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„Die guten Aktien ins Töpfchen“

Walter Liebe, Senior Investment Advisor bei Pictet Asset Management, über Schizophrenie an der Börse und die Vorteile von Long-Short-Strategien in volatilen Zeiten.

Fundresearch: Nach den ersten drei Monaten dieses Jahres lässt sich kaum ein Trend an der Börse ablesen. Müssen wir uns darauf einstellen, dass das scheinbar richtungslose Auf und Ab so weitergeht?

Walter Liebe: Unsicherheit über die weitere Entwicklung gehört zur Börse wie das Aprilwetter zum April. Die bestimmenden Themen wechseln natürlich immer wieder. In den vergangenen Jahren gab es allerdings eine Konstante: Es waren vor allem die Zentralbanken, die die Akzente gesetzt haben. Zuletzt war es die US-Notenbank, die mit ihrer Leitzinserhöhung einen wichtigen Impuls gegeben hat. Leider war der nicht besonders nachhaltig.

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Fundresearch: Wie meinen Sie das?

Walter Liebe: Seit das Wort „Zinswende“ in aller Munde ist, versucht scheinbar jeder, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, beim nächsten Hoch am Aktienmarkt rechtzeitig auszusteigen. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) lässt sich am Verlauf der Leitindizes gut ablesen. Nach spürbaren Kursanstiegen folgen immer wieder kräftige Verkäufe.

Fundresearch: Das hört sich nach Angst vor der Baisse an. Droht irgendwann Panik an der Börse mit massiven Abverkäufen?

Walter Liebe: Nein. Die Volatilität ist zwar in den vergangenen zwölf Monaten tendenziell gestiegen. Aber von Panik sind wir weit entfernt. Ich gehe sogar davon aus, dass sich Europa und die USA gut entwickeln werden im Laufe des Jahres.

Fundresearch: Was stimmt Sie so optimistisch?

Walter Liebe: Zwei Unsicherheitsfaktoren sorgen seit einiger Zeit für Unruhe bei Anlegern: die Angst vor einem weiteren Zinsanstieg in den USA und die angebliche Schwäche der einstigen Weltkonjunktur-Lokomotive China. Doch ob die Fed in den USA die Zinsen in den nächsten Monaten wirklich anhebt, steht in den Sternen. Und bei der Interpretation der wirtschaftlichen Entwicklung in China sind viele Beobachter auf einem Auge blind. Die chinesischen Ausfuhren sinken zwar. Doch die Einfuhren gehen noch stärker zurück. Unter dem Strich steigt der Exportüberschuss. China konzentriert sich mehr und mehr auf seinen Binnenmarkt. Der Dienstleistungssektor wächst mit beeindruckendem Tempo. Das geht in der öffentlichen Wahrnehmung hier derzeit völlig unter. Insgesamt wächst die Wirtschaft in Asien noch ordentlich. Das wird auch Europa und den USA helfen.

Fundresearch: Die Aktienmärkte scheinen von Ihrem Optimismus bislang noch nicht angesteckt zu sein. Was können Anlageberater ihren Kunden angesichts der derzeit vergleichsweise hohen Volatilität empfehlen?

Walter Liebe: Die Zeit der einfachen Long-Beta-Investments ist vorbei. Es ist ja kein Zufall, dass Long-Short-Strategien immer mehr an Zuspruch gewinnen. Man (Swiss: MAN.SW - Nachrichten) muss eben sehen, wo bestimmte Branchen wachsen und Schwerpunkte setzen. Nehmen wir zum Beispiel Japan: Die Wirtschaft kommt einfach nicht in Schwung, trotz zum Teil haarsträubender monetärer Maßnahmen der Notenbank. Doch der Tourismus und die Luxusbranche boomen. Mittlerweile kommen jährlich mehr als zehn Millionen Chinesen zum Luxus-Shoppen nach Japan. Für Investoren heißt das: Chinesischer Einzelhandel Short, japanischer Luxus Long.

Fundresearch: Also sollte man in solche Trends investieren?

Walter Liebe: Luxus war nur eines von vielen Beispielen. Als (Düsseldorf: CP4.DU - Nachrichten) guter Anlageberater sollte man seine Kunden nicht zu sehr auf den einen oder anderen Trend lenken, sondern nur im Rahmen einer taktisch klugen Allokation auf solche Chancen hinweisen. Es geht nicht um den einen Trend. Es geht darum, die aussichtsreichen Aktien ins Töpfchen zu tun und die weniger aussichtsreichen auszusortieren – oder gar Short zu gehen. Von der Differenz zwischen gut und schlecht laufenden Aktien können Anleger profitieren. Wir haben mit dem Pictet Total Return-Phoenix den passenden Fonds im Angebot, mit dem sich Anleger marktneutral in asiatischen Aktien positionieren können.

Fundresearch: In welchem Markt sehen sie derzeit die größten Chancen?

Walter Liebe: In Asien. Einfach schon deshalb, weil derzeit nur Wenige damit rechnen. Zudem ist die Korrelation zu Europa und den USA sehr gering.

(MvA)