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Das nächste Fintech steht vor dem Aus

Vor gerade einmal einem Monat wurde bekannt, dass das Berliner Finanz-Start-up Cookies Insolvenz anmelden muss. Jetzt folgt die nächste junge Finanztechnologiefirma, auch „Fintech“ genannt: Avuba, ebenfalls aus Berlin, gibt auf, wie das Fachmagazin „Gründerszene“ berichtet.

Avuba wollte – ähnlich wie der größere Konkurrent N26 – Kunden als Smartphone-Bank gewinnen. Zunächst war Avuba eine Smartphone-App für Überweisungen unter Freunden gestartet, hatte diese aber im Sommer 2015 eingestellt. Danach folgte der zweite Versuch mit einer App, die weitere Funktionen hat, beispielsweise auch Zahlungen per Kreditkarte.

Doch auch das neue Konzept funktionierte nicht. Avuba werde allen Kunden in den kommenden Tagen kündigen und den Betrieb Ende Januar komplett einstellen, sagt Gründer Jonas Piela „Gründerszene“. Der 30-Jährige hatte das Fintech zusammen mit Oliver Lukesch aufgebaut. Beide waren zuvor bei Gründungen anderer Start-ups dabei.

Schon Mitte November hatte Avuba Insolvenz angemeldet: Investoren seien in der Vergangenheit mit neuen Investitionen zurückhaltend gewesen, da der Gesellschafterkreis und Verträge zu unübersichtlich waren, zitiert das Magazin die Firma.

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Der Fall von Avuba zeigt, wie schwer es viele Fintechs haben, auch tatsächlich am Markt bestehen zu können. Ende November hatte bereits der Konkurrent Cookies Insolvenz angemeldet. Dem war ein Streit zwischen den beiden Gründern vorausgegangen, der die weitere Finanzierung der Firma ausgebremst hatte. Die Cookies-Mitarbeiter finden nun bei dem weitaus größeren Zahlungsdienstleister Klarna aus Schweden Unterschlupf.


Banken haben aufgeholt

Cookies war mit seinem Angebot, dem Bezahlen von Smartphone zu Smartphone, im August gestartet. Auch Avuba bietet diese Funktion an. Es ist allerdings ein Geschäft, das in Deutschland bisher wenig bekannt, aber dennoch hart umkämpft ist - weitere Start-ups und der Online-Bezahldienst Paypal drängen in den neuen Markt.

Zudem können seit dieser Woche sowohl die Kunden von Sparkassen als von Volksbanken jeweils untereinander Geld verschicken. Die Sparkassen hatte ihre gemeinsame App am Montag entsprechend aktualisiert, die Genossenschaftsbanken folgten einen Tag später.

Bei den Sparkassen heißt die neue Zahlfunktion „Kwitt“. Kunden können Geld über die Smartphone-Kontakte an Freunde und Bekannte versenden. Bei Beträgen bis zu 30 Euro funktioniert das sogar ohne Transaktionsnummer. Rund 4,5 Millionen Kunden nutzen die Sparkassen-App.

Ähnlich ausgestattet ist die neue Funktion „Geld senden & anfordern“ der Volksbanken-App. Kein Wunder: Eigentlich wollten Sparkassen und Genossenschaftsbanken das neue Handy-Überweisungssystem gemeinsam unter dem Namen „Geldbote“ starten.

Es kamen allerdings kartellrechtliche Fragen auf, die auch nicht endgültig geklärt worden sind, weil das Projekt nicht weiter verfolgt wird. Das Problem: Die unabhängigen Fintechs mit demselben Angebot wären bei einem Gemeinschaftsprojekt von Sparkassen und Genossenschaftsbanken an den Rand gedrängt worden.

Avuba ist das schon vorher passiert. Derzeit arbeiten bei der Firma nur noch vier Mitarbeiter. Sie hatte mit 1,5 Millionen Euro vergleichsweise wenig Kapital eingesammelt. Wahrscheinlich zu wenig, um ein Fintech aufzubauen, was wegen der Regulierung für Finanzdienstleister als teurer gilt als Start-ups aus anderen Branchen. Avuba nutzte die Lizenz der britischen Raphaels Bank.