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Vier Neue für Stadler

Audi-Chef Rupert Stadler bekommt vier neue Vorstände zur Seite gestellt. Der von VW-Konzernchef Matthias Müller geleitetet Aufsichtsrat berief am Montag auf einer außerordentlichen Sitzung in Ingolstadt neue Chefs für die Ressorts Finanzen, Vertrieb, Produktion und Personal. Den abgelösten Vorständen wurden intern Fehlplanungen, nicht eingehaltene Zusagen und der weltweite Rückgang der Verkäufe vorgeworfen.

Der Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler, über dessen baldiges Aus seit Bekanntwerden der Dieselaffäre vor fast zwei Jahren immer wieder spekuliert wird, bleibt dagegen weiter im Amt. Der Manager habe sich „an der Spitze von Audi bewährt“, sagte Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Porsche als Vertreter der Eigentümerfamilien. Stadler besitze „alle Voraussetzungen“, um Audi gemeinsam mit den neuen Vorstandsmitgliedern „in eine erfolgreiche Zukunft zu lenken“. Die vier neuen Vorstände kommen alle aus dem VW-Konzern. Sie treten ihre Posten am 1. September an, wie Audi mitteilte.

Neuer Produktionsvorstand wird laut Mitteilung Peter Kössler, derzeit Chef der ungarischen Motorentochter und langjähriges Mitglied des Audi-Aufsichtsrats. Zum Personalchef beriefen die Kontrolleure Wendelin Göbel, der nach vielen Jahren in Ingolstadt und Wolfsburg als Vertrauter von VW-Chef Matthias Müller gilt. Aus dem VW-Konzern kommen zwei Manager neu zu Audi: Der Niederländer Bram Schot, derzeit Vertriebschef von VW Nutzfahrzeuge, soll dieses Ressort in Ingolstadt übernehmen. Neuer Audi-Finanzchef wird Alexander Seitz, im VW-Konzern bis dato unter anderem in Südamerika und Schanghai tätig. „Wir stehen hinter den heute getroffenen Entscheidungen“, sagte Wolfgang Porsche.

Der Austausch der Vorstände ist seit Juli im Gespräch. Um eine Hängepartie zu vermeiden, die auf der Frankfurter Automesse IAA im September reichlich Gesprächsstoff geboten hätte, musste der Aufsichtsrat schnell entscheiden. Im Vorfeld der Personalentscheidungen hatte es jedoch einen heftigen Disput gegeben. Während sich Aufsichtsratschef Matthias Müller mit den Vertretern der IG Metall auf die vier Kandidaten geeinigt hatte, meldete plötzlich Wolfgang Porsche Bedenken an.

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Porsche rieb sich insbesondere an Peter Kössler. Der Chef des Audi-Werkes in Ungarn soll neuer Produktionsvorstand werden, sitzt aber als Vertreter der Angestellten auch für die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat. Porsche will aber die Macht der Arbeitnehmer beschränken, insbesondere bei der Personalauswahl hieß es in Konzernkreisen.

Für Audi ist eine schnelle Neubesetzung des Vorstandes von zentraler Bedeutung. Seit Monaten ist das Management um Konzernchef Rupert Stadler unter Druck. Nicht nur die nicht endende Dieselaffäre zermürbt die Mitarbeiter. Audi hat seit Jahresbeginn rund vier Prozent weniger verkauft und droht den Anschluss an die Konkurrenten BMW und Daimler zu verlieren. Um die hohen Kosten für Elektroautos finanzieren zu können, plant Audi-Chef Rupert Stadler die Kosten bis 2022 um zehn Milliarden Euro zu senken. Stadler selbst soll nach dem Willen der Familien Porsche und Piëch vorerst an der Spitze des Audi-Vorstandes bleiben.

Die Kosten des Dieselskandals, der bei Audi seinen Anfang nahm, belastet das Unternehmen zusätzlich. Immerhin steigt der Absatz in China seit Juni wieder deutlich – für das Gesamtjahr erwartet die VW-Tochter erneut einen Umsatzzuwachs.