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ROUNDUP: Wachstum im Euroraum im ersten Quartal stärker als bisher veranschlagt

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Eurozone ist zu Jahresbeginn deutlich stärker gewachsen als bisher bekannt. Im ersten Quartal betrug das Wirtschaftswachstum der 19 Euroländer zum Vorquartal 0,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Eine vorherige Schätzung hatte ein Wachstum von lediglich 0,3 Prozent ergeben. Auch die 27 Länder der Europäischen Union (EU) wuchsen von Anfang Januar bis Ende März deutlich stärker als gedacht. Anstatt eines Zuwachses um 0,4 Prozent ergibt sich jetzt ein Wachstum von 0,7 Prozent. Im vierten Quartal war die Wirtschaft insgesamt nur leicht gewachsen.

Der wesentliche Grund für die Wachstumsüberraschung ist Experten zufolge der unerwartet starke Anstieg des irischen Bruttoinlandsproduktes (BIP). Die Wirtschaft des Landes war um 10,8 Prozent gewachsen. Diese Daten lagen laut Volkswirtin Melanie Debono von Pantheon Macroeconomics bei der vorherigen Schätzung noch nicht vor. Die irischen BIP-Daten seien tendenziell sehr schwankungsanfällig, da ausländische Großkonzerne durch interne Transferpreise ihre Erträge teilweise in das Niedrigsteuerland Irland verschöben und so das Wirtschaftswachstum künstlich erhöhten. Denn die Gewinne würden später in die Heimatländer der Konzerne zurückverlagert.

Ähnlich urteilte Jack Allen-Reynolds, Volkswirt für Europa bei Capital Economics: "Die irischen Wachstumsdaten sind notorisch unzuverlässig." Damit sähen auch insgesamt die BIP-Zahlen aus dem Euroraum nicht so gut aus, wie sie auf den ersten Blick erschienen.

Im Euroraum verzeichnete derweil Lettland mit 3,6 Prozent das zweithöchste Wachstum. In Frankreich schrumpfte die Wirtschaft hingegen um 0,2 Prozent. Die deutsche Wirtschaft wuchs nur leicht um 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legte der Euroraum um 5,4 Prozent zu, in der EU betrug das Wachstum 5,6 Prozent.

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Gestützt wurde das Gesamtergebnis vor allem durch den Außenhandel. Die Ausfuhren aus dem Euroraum erhöhten sich auf Quartalssicht um 0,4 Prozent, die Einfuhren in den Währungsraum fielen um 0,6 Prozent. Negativ entwickelten sich die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der Mitgliedstaaten, die jeweils nachgaben.

Der Beitrag der Unternehmensinvestitionen war gering. Für den Rest des Jahres aber dürften diese das Wachstum belasten, fuhr Allen-Reynolds fort. Denn der Mangel an Ausrüstungsgütern habe sich seit April verschärft.