Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.430,05
    +254,84 (+1,40%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.016,10
    +59,14 (+1,19%)
     
  • Dow Jones 30

    38.893,31
    +41,04 (+0,11%)
     
  • Gold

    2.322,20
    -9,00 (-0,39%)
     
  • EUR/USD

    1,0772
    -0,0001 (-0,01%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.001,81
    +283,33 (+0,48%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.316,87
    -48,26 (-3,53%)
     
  • Öl (Brent)

    78,75
    +0,27 (+0,34%)
     
  • MDAX

    26.561,47
    -5,97 (-0,02%)
     
  • TecDAX

    3.359,21
    +67,47 (+2,05%)
     
  • SDAX

    14.772,72
    +250,14 (+1,72%)
     
  • Nikkei 225

    38.835,10
    +599,03 (+1,57%)
     
  • FTSE 100

    8.313,67
    +100,18 (+1,22%)
     
  • CAC 40

    8.075,68
    +79,04 (+0,99%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.372,24
    +22,99 (+0,14%)
     

Deutsche Industrie steigert überraschend die Produktion

In Industrie, Baugewerbe und Energiewirtschaft lief es besser als erwartet. Bleibt die Rezession doch noch aus?

Der Rückgang am Bau wurde durch eine stärkere Industrieproduktion aufgefangen. Foto: dpa
Der Rückgang am Bau wurde durch eine stärkere Industrieproduktion aufgefangen. Foto: dpa

Die güterproduzierenden deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im August gesteigert. Damit haben sie einen langen Abwärtstrend unterbrochen. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,3 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte.

Bankanalysten hatten verschiedenen Umfragen zufolge vorher mit Stagnation oder einem kleinen Minus gerechnet. Als weiteres positives Konjunktursignal wurde der vor einem Monat gemeldete Rückgang im Juli von minus 0,6 Prozent auf minus 0,4 Prozent nach oben korrigiert.

WERBUNG

„Zusammen mit den jüngsten positiven Daten vom Einzelhandel sinkt damit die Wahrscheinlichkeit einer technischen Rezession, aber sie ist immer noch beträchtlich“, kommentierte der Deutschland-Chefvolkswirt von Unicredit, Andreas Rees, die Daten. Von einer technischen Rezession sprechen Ökonomen, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwei Quartale in Folge sinkt. Im zweiten Quartal war das BIP um 0,1 Prozent gefallen.

Die Industrie, die den Großteil des produzierenden Gewerbes ausmacht, stellte im August 0,7 Prozent mehr her. Dagegen lag die Energieerzeugung um 1,7 Prozent niedriger als im Vormonat, die Bauproduktion fiel um 1,5 Prozent. Das Ministerium warnte vor einer Überbewertung des kleinen Anstiegs der Gesamtproduktion: „Trotz der leichten Belebung am aktuellen Rand bleibt die Industrie im Abschwung. Die Nachfrageschwäche hält hier noch an“, hieß es in der Pressemitteilung.

Die Daten sind zwar um typische Saisoneinflüsse korrigiert. Weil sich aber die von Jahr zu Jahr unterschiedliche Lage der Schulferien mit den üblichen Saisonbereinigungsverfahren nur unvollkommen berücksichtigen lässt, kommt es im Sommer oft zu eher zufälligen Schwankungen.

Bankvolkswirte sehen viele Gründe, keine Trendwende in der Industrie auszurufen. Dazu zählen die am Vortrag verkündeten rückläufigen Auftragseingänge im August. „Da die Neubestellungen nach wie vor ein trostloses Bild abgeben, muss die besser als erwartete Industrieproduktion für den August leider unter die Rubrik ‚Strohfeuer‘ verbucht werden“, schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.

Commerzbank-Analyst Marco Wagner nannte weitere Gründe: „Die zuletzt deutlich gefallenen Einkaufsmanagerindizes und Ifo-Erwartungen machen keine Hoffnung auf eine baldige Wende zum Besseren, zumal auch die Weltwirtschaft weiterhin schwächelt.“

Während die Kurzfristprognosen zum BIP im dritten Quartal um die Nulllinie schwanken, sagen die meisten Forschungsinstitute und Analysten für das kommende Jahr moderates Wachstum der deutschen Wirtschaft voraus. Sie gehen also nicht von einem Abgleiten in die Rezession aus. Dass Rezessionen von den Prognostikern treffend vorausgesagt werden, kommt allerdings äußerst selten vor.