Jugendämter nehmen mehr Kinder und Jugendliche vorübergehend in Obhut
WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Zahl der Inobhutnahmen in Deutschland hat nach vier Jahren Rückgang wieder zugenommen. Insgesamt nahmen die Jugendämter im vergangenen Jahr rund 47 500 Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz vorübergehend in Obhut, das sind fünf Prozent mehr als 2020, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im allergrößten Teil (60 Prozent) ging es um dringender Kindeswohlgefährdungen, 24 Prozent der Fälle erfolgten nach unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland, 16 Prozent aufgrund von Selbstmeldungen.
Während der Schutzmaßnahmen wurde die Mehrheit der Betroffenen zum Beispiel in einem Heim untergebracht. Etwa jede zweite Inobhutnahme konnte nach spätestens zwei Wochen beendet werden. In etwa jedem achten Fall dauerte es drei Monate oder länger.