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Ford macht Motorenwerk in Großbritannien dicht

Nach Schaeffler, Nissan und Honda zieht sich mit Ford ein weiteres Unternehmen der Automobilbranche aus Großbritannien zurück: Das Motorenwerk im walisischen Bridgend soll im September 2020 geschlossen werden, teilte der US-Konzern am Donnerstag mit. Zuvor hatten die Gewerkschaften Unite und GMB die Schließung öffentlich bekanntgegeben. 1700 Mitarbeiter stehen damit auf der Straße.

Der US-Autobauer Ford erklärte, man habe „Konsultationen über die mögliche Schließung“ von Bridgend aufgenommen. GMB-Funktionär Jeff Beck sagte, die Nachricht sei „ein echter Hammerschlag für die walisische Wirtschaft“.

In dem Werk in Wales werden seit 1980 Motoren hergestellt – für Ford-Werke auf dem europäischen Kontinent und bis vor Kurzem auch für den britischen Autohersteller Jaguar Land Rover (JLR). Dieser hatte kürzlich verkündet, seine Motoren fortan selbst produzieren zu wollen. Ford hat noch zwei weitere Fabriken in London und Halewood bei Liverpool.

Einen drastischen Stellenabbau hatte die Belegschaft bereits befürchtet, zumal Ford Anfang des Jahres angekündigt hatte, nicht nur in Europa, sondern weltweit Kürzungen vorzunehmen. In Deutschland will Ford im Rahmen einer Sanierung mehr als 5000 Arbeitsplätze abbauen.

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Eine schwächere Nachfrage auf dem chinesischen Markt, Dieselskandal, neue Emissionsvorschriften sowie die globalen Handelsstreitigkeiten machen Autoherstellern und -zulieferern zu schaffen. Eine zusätzliche Belastung für die in Großbritannien agierenden Unternehmen wie Jaguar Land Rover und Ford stellt die durch den Brexit verursachte Unsicherheit dar.

Sie befürchten durch den Austritt Großbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt und der Zollunion nicht nur neue Regulierungsvorschriften, sondern auch zusätzliche Abgaben, die ihre Kosten in die Höhe treiben dürften. Zudem erwarten sie, dass der Brexit ihre Lieferketten durcheinanderbringen könnte.

Die Konsequenz: Viele Firmen ziehen sich aus Großbritannien zurück, indem sie ihre Produktion in andere Länder verlagern oder Werke gar ganz schließen. So gab der japanische Automobilhersteller Nissan Anfang Februar bekannt, das nächste Modell seines Geländefahrzeugs X-Trail nicht in Großbritannien, sondern in Japan bauen zu wollen.

JLR produziert die nächste Generation seines Geländefahrzeugs Land Rover Defender in der Slowakei, Honda schließt 2021 sein einziges europäisches Fabrik auf der Insel, und im Werk des deutschen Autozulieferers Schaeffler in der walisischen Kleinstadt Llanelli geht Ende des Jahres das Licht aus.

Nach Hochrechnungen des britischen Autoherstellerverbands SMMT investieren Unternehmen der Branche 2018 nur noch rund 589 Millionen Pfund in ihre Werke. Das ist gut die Hälfte dessen, was sie ein Jahr zuvor ausgegeben hatten und so wenig wie seit 2012 nicht mehr, als die Daten zum ersten Mal gesammelt worden waren. Zu Hoch-Zeiten im Jahr 2013 investierten Unternehmen laut den Daten mehr als fünf Milliarden Pfund in ihre Werke und Produktion.

Mehr: Trotz erheblicher Bedenken arbeitet BMW bei der E-Mobilität mit Jaguar und Land Rover zusammen. Aus Sicht von Experten war der Schritt überfällig.