FDP-Fraktionschef fordert sorgfältiges Abwägen bei Maskenpflicht
BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat die Bundesländer aufgefordert, sorgfältig mit ihrer Möglichkeit umzugehen, im Herbst wieder Maskenpflichten zu verhängen. "Ich erwarte von den Ministerpräsidenten, dass sie sorgfältig abwägen, wann dieses Instrument notwendig ist", sagte Dürr der Deutschen Presse-Agentur. Besonders sprach er dabei Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg an. "Wenn Einschränkungen pauschal verhängt werden, verlieren sie an Akzeptanz." Es müsse zudem möglich sein, durch entsprechende Vorkehrungen auf Masken in Schulen grundsätzlich zu verzichten, sagte Dürr.
Mit einem neuen Maßnahmenkatalog wollen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) Deutschland auf eine mögliche Herbst-Coronawelle vorbereiten. Vorgesehen ist, dass die FFP2-Maskenpflicht in Fernzügen und Flugzeugen bleibt. Zusätzlich sollen die Länder Maskenpflichten im öffentlichen Nahverkehr und in anderen öffentlich zugänglichen Innenräumen verhängen dürfen. In Schulen soll dies frühestens ab der 5. Klasse möglich sein - und auch nur, wenn der Präsenzunterricht sonst in Gefahr ist.
"Dank der Ampel geht Deutschland zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie gut vorbereitet in den Winter", sagte Dürr. Das neue Modell sei ein guter Kompromiss. Ausgangssperren, Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen seien damit endlich Geschichte. Das Tragen von Masken dagegen habe sich in vielen Bereichen gerade in der kalten Jahreszeit bewährt.