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Fünf Themen des Tages: Erdogan feuert, Metalle füttern Inflation

(Bloomberg) -- Erdogans Nacht der langen Messer, Metallpreise füttern Inflation, europäische Aktien steigen, deutsche Ökonomen sehen Normalauslastung 2022, und US-Renditekurve zeigt Rezessionsrisiko an. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

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Erdogans Nacht der langen Messer

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan glaubt, dass Zinssenkungen die Inflation dämpfen. Hochrangige Zentralbanker des Landes, die weiteren Lockerungen der Geldpolitik ablehnend gegenüberstanden, mussten ihre Zweifel an der unkonventionelle Theorie nun mit ihrem Job bezahlen. Mit einem mitternächtlichen Dekret feuerte Erdogan zwei stellvertretende Gouverneure und ein Mitglied des geldpolitischen Ausschusses. Die Lira fiel am Morgen auf ein neues Rekordtief. Um den Abwertungsdruck seit der unerwarteten Zinssenkung am 23. September zu bremsen, wurden Geldwechsler in der Türkei dazu verdonnert, die Identität ihrer Kunden zu erfassen. Türken haben Devisen gekauft, um sich gegen die schwächelnde Währung und die galoppierende Inflation zu schützen, die im September auf knapp 20% gestiegen ist.

Metallpreise füttern Inflation

Basismetalle klettern auf neue Höchststände, da die globale Energiekrise das Angebot verknappt. Damit droht weiterer Inflationsdruck durch steigende Rohstoffpreise. Der LMEX-Index, der die Preisentwicklung der sechs wichtigsten Basismetalle abbildet, steht kurz vor einem Allzeithoch. Die Zinkpreise stiegen in London auf den höchsten Stand seit 2007, nachdem der Großproduzent Nystar angekündigt hatte, die Produktion in drei europäischen Hütten um bis zu 50% zu drosseln. “Die Metallpreise werden auch im vierten Quartal stark bleiben und den Aufwärtsimpuls für die Inflation beibehalten”, sagte Xu Maili von Everbright Futures in Shanghai. In China stiegen die Erzeugerpreise im September so schnell wie seit fast 26 Jahren nicht mehr. Der Auftrieb könnte vom weltgrößten Exporteur leicht auf andere Volkswirtschaften überschwappen.

Europäische Aktien steigen

Die europäischen Börsen stiegen auf den höchsten Stand seit fast drei Wochen, da der Beginn der Berichtssaison den Anlegern die Gewissheit gab, dass die wirtschaftliche Erholung trotz des Inflationsdrucks weiterhin auf Kurs ist. Der Stoxx 600 Europe Index lag gegen Mittag um rund 0,9% im Plus, angeführt von Bergbau-, Technologie- und Energieaktien. Der Anstieg des Ölpreises und die Rally bei den Basismetallen gaben den Energie- und Bergbauwerten Auftrieb. “Der Schlüssel für alle Anlagethesen ist derzeit die Inflation und die Frage, ob sie vorübergehend ist oder nicht, aber es ist so viel Liquidität vorhanden, dass der Markt stark unterstützt wird”, sagte Ignacio Cantos von ATL Capital in Madrid. In Deutschland stiegen Steico nach Vorlage von Quartalszahlen.

Deutsche Ökonomen sehen Normalauslastung 2022

Deutschlands führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumsschätzung für das kommende Jahr auf 4,8% angehoben von 3,9%. Dann würden die Beeinträchtigungen durch Pandemie und Lieferengpässe allmählich über­wunden, “sodass die Normalauslastung wieder erreicht wird”, hieß es im Herbstgutachten der Ökonomen. Die Wachstumsschätzung für dieses Jahr wurde indes auf 2,4% gesenkt von 3,7% im Frühjahr. Corona-Folgen und Lieferengpässe wirkten kurzfristig weiter belastend. Für die Jahresinflation rechnen die Institute mit einem Rückgang von 3% im laufenden Jahr auf 2,5% 2022. Im September lag der Wert bei 4,1%. Die Breakeven-Inflationsrate für 10-jährige indexierte Bundesanleihen stieg laut Bloomberg am Donnerstag im Vergleich zum Vortag um 2 Basispunkte auf 1,77%.

US-Renditekurve zeigt Rezessionsrisiko an

Die Abflachung der US-Renditekurve signalisiert die zunehmende Sorge, dass die beabsichtigte geldpolitische Straffung der Fed den Aufschwung in den USA abwürgen könnte. Der Renditeaufschlag 30-jähriger Anleihen gegenüber 5-jährigen fiel in dieser Woche auf ein 17-Monats-Tief. Die Abflachung hat sich seit Juni beschleunigt, als die Fed zwei Zinserhöhungen bis Ende 2023 ankündigte. Die Kurve spiegelt die Erwartung “einer Verlangsamung des Wachstums und einer gleichzeitig hohen Inflation wider”, so Akira Takei von Asset Management One in Tokio. Furcht vor einer solchen Stagflation hat den Schweizer Franken bei Devisenhändlern zu einem beliebten sicheren Hafen gemacht. Der Franken stieg am Donnerstag auf den höchsten Stand gegenüber dem Yen – einer anderen traditionellen Fluchtwährung – seit Dezember 2015, während er gegenüber dem Euro ein 11-Monatshoch erreichte.

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