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Amokläufer womöglich schuldunfähig

Attacke in München - Amokläufer womöglich schuldunfähig

Nach einem tödlichen Messerangriff an einem S-Bahnhof bei München hat sich ein zunächst angenommener islamistischer Hintergrund nicht bestätigt. Der 27 Jahre alte Angreifer machte nach Angaben der Ermittler vom Dienstag vielmehr einen wirren Eindruck, womöglich wird er nun in der Psychiatrie untergebracht. Der Mann hatte einen 56-Jährigen in einer wartenden S-Bahn erstochen und drei weitere Männer mit Stichen verletzt.

Der Angreifer habe am frühen Morgen am S-Bahnhof Grafing wahllos um sich gestochen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II, Ken Heidenreich. Den zunächst angenommenen islamistischen Hintergrund hatten die Ermittler mit entsprechenden Ausrufen des Manns erklärt. „Der Täter hat Äußerungen am Tatort getätigt, die auf eine politische Motivation schließen lassen.“

Durch die Vernehmung des Manns und die weiteren Ermittlungen ließ sich der Islamismusverdacht aber nicht belegen. „Wir haben keine Hinweise gefunden, dass er Teil eines islamistischen Netzwerks wäre“, sagte Petra Sandles, stellvertretende Leiterin des bayerischen Landeskriminalamts. Es handle sich um einen Einzeltäter. Die Ermittler wollen einen möglichen Glaubenswechsel des Täters von Grafing zum Islam prüfen. Der Messerstecher habe Angaben in diese Richtung gemacht, so die Behörden. Dies müsse aber noch geklärt werden.

Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Mords und versuchten dreifachen Mords ein. Am Mittwoch sollte der Mann dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Heidenreich äußerte aber Zweifel, ob überhaupt ein Haftbefehl beantragt werden kann. Der Beschuldigte solle auf seine Schuldfähigkeit hin untersucht werden. Wegen der deshalb bestehenden Bedenken sei auch möglich, dass die Staatsanwaltschaft eine psychiatrische Unterbringung beantragen werde.

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Warum der seit zwei Jahren von Hartz IV lebende, arbeitslose Schreiner nach Bayern reiste, ist unklar - Verbindungen habe er nicht dorthin. Auch der Tatort sei zufällig gewählt. Der Mann sei am Montagabend mit dem Zug nach München gekommen.

Da er kein Geld für ein Hotel gehabt habe, habe er zunächst in München im Bahnhofsbereich die Zeit verbracht. Videoaufnahmen zeigten, dass er dann bereits um kurz nach 01.00 Uhr in der Nacht in Grafing angekommen sei und dort am Bahnhof mehrere Stunden bis zu seinem Angriff verbracht habe.

Bei den Opfern des Angriffs handelt es sich laut Polizei um vier Männer. Die Verletzten sind 58, 55 und 43 Jahre alt. Neben dem getöteten Opfer erlitt ein weiterer Mann schwere Verletzungen. Zwei weitere Opfer wurden leichter verletzt.