Film: Clint Eastwood – Ein Monument seiner selbst
Wie viele Häutungen verträgt ein Leben? Man muss, das hat die Filmgeschichte nachdrücklich bewiesen, als Filmstar nicht zwingend ein großer Schauspieler sein. Es reicht schon, einen Typus zu kreieren, den man dann mit Facetten der eigenen Persona variiert. Viele sind so verfahren und haben damit durchaus achtbare Karrieren hingelegt. Weit schwieriger ist es, wenn man sein Stereotyp nicht mehr bedienen, mit dem Image brechen will. Niemand aber hat sich so oft und radikal gewandelt wie Clint Eastwood, der dabei trotzdem das Kunststück fertigbrachte, irgendwie derselbe zu bleiben. Heute ist er eine der letzten großen Legenden, der Hollywoods klassisches Erzählkino bedient. Kaum zu glauben, dass dieser Mann am morgigen Sonntag 90 Jahre alt wird. Ist er doch weit davon entfernt, sich aufs Altenteil zurückzuziehen. Noch immer dreht er unbeirrt mit der ihm eigenen Ruhe und Lässigkeit einen Film nach dem anderen.
Dabei schien dem Sohn eines Stahlarbeiters aus San Franciscos eine große Karriere anfangs nicht beschieden. War er doch mit seiner titanenhaften Körpergröße von 1,93 Meter viel zu für eine Branche, in der die meisten einen Kopf kürzer sind. Auch etwas zu ungelenk und eigentlich zu attraktiv, zu glatt. Weshalb er von seinen Anfängen als Sunnyboy in Western-Fernsehserien bald selbst gelangweilt war. Er musste erst in die Fremde ziehen und von einem europäischen Regisseur neu erfunden werden.
Zwei große Regisseure formten sein Image
Sergio Leone holte ihn für seinen ersten Italo-W...