vorstandsvorsitzenden der SAP AG, Christian Klein, und der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm ebenfalls an der Live-Diskussion teilnahm, forderte einen “10-Jahres-Plan” für die deutsche Wirtschaft. Parteiprogramme, die sich lediglich über die nächste Legislaturperiode Gedanken machten, reichten nicht aus, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. “Die Welt wartet nicht auf Deutschland”, so Kaeser, der inzwischen Aufsichtsratschef von Siemens Energy AG ist.

Grimm, die seit 2020 Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung ist, kritisierte ebenso wie SAP-Chef Klein die mangelhafte digitale Infrastruktur. Deutschland müsse seine Rahmenbedingungen den veränderten globalen Bedingungen anpassen, um international nicht den Anschluss zu verpassen, sagte sie. Die derzeitige Form der staatlichen Regulierung verhindere Innovation, statt diese zu fördern.

Klein forderte die nächste Bundesregierung zur Schaffung eines eigenen Digitalministeriums auf. Nur so könne sichergestellt werden, dass Deutschland den notwendigen Aufholprozess bei der Digitalisierung bewältigen werde, sagte der SAP-Chef. “Wir werden nur dann wettbewerbsfähig sein, wenn wir unsere Industrie umbauen”, sagte er.

Grimm sprach sich ebenso wie Deutsche-Bank-Chef Sewing für ein Zurückfahren der staatlichen Investitionen aus. Private Investitionen seien der Schlüssel für die notwendige Transformation der deutschen Wirtschaft, sagte sie. Sewing sprach sich deutlich gegen Steuererhöhungen aus und forderte einen Abbau der öffentlichen Ausgaben. “Wir müssen wegkommen von dieser Droge”, sagte er.

Keiner der vier Teilnehmer wollte sich zu Gunsten eines bestimmten Kandidaten aussprechen. Jeder der drei Bewerber für das Kanzleramt habe seine Vorzüge, sagte Sewing. Allerdings kritisierte er, dass neben den Kandidaten von SPD, Union und Grünen nicht auch FDP-Chef Christian Lindner an den TV-Debatten teilnehme. Insgesamt gehe es aber weniger um Personen als vielmehr um die damit verbundenen Inhalte, sagte der Deutsche-Bank-Chef. Hier wünsche er sich klarere Aussagen zur wirtschaftlichen Zukunft des Landes.

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