So profitieren Sie von der Minus-Inflation
Zum ersten Mal seit Langem sinken die Preise
Seit Anfang des Jahres fallen die Preise für viele Produkte. Grund ist die negative Inflationsrate. Doch bei welchen Waren lohnt sich der Kauf zum jetzigen Zeitpunkt wirklich?
Zum ersten Mal seit Jahren weist die Inflationsrate hierzulande für Januar einen negativen Wert auf. Dadurch fallen die Preise – genauer gesagt um 0,4 Prozent im Vergleich zum Januar des Vorjahres. Diese Minus-Inflation ist in erster Linie auf die mittlerweile halbierten Ölpreise zurückzuführen. „Bild“ hat Experten befragt, wie Verbraucher von der derzeitigen Lage profitieren können.
Denn wer auf weiter fallende Preise spekuliert, wird vermutlich enttäuscht werden. Bernd Schimmer, Chefanalyst bei der Hamburger Sparkasse, geht davon aus, dass es sich bei der negativen Inflationsrate nur um eine „Momentaufnahme“ handelt. „Nur wenn das Öl noch billiger wird, sinken auch die Preise weiter“, sagte er der Zeitung. Bei welchen Produkten lohnt es sich also, zuzuschlagen, bevor die Preise wieder steigen?
Viele Lebensmittel sind gerade billiger
Die Kosten für viele Lebensmittel sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden bereits gesunken – durchschnittlich um 0,4 Prozent. Butter hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 18,7 Prozent vergünstigt, Gemüse um 5,9 Prozent und Eier um 2,1 Prozent. Wer genau hinsieht, kann beim nächsten Einkauf folglich durchaus den einen oder anderen Euro sparen.
Lebensmittel horten macht laut Armin Valet von der Verbraucherzentrale aber keinen Sinn. Zum einen seien aufgrund von Missernten oder anderen Gründen auch etliche Preise gestiegen, wie zum Beispiel für Schokolade, Haselnüsse oder Aprikosen. Zum anderen seien die meisten Nahrungsmittel nur begrenzt haltbar. Bei Hamsterkäufen laufe man also Gefahr, letztlich auf kistenweise verdorbenen Lebensmitteln zu sitzen.
Kosten für Heizöl besonders niedrig
Wo es sich hingegen lohnt zuzuschlagen, ist das Heizöl. Analysten gehen jedoch davon aus, dass der Ölpreis in gut einem halben Jahr wieder ansteigen wird. „Den Tank jetzt auffüllen lohnt sich“, rät deshalb Jörg Huber, Energieberater der Verbraucherzentrale Hamburg. Auch die Benzinpreise sind zwar deutlich gesunken. Doch aufgrund von Sicherheitsgründen ist es verboten, Benzin zu Hause zu bunkern.
Bei Elektrogeräten lohnt sich der Kauf zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich. Darauf weißt der Bild-Technikexperte Martin Eisenhauer hin. Sinkende Preise der Komponenten würden nur mittelbar an den Käufer weitergegeben. „Im Notebook steckt dann etwa eine größere Festplatte, in der nächsten Handy-Generation vielleicht eine bessere Festplatte“. Eisenhauer weist zudem darauf hin, dass die Preise für Computer-Bauteile aufgrund des starken Dollars sogar eher steigen als fallen könnten.
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