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So stark leiden deutsche und amerikanische Firmen unter der Coronakrise

Eine Umfrage der amerikanischen Handelskammer in Deutschland zeigt, wie sehr die Pandemie die Firmen der Länder unter Druck setzt – und was sie voneinander halten.

Ob deutsche Konzerne wie Siemens und BASF oder amerikanische Unternehmen wie McDonald's und Coca Cola: Alle leiden unter den Folgen der Corona-Epidemie, weil weniger produziert und konsumiert wird.

Eine Blitzumfrage der amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham) unter 2300 Mitgliedsfirmen gibt jetzt erstmals Aufschluss darüber, wie sehr die Firmen in den vergangenen Wochen unter der Krise gelitten haben. Die Daten liegen dem Handelsblatt vor.

Demnach spüren nur fünf Prozent der befragten Unternehmen keine Auswirkungen. Bei jeder dritten Firma kommt es zu Ausfällen oder Verzögerungen in der Lieferketten.

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Absagen von Messen, Veranstaltungen und Geschäftsreisen trifft 95 Prozent der Befragten. Und bei jeder zweiten Firma ändern sich durch Krankheiten in der Belegschaft oder Homeoffice die gewohnten Arbeitsabläufe.

All das führt dazu, dass die Unternehmen mit erheblichen Einbußen rechnen, nur jedes zehnte erwartet bislang keinen Umsatzrückgang.

„Unsere Mitgliedsunternehmen müssen aktuell enorme Herausforderungen meistern“, kommentierte Frank Sportolari, Präsident der AmCham Germany. „Wir begrüßen das Hilfspaket der deutschen Bundesregierung, fordern aber gleichzeitig, dass die dafür nötigen Gesetze schnellstmöglich verabschiedet werden.“ Nur so könne vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen schnell und unbürokratisch geholfen werden.

Hilfe in Milliardenhöhe

Den ersten Schritt hat die Bundesregierung bereits am Mittwoch geleistet und Milliardenhilfen für Unternehmen, Solo-Selbstständige, Mieter und Familien beschlossen. Kleine Firmen können demnach für drei Monate bis zu 15000 Euro erhalten, wofür 50 Milliarden Euro bereitstehen. Für große Unternehmen sind Staatsgarantien für Verbindlichkeiten und ein unbegrenztes Kreditprogramm über die Förderbank KfW vorgesehen.

Gleichzeitig appelliert die amerikanische Handelskammer an die US-Administration, zusammen mit Europa gemeinsame Lösungen für den transatlantischen Handel zu finden. „Unsere globalisierte Welt fordert von uns nun Solidarität und Zusammenhalt.“

Einmal mehr argumentiert die AmCham damit anders als US-Präsident Donald Trump, der mehr auf Abschottung und Protektionismus im Sinne seiner „America first“-Politik setzt. Von ihr hatte sich die AmCham Deutschland frühzeitig distanziert und sie als hinderlich für den interkontinentalen Handel bezeichnet.

Wie wichtig ein freier Handel ist, belegen die Interessen der Wirtschaft. Die Unternehmen in beiden Ländern – USA und Deutschland – beurteilen das jeweils andere Land als wichtigen Absatzmarkt mit hohem Potenzial. Das zeigt das aktuelle „Wirtschaftsbarometer 2020“ der AmCham in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Roland Berger.

Amerikanische Unternehmen in Deutschland schätzen vor allem die hohe Qualifikation der Mitarbeiter, die Qualität der Zuliefernetzwerke und das hervorragende Potenzial als Absatzmarkt.

Das ist insofern bemerkenswert, weil Deutschland auch schon vor der Coronakrise als Wachstumslokomotive ausgefallen war. Nach Meinung des Chefstrategen der Privatbankiers von Merck Finck, Robert Greil, wird Deutschland beim Wachstum nun schon das dritte Jahr in Folge unterdurchschnittlich zulegen, womit „Deutschland ganz anders als früher ein Bremsklotz für die Eurozone bleibt“.

Doch die geographisch günstige Mittellage Deutschlands in Europa und seine hohe Bevölkerungszahl machen Europas größte Volkswirtschaft für die Amerikaner unverändert interessant.

Befragt, was deutsche Unternehmen in Amerika besonders wertschätzen, heben sie das enorme Absatzpotenzial sogar an erster Stelle hervor. Daran hat sich in den vergangenen Jahren nichts geändert, trotz Handelsdrohungen und Hemmnissen von Trump. Geht es allerdings um die Verlässlichkeit seiner Politik, dann bezeichnen sie nur noch vier Prozent der deutschen Unternehmen als gut.

Bei der letzten Umfrage waren es immerhin noch acht Prozent. Umgekehrt kritisieren Amerikaner in Deutschland die ihrer Meinung nach zu hohen Unternehmenssteuern und Energiekosten.