In diesem Artikel:
(Bloomberg) -- Wegen der Turbulenzen an den weltweiten Immobilienmärkten haben die großen deutschen Landesbanken im ersten Halbjahr rund 400 Millionen Euro an Risikovorsorge für diesen Geschäftsbereich gebildet. Sie bereiten sich damit auf mögliche Kreditausfälle in der gewerblichen Immobilienfinanzierung vor. Doch Experten zeigen sich gelassen.
Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:
-
EU will schwächelnder Windenergiebranche unter die Arme greifen
-
Die EU bietet China die Stirn bei Autos: Fünf Themen des Tages
-
Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023 laut neuer Regierungsprognose
-
Deutsche Bank braucht für Leveraged Loans bald weniger Kapital
-
EU untersucht Chinas E-Auto-Subventionen - mit Sorge um Branche
Die meisten Rückstellungen verbuchte die Helaba, die niedrigste Vorsorge wies angesichts eines kleineren Kreditbestands die NordLB aus. Die Auswertung von Dokumenten, die die Banken selbst veröffentlicht haben, sowie Gespräche mit Vertretern der Institute zeichnen folgendes Bild für das erste Halbjahr:
-
Bei der Helaba beliefen sich die Zuführungen zur Risikovorsorge im Segment Immobilien auf 173 Millionen Euro.
-
Die BayernLB verbuchte rund 127 Millionen Euro an Risikovorsorge im Geschäftsfeld Immobilien.
-
Die LBBW kam auf eine Risikovorsorge im Segment “Immobilien und Projektfinanzierungen” von 109 Millionen Euro.
-
Bei der NordLB wurde eine Risikovorsorge im Immobiliengeschäft von etwa 20 Millionen Euro verbucht.
Die Summen setzen sich zusammen aus Rückstellungen für konkrete Kredit-Engagements sowie aus pauschalen Immobilien-Vorsorgen, hinter denen aber noch keine konkreten Krisenfälle stehen.
Die Landesbanken hatten in den vergangenen Jahren ein beachtliches Portfolio rund um gewerbliche Immobilienkredite aufgebaut. Erst im vergangenen Jahr übernahm beispielsweise die LBBW den Finanzierer Berlin Hyp, wodurch sich das Engagement der Landesbank in etwa verdoppelte.
Unterm Strich beliefen sich die Immobilien-Finanzierungen der vier großen Landesbanken zuletzt auf etwa 180 Milliarden Euro:
-
Die Helaba gibt in ihrem Halbjahresbericht ein Gesamkreditvolumen im Bereich Gewerbeimmobilien von 44,3 Milliarden Euro an.
-
Bei der BayernLB summiert sich das Brutto-Kreditvolumen im Bereich Gewerbeimmobilien — inklusive Töchtern wie der DKB — auf 67 Milliarden Euro, wie aus einer Präsentation hervorgeht.
-
Die LBBW sprach zuletzt in einer Mitteilung von einem Finanzierungsvolumen von 56 Milliarden Euro, zu dem die Berlin Hyp etwa die Hälfte beisteuere.
-
Die NordLB bezifferte das Immobilien-Exposure in einer Präsentation zu den Halbjahreszahlen auf 16,8 Milliarden Euro.