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Keine Angst vor Künstlicher Intelligenz!

Künstliche Intelligenz (KI) und intelligente Automatisierung bestimmen schon heute unseren Alltag mehr als wir denken – ob beim Einkaufen im Geschäft oder online, beim Autofahren oder beim Aufspüren von Kreditkartenbetrügern. Die Welle der Digitalisierung wird noch mehr Lebensbereiche erfassen. Neue Technologien, insbesondere Künstliche Intelligenz, wirken dabei grundlegend disruptiv und lösen auch deshalb bei den meisten von uns zumindest gemischte Gefühle hervor: von Furcht bis Faszination, von Neugier bis Bedenken, von der Angst vor Kontrollverlust bis zum Bedürfnis, lästige Alltagsarbeit loszuwerden. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen.

Bei allem Hype: Wir müssen keine Angst vor künstlicher Intelligenz haben. Sie steckt noch in den Kinderschuhen. Wir haben daher alle Chancen, diese disruptive Entwicklung mitzugestalten – in unserem Sinne. Dafür müssen wir aber bereit sein, Bildung neu zu begreifen, damit die neuen Technologien uns helfen, unsere ureigenen menschlichen Fähigkeiten zu fördern und zu verstärken.

Für Unternehmer bedeuten KI-Technologien einerseits ein enormes Potenzial, um ihr Geschäft zu transformieren, radikal Kosten einzusparen, effizienter und vor allem innovativer zu werden. Eine aktuelle Infosys-Befragung von 1600 Entscheidern weltweit zeigt: Mehr als 75 Prozent sind überzeugt, dass KI sich positiv auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirken wird.

Die dahingehenden Erwartungen sind enorm: Schon 2020 sollen KI-Technologien 39 Prozent Umsatzwachstum und 37 Prozent Kostenreduzierung bringen. Bereits 25 Prozent haben KI-Technologien in ihren Betrieben eingeführt, vor allem bei der Automatisierung von Datenerfassung und vorhersagenden Analysemethoden. Andererseits tragen Manager und Mitarbeiter, Regierungen und Bürger gemeinsam auch eine große Verantwortung, die mit der digitalen Transformation einhergeht. Es gilt, einen sinnstiftenden und verantwortungsvollen Weg für die Nutzung Künstlicher Intelligenz zu finden.

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Die Bedeutung von Bildung

Was bedeutet das? KI wird zunächst Arbeiten übernehmen, die wir kennen und die sich automatisieren lassen – also jede Form von wiederkehrenden und immer komplexeren Abläufen. Natürlich wird dies auch existierende Tätigkeiten überflüssig machen, so wie vor 100 Jahren die Industrialisierung Arbeitsplätze in der Landwirtschaft vernichtet hat und dafür neue Jobs geschaffen hat, wie in den Bereichen Automobil, Chemie, Gesundheitswesen, Energie, Finanzdienstleistungen, Maschinenbau oder Telekom.

Das KI-Zeitalter bringt mit sich, dass wir uns auf das konzentrieren können, was uns als Menschen ausmacht: die Fähigkeit zu lernen, Neues zu entdecken und es zu gestalten. Wir können unsere Kreativität und Vorstellungskraft nutzen, um Probleme zu finden, neue Erfahrungen zu sammeln und Wertvolles zu schaffen, das es heute noch nicht gibt. Wir müssen lebenslang Lernende werden.

Was meine ich damit? Bildung wird in Zukunft ein holistischer, kontinuierlicher, lebenslanger Prozess sein. Probleme suchen und lösen wird immer wichtiger werden, digitale Sprachen zu beherrschen so bedeutend sein wie Lesen und Schreiben. Unternehmen müssen Weiterbildung neu begreifen. Mitarbeiter brauchen innovative Problemlösungskompetenz, müssen permanent neue Fähigkeiten und den Umgang mit neuen Technologien lernen. 80 Prozent der Unternehmen, die KI-Anwendungen nutzen, wollen ihre Mitarbeiter weiterbilden. Das ist ermutigend. Unternehmen sollten sich verpflichten, einen Prozentsatz ihres Umsatzes in Bildung zu investieren, genauso wie in Forschung und Entwicklung.

Lebenslanges Lernen muss das neue Grundprinzip für unser Bildungssystem werden. Menschen brauchen immer wieder Bildungschancen entlang ihres Berufsweges. Wenn wir das beherzigen, begrenzt uns nur unsere eigene Vorstellungskraft. Und die von uns geschaffenen intelligenten Technologien werden uns – so ungewohnt dies zunächst klingt – helfen, noch „menschlicher“ zu werden.

Der Autor Vishal Sikka ist CEO des indischen Informationstechnikkonzerns Infosys.