Deutsche Banken agieren wenig profitabel
Deutsche Banken gehören nach einer neuen Studie bei der Profitabilität im Privatkundengeschäft international zu den Schlusslichtern. Demnach erwirtschafteten sie mit 159 Euro pro Kunde pro Jahr vergleichsweise niedrige Betriebsgewinne. Schweizer Banken erzielen mit 451 Euro pro Kunde ein fast dreimal so hohes Ergebnis. Das hat das Beratungsunternehmen PwC Strategy & in seiner am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung von gut 50 europäischen Banken und Bankengruppen ausgerechnet.
Die Berater analysierten die Bankbilanzen des vergangenen Jahres, setzten diese ins Verhältnis zu den jeweiligen Kundenzahlen, und verglichen diese darüber hinaus noch mit den Kennziffern australischer und US-amerikanischer Geldhäuser. Die Studie förderte einige Überraschungen ans Licht: Die häufig als schwach verschrienen italienischen Banken liegen auf Platz fünf und sind mit 290 Euro Betriebsgewinn pro Privatkunden vergleichsweise profitabel.
Deutsche Banken hingegen haben laut Studie sowohl mit hohen Kosten als auch mit niedrigen Einnahmen zu kämpfen. Und die profitabelsten Banken sind demnach auch nicht diejenigen, die am härtesten sparen. „Banken sollten ihren strategischen Fokus nicht einseitig auf Kostensenkungen richten“, erklärte Andreas Pratz, einer der Studienautoren.
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