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Drohender Staatsbankrott: Libanon will mit Gläubigern verhandeln

BEIRUT (dpa-AFX) - Nach dem ersten Zahlungsausfall in seiner Geschichte strebt der von einem Staatsbankrott bedrohte Libanon eine Umschuldung an. Die Regierung traf sich am Dienstag in der Hauptstadt Beirut zu einer Krisensitzung, wie libanesischen Medien meldeten. Eine schnelle Entscheidung ist jedoch nicht zu erwarten. Das Land am Mittelmeer steht nach dem ersten Coronavirustoten einer weiteren Krise gegenüber, die die Regierung ebenfalls zügig behandeln muss.

Ministerpräsident Hassan Diab hatte am Samstag erklärt, der Libanon werde eine am vergangenen Montag fällige Anleihe in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar nicht bedienen können. Die Verschuldung sei mit 170 Prozent des Bruttoinlandsproduktes größer, als es das Land verkraften könne. Demnach drückt den Libanon eine Schuldenlast von 90 Milliarden Dollar. Damit zählt das Land weltweit zu einem der meist verschuldeten Staaten. Die Regierung sieht sich zudem seit Oktober Protesten gegen die politische Elite und Korruption ausgesetzt.

Finanzminister Ghasi Wasni erklärte, der Libanon sei bereit zu Verhandlungen mit seinen Gläubigern. Ziel sei ein "geordneter Ausfall", um die finanziellen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen zu mildern, sagte er im libanesischen Sender LBCI. Das Land muss in diesem Jahr weitere Anleihen bedienen, die nächste im April.

Der Libanon erlebt die schwerste Wirtschaftskrise seit dem Ende des Bürgerkriegs vor 30 Jahren. Das libanesische Pfund hat stark an Wert verloren, die Inflation steuert Experten zufolge auf rund 20 Prozent zu. Die Regierung steht unter dem Druck internationaler Finanzorganisationen wie der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF), im Gegenzug für Finanzhilfen Sparmaßnahmen und Reformen durchzusetzen. Dagegen gibt es jedoch Widerstände.