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Mikrochip-Implantate: Wie sicher ist die Technologie?

Benötigen wir bald alle keine Geldbeutel mehr? Wenn es nach der Firma "Walletmor" geht, dann nicht. Denn die implantiert Mikrochips in menschliche Körper, mit denen man zum Beispiel bezahlen kann.

Eine Röntgenaufnahme zeigt, wo der Mikrochip in der Hand sitzt.
Eine Röntgenaufnahme zeigt, wo der Mikrochip in der Hand sitzt. (Symbolbild: Getty) (olegbreslavtsev via Getty Images)

Viele Menschen glauben an diesen nächsten Entwicklungsschritt. Manche sogar so sehr, dass sie sich bereitwillig als Testpersonen für die neue Technologie zur Verfügung stellen. "Transhumanismus" nennt sich die Bewegung derjenigen, die auf eine Verschmelzung zwischen Mensch und digitaler Technik setzen.

Einer der lautesten Vertreter ist Wojtek Paprota. Der britisch-polnisch stämmige Geschäftsmann nennt sich auf seiner LinkedIn-Seite einen "transhumanistischen Gläubigen". Seinen Anteil zu der Weiterentwicklung will Paprota mit der Firma "Walletmor" geben. Schon im Namen steckt das Versprechen des Geschäftsmodell: "Wallet" heißt Geldbörse. Die, so verspricht es der Gründer, bräuchte man in Zukunft nicht mehr. Als Ersatz reiche dann ein kleiner Mikrochip, der in Finger oder Handflächen implantiert werden kann.

Kam das Geschäftsmodell verfrüht auf den Markt?

Doch ist die Technologie wirklich schon so weit, wie das Unternehmen verspricht? Und ist sie überhaupt sicher? Eine Doku, die bereits die britische "BBC" und das "Forbes"-Magazin ausspielten, scheint das Gegenteil zu bestätigen. Die Journalist*innen behaupten, die Firma sei viel zu schnell eingestiegen und habe Kund*innen wissentlich fehlinformiert.

Die Mikrochips sind etwa so groß, wie ein Reiskorn.
Die Mikrochips sind etwa so groß, wie ein Reiskorn. (Symbolbild. Getty) (gorsh13 via Getty Images)

Die Chips, die "Walletmor" benutzte, kommen nämlich von einer Firma namens "MuchBetter". Diese arbeitet eng mit Mastercard zusammen. Nachdem beide Unternehmen von dem Geschäftsmodell erfuhren, untersagten sie den Gebrauch der Mikrochips umgehend. Grund dafür seien "gesundheitliche und Sicherheitsbedenken gewesen, schreibt die "Daily Mail".

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Dies bedeutete aber zugleich, dass die bisherigen Kund*innen, die sich bereits Chips für etwa 200 Euro haben implantieren lassen, plötzlich mit völlig nutzlosen Implantaten dastehen. So ganz reibungslos verlief die digitale Revolution bisher auch ohnehin nicht. In einer Facebook-Gruppe von sogenannten "Walletmor Botschafter*innen" wurden immer wieder Videos gezeigt, in denen das Bezahlen per Chip fehlschlug, wie die "Daily Mail" weiter berichtete.

Keine Verantwortung beim Anbieter

"Walletmor" versucht sich jetzt aus der Affäre zu ziehen. Das Unternehmen sei weder für die ordnungsgemäße Implantation der Chips verantwortlich (denn diese übernehmen in der Regel Piercing Studios), noch für den geregelten Ablauf der Banktransfers. Beides hatte der Gründer vorher vorsichtshalber in den AGBs festhalten lassen. Auch deshalb fordern Kritiker*innen der "Transhumanismus"-Bewegung zunächst festgelegte Regeln und Überprüfbarkeit, bevor sich das Geschäft mit den Chips wirklich etablieren kann.

Ein zukunftsträchtiger Markt könnte aus den Mikrochip-Implanten dennoch entstehen. In einer Umfrage des Bezahlservice-Unternehmens "Marqeta" gaben mehr als die Hälfte aller Befragten quer durch Europa an, sie seien bereit, sich einen Chip unter die Haut implantieren zu lassen.

Im Video: Türen öffnen und Geld abheben - Russischer Arzt lebt mit Mikrochips im Arm