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Jahresrückblick 2022: Öl- und Rohstoffaktien sind die Gewinner

Eines der kompliziertesten Börsenjahre geht auf die Zielgerade. Während die Leitindizes zumindest der westlichen Welt im Minus notieren, haben Anleger, die frühzeitig auf Öl- und Rohstoffaktien gesetzt hatten, kräftig profitiert.

So sehen Gewinner aus: Öl-Multi Exxon Mobil (Foto: REUTERS/Dado Ruvic/Illustration)
So sehen Gewinner aus: Öl-Multi Exxon Mobil (Foto: REUTERS/Dado Ruvic/Illustration) (Dado Ruvic / reuters)

Wenn man das hochkomplexe Börsenjahr auf einen einfachen Vergleich reduzieren möchte, dann ist er anhand eines Anlegers mit zwei Auswahlmöglichkeiten schnell erklärt. Entweder, der Anleger legte zu Jahresbeginn 10.000 Dollar in die bis dato beliebte Big-Tech-Aktie Meta an. Oder, er wählte einen sehr unpopulären Ex-Champion einer vermeintlich überkommenen Industrie: Amerikas Ölmulti Exxon Mobil, der in den Nullerjahren noch wertvollster Konzern der Welt war, um dann 2020 nach 92 Jahren aus dem Dow Jones zu fallen.

Der höchst unwahrscheinliche Ausgang des Vergleichs zwischen alter und neuer Welt, zwischen Anlegerliebling und Fallen Angel, ist das Spiegelbild des Börsenjahres 2022. Aus 10.000 Dollar, investiert in Meta-Aktien, wurden ganze 3000 Dollar, während sich 10.000 Dollar, angelegt in Exxon-Mobil-Aktien, in satte 17.000 Dollar verwandelt hätten. So nah und doch so fern liegen Anlegerglück und -misserfolg in diesem Jahr beieinander.

Big Oil ist das neue Big Tech

Wenige Wochen vor dem Jahresende steht bereits fest, dass Öl zur ganz großen Gewinnerbranche 2022 aufgestiegen ist. So liegt etwa der iShares S&P 500 Energy Sector UCITS ETF, der die Wertentwicklung der größten Ölgesellschaften im maßgeblichen S&P 500-Index abbildet, seit Jahresanfang um sage und schreibe 69 Prozent im Plus, während der S&P 500 selbst um 18 Prozent im Minus notiert.

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Entsprechend macht Big Oil die Spitzenpositionen im marktbreiten US-Index unter sich aus. Unter den Top 5 befinden sich gleich vier Ölkonzerne: Marathon Oil (+62 Prozent), Marathon Petroleum (+66 Prozent), Hess Corp (+76 Prozent) und die Nummer eins, Occidental Petroleum (+106 Prozent), dessen Anteile Investmentlegende Warren Buffett im Jahresverlauf immer wieder zukaufte. Die Nummer drei, EQT Corp. (+69 Prozent), entstammt als Erdgasförderer ebenfalls dem Rohstoffsektor.

Das gleiche Bild spielt sich unterdessen im Dow Jones ab: Hier kämpft Ölgigant Chevron, der es zeitweise auf Zuwächse von mehr als 60 Prozent seit Jahresbeginn brachte, mit Merck um den Jahressieg. In den USA erfreuten sich auch Biotechwerte wie Amgen, Gilead, Biogen und Vertex Pharmaceuticals deutlicher Kurszuwächse.

Ukrainekrieg verändert alles

An den großen Favoritenwechsel von 2022, der maßgeblich von der veränderten Notenbankpolitik mit rigiden Zinsstraffungen bestimmt wurde, wollten sich viele Anleger zunächst einmal nicht gewöhnen. So dramatisch Techaktien in den vergangenen zwölf Monaten an Wert eingebüßt haben, so stark haben Anteilsscheine aus dem Energiesektor an Wert zugelegt. Dazu gehört neben der Erdölindustrie grundsätzlich der Rohstoffsektor, der sich im Umfeld hoher Inflationsraten traditionell besonders robust hält, da Preissteigerungen direkt an den Kunden weitergegeben werden können.

Entsprechend legten Bergbau- und Minenaktien wie Anglo American Rio Tinto, vor allem aber BHP und Vale 2022 zum Teil deutlich zu. In Deutschland etwa zählte MDax-Mitglied K+S mit einem Plus von 30 Prozent zu den stärksten Titeln des Jahres.

Deutsche Indizes: Rheinmetall überstrahlt alles

Bei Weitem übertroffen wurden die Kasseler indes von einem Rüstungskonzern, der vom Sonderfaktor des Ukrainekrieges profitierte: Rheinmetall verbucht im Zuge des Krieges deutlich steigende Aufträge – und ein Kursplus der Aktie um mehr als 100 Prozent, das die Besteigung des MDax-Throns bedeutet.

In der ersten deutschen Börsenliga zeichnet sich drei Wochen vor dem Jahresende ein Vierkampf um den Jahressieg ab. Um jeweils 17 Prozent vorne liegen nämlich der Versorger RWE, Versicherungsriese Münchner Rück, die Deutsche Telekom und die Deutsche Börse, die sogar in den letzten Handelstagen neue Allzeithochs aufstellte. So turbulent das Börsenjahr 2022 verlief – gehandelt wird schließlich immer.