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"Das Vertrauen ist zerstört": E-Mails zeigen, wie Multimilliardär Klaus-Michael Kühne Signa-Gründer René Benko abblitzen ließ

Klaus-Michael Kühne (links) und René Benko. - Copyright: Picture Alliance / Collage: Business Insider
Klaus-Michael Kühne (links) und René Benko. - Copyright: Picture Alliance / Collage: Business Insider

Er war einer der wichtigsten Investoren im Signa-Imperium von René Benko: Klaus-Michael Kühne, Multimilliardär und derzeit laut Schätzungen reichster Deutsche. Doch im Dezember 2022 stieg der gebürtige Hamburger aus dem Immobilien-Reich aus.

Für Benko überraschend, wie E-Mail-Verläufe aus dem Buch "Inside Signa – Aufstieg und Fall des René Benko" (erscheint im Verlag Edition A) zeigen. Zuerst berichtete die "Bild" über den Auszug des Kapitels.

René Benko arbeitete sich aus einfachen Verhältnissen hoch

René Benko war bis 2023 einer der schillerndsten Milliardäre Europas. Aus einfachen Verhältnissen arbeitete sich der Österreicher hoch, baute eines der zwischenzeitlich größten Immobilien-Imperien der Welt auf: die Signa Holding. Zu ihr gehörten Luxusimmobilien in Top-Lagen, beispielsweise der Hamburger Elbtower, oder Handelsunternehmen wie Galeria Karstadt Kaufhof. Vergangenes Jahr schließlich ging das Unternehmen spektakulär pleite.

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Einer, der schon vor der Pleite die Reißlinie zog, war Klaus-Michael Kühne. Laut dem Buch lud er Benko am 1. Dezember 2022 für das Schlussmach-Gespräch in sein eigenes Luxus-Hotel, The Fontaney ein, fünf Sterne, direkt an der Hamburger Alster ein. Lange sollte das Treffen allerdings nicht dauern. "Nur wenige Minuten nach Beginn des Gesprächs erhebt sich Kühne plötzlich vom gedeckten Tisch. Eiskalt lässt er Benko sitzen", steht in dem Buch.

Das steht in der Mail von Kühne an René Benko

Im Nachgang versuchte Benko noch zu retten, was offenbar nicht mehr zu retten war. "Lieber Herr Kühne, offen gesagt bin ich ratlos! Ich bin heute extra nach Hamburg gekommen um mit Ihnen und Herrn Gernandt (saß für Kühne im Aufsichtsrat der Signa Holding, Anm. d. Red.) das Gespräch von Oktober fort zu setzten und mich mit Ihnen als zweit größter Aktionär auszutauschen und zu beratschlagen", schrieb Benko in der Mail, aus der die "Bild" zitiert. "Ich würde gerne die Möglichkeit haben mit Ihnen persönlich zu reden auch wenn es nur eine Stunde nach Ihrem Mittagessen ist", fügte er hinzu. Eine Antwort Kühnes blieb aus.

Also schickte Benko wenige Zeit später eine zweite E-Mail hinterher. "Eine kurze persönliche Aussprache mit Ihnen wäre mir sehr wichtig – ich bin noch bei Ihnen im Hotel. Es reichen auch 10 Minuten", schrieb er.

"Das Vertrauen ist zerstört"

Dieses Mal bekam der Österreicher eine Mail. Allerdings nicht, wie er sie sich vorgestellt hatte. "Sehr geehrter Herr Benko", schreibt der 80-Jährige darin. "Es tut mir leid – das Vertrauen ist zerstört, und ich habe Herrn Gernandt gebeten, Ihnen meinen Wunsch nach Rückabwicklung unserer Beteiligung an der Signa Prime Selection AG anzuzeigen. Formal muss das der Verwaltungsrat der Kühne Holding AG beschliessen, den ich hiermit von meinem Wunsch in Kenntnis setze und um kurzfristigen Vollzug bitten möchte."

Kühnes Abzug aus der Signa-Holding könnte der Anfang vom Ende gewesen sein.