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Russlands $117-Mio-Kuponzahlung schlängelt sich durchs System

(Bloomberg) -- Eine 117 Millionen Dollar schwere Kuponzahlung auf zwei russische Staatsanleihen, die am Mittwoch fällig war, frisst sich langsam durch das internationale Zahlungssystem. Bondinvestoren verfolgen jeden einzelnen Schritt mit Hochspannung, eine Aufmerksamkeit, die verdeutlicht, wie kompliziert die Beziehungen Russlands zum Kapitalmarkt geworden sind.

Zuletzt hat der Wall-Street-Riese Citigroup Inc., der als Zahlstelle für die Anleihen fungiert, die Gelder entlang der Zahlungskette weitergeschickt. Das berichtet eine mit der Transaktion vertraute Person. Zuvor hatte JPMorgan Chase & Co. als Korrespondenzbank das Geld erhalten, bearbeitet und weitergeleitet habe. Nach Zahlstellen folgen für gewöhnlich Clearingstellen, von denen die Mittel an Depotbanken und schließlich an die Anleihegläubiger gehen. Um 12 Uhr MEZ war bei mehreren Bondhaltern noch kein Geld eingetroffen.

In den Wochen seit dem Einmarsch in die Ukraine wurde Russland die meistsanktionierte Nation der Welt, vor allem im Finanzbereich. Seine Kreditwürdigkeit sank in Erwartung eines Zahlungsausfalls weit in den Ramschbereich.

“Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals mehr Ungewissheit über einen Staatsschuldner gab”, sagte Gary Kirk, Portfoliomanager bei TwentyFour Asset Management. “Der Zahlungsausfall Argentiniens im Jahr 2001 war zwar chaotisch, aber vorhersehbar. Jetzt ist es wegen der Sanktionen viel komplizierter.”

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Der russische Finanzminister Anton Siluanow sagte diese Woche, Russland werde versuchen, in Dollar zu zahlen und nur dann auf Rubel zurückgreifen, wenn dies nicht gelinge. Russland hat eine Nachfrist von 30 Tagen, um die Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die US-Treasury hat mehrfach erklärt, dass die Sanktionen Russland nicht daran hinderten, seine Schulden zu begleichen. Vertreter von JPMorgan und Citigroup lehnten eine Stellungnahme ab.

Investoren sind inzwischen zuversichtlicher. Die 2023 und 2043 fälligen russischen Anleihen kletterten am Freitag weiter und notieren nun mehr als doppelt so hoch wie in der Vorwoche - freilich nach wie vor nur bei etwa der Hälfte ihres Nennwerts. Credit-Default-Swaps für russische Schulden implizieren am Freitag laut CMAI-Daten eine 48%ige Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls innerhalb eines Jahres. Gestern früh lag der Wert noch bei 60%.

Ob die Kupons auch an die Investoren ausgezahlt wurden, ist weiter unklar. Vier Investoren in Europa und drei in Hongkong hatten um 10:00 Uhr MEZ noch keine Gelder erhalten. Die “technischen Schwierigkeiten” bei der Übermittlung des Geldes an die Investoren zeigen für S&P Global Ratings, dass sich das Risiko eines Zahlungsausfalls weiter erhöht - entweder dieses Mal oder in Zukunft.

“Wenn die Mittel für die Investoren nicht zugänglich sind oder wenn eine Zahlung in einer Währung erfolgt, die nicht in den Kreditbedingungen festgelegt ist, und wir davon ausgehen, dass der Investor der alternativen Zahlung nicht zustimmt, könnten wir dies als Zahlungsausfall betrachten”, sagten die Analysten von S&P in einer Erklärung am Donnerstagabend und stuften Russlands Fremdwährungsrating von CCC- auf CC herab.

Citigroup ist laut Bloomberg-Daten auch die Zahlstelle für etwa vier Dutzend russische Unternehmensanleihen. Einige dieser Unternehmen - darunter MMC Norilsk Nickel PJSC und Gazprom PJSC - haben in den letzten Tagen erfolgreich Kuponzahlungen geleistet. In anderen Fällen sind die Kuponzahlungen jedoch möglicherweise nicht erfolgt.

Überschrift des Artikels im Original:

JPMorgan Processed Russian Bond Payments; Sent to Citigroup

(Neu: Citigroup hat Geld weitergeleitet)

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©2022 Bloomberg L.P.