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Inflation frisst Gehalt: Reallöhne in Deutschland sinken 2022 so stark wie noch nie und im dritten Jahr in Folge

Angestellte der Deutschen Post fordern 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt.  - Copyright: Picture Alliance
Angestellte der Deutschen Post fordern 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt. - Copyright: Picture Alliance

Als Folge der hohen Inflation sind die Reallöhne in Deutschland 2022 so stark geschrumpft wie nie zuvor. Die Reallöhne gingen durchschnittlich um 4,1 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt nach ersten Schätzungen mit. Dies sei der stärkste Rückgang seit Beginn dieser Zeitreihe im Jahr 2008. Auch davor weist die Statistik für die Bundesrepublik im Jahresvergleich keine höheren Reallohneinbußen aus.

Dabei stiegen auch die nominalen Löhne und Gehälter mit 3,4 Prozent so kräftig wie noch nie seit 2008 Doch die Inflationsrate von durchschnittlich 7,9 Prozent in 2022 fraß die Lohn- und Gehaltserhöhungen mehr als auf. Insgesamt ging die Kaufkraft der Einkommen deutlich zurück - und dies nun schon im dritten Jahr in Folge.

Bereits in der Corona-Krise waren die realen Einkommen zwei Jahre lang zurückgegangen. 2020 hatte zunächst die verbreitete Kurzarbeit zu einer negativen Lohnentwicklung geführt. In den vergangenen zwei Jahren war dann der schnelle Anstieg der Verbraucherpreise der wichtigste Grund für den Schwund bei den Reallöhnen.

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Als eine Reaktion auf die sinkenden Reallöhne fordern viele Gewerkschaften aktuell hohe, zum Teil zweistellige Lohn- und Gehaltserhöhungen. Bei der Deutschen Post untermauern Beschäftigte ihre Forderung nach 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt aktuell immer wieder mit Warnstreiks. Hohe Lohn- und Gehaltserhöhungen bergen wiederum die Gefahr, dass sie die Inflation erneut anheizen. Ökonomen sprechen dann von Zweitrundeneffekten oder auch einer Preis-Lohn-Spirale.

Die aktuelle Phase der Reallohnverluste ist auch die bisher längste. Das Tempo der Verluste nahm zuletzt von Quartal zu Quartal zu. Im vierten Quartal 2021 lagen die Reallöhne um 1,4 Prozent unter dem Vorjahr, im ersten Quartal 2022 um 1,8 Prozent und im dritten Quartal bereits um 4,4 Prozent. In den Nominallöhnen sind die Bruttogehälter einschließlich Sonderzahlungen enthalten. Weitere Hinweise zur Methode der Berechnungen findet ihr hier.

Detaillierte Ergebnisse zur Entwicklung der Arbeitseinkommen im vergangenen Jahr legt das Statistische Bundesamt im März vor.

Dieser Artikel erschien erstmalig am 7. Februar 2023 und wurde am 8. Februar 2023 aktualisiert.