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Kaufbereitschaft der Anleger hält an – Dax schließt im Plus

Ein neues Rekordhoch noch im Monat März wird immer wahrscheinlicher. Denn der Dax-Kursverlauf ähnelt der Bewegung im Januar.

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht. Foto: dpa
Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht. Foto: dpa

Nach einem fulminanten Wochenauftakt geht es am deutschen Aktienmarkt am Dienstag leicht aufwärts. Der Dax steigt bis zum Handelsende um 0,2 Prozent auf 14.039 Punkte. Mit dem Tageshoch von 14.100 Zählern war die Frankfurter Benchmark zeitweise nur 69 Zähler vom Rekordhoch entfernt.

Am Montag war das Börsenbarometer um 1,6 Prozent gestiegen und hatte bei 14.012 Punkten geschlossen. Mit einem Schlusskurs oberhalb der Marke von 14.000 Zählern ist ein neues Rekordhoch noch im Monat März aus technischer Sicht wahrscheinlicher geworden.

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Denn das Kursmuster des Monats Februar ähnelt dem Verlauf im Januar dieses Jahres: Jeweils ein Rekordhoch Anfang des Monats mit anschließend fallenden Kursen.

Diese fallende Trendlinie, bestehend aus den Tageshöchstkursen seit dem Rekordhoch von 14.169 Zählern am 8. Februar, wurde mit der Eröffnung am heutigen Dienstag mit Kursen von über 14.013 Zählern aufgelöst. Es ist ein wichtiges Signal für ein neues Rekordhoch.

Ernsthaft in Gefahr käme die aktuelle Jagd nach einem neuen Rekordhoch erst bei Kursen unterhalb von 13.800 Punkten, darunter liegt mit 13.500 Zählern die nächste wichtige Unterstützung.

Die Anlegerstimmung gibt den aktuellen Daten der Handelsumfrage Dax-Sentiment zufolge derzeit kein eindeutiges Signal für eine Richtung an den Märkten. Was für steigende Kurse spricht: Anleger sind zwar optimistisch eingestellt, aber eher defensiv positioniert. Dadurch existiert hohe Kaufbereitschaft.

Das zeigt sich auch am Euwax-Sentiment der Börse Stuttgart, an der Privatanleger handeln. Die sichern sich mit dem Kauf von Put-Produkten verstärkt gegen fallende Kurse ab, was ein positives Signal für die weitere Entwicklung ist. Denn sollten die Kurse weiter fallen, werden Gewinne mitgenommen, und bei steigenden Notierungen geraten diese Anleger unter Kaufdruck.

Allerdings könnte die Zinsentwicklung an den Anleihemärkten die Stimmung weiter belasten und zu einem erneuten Ausverkauf wie am vergangenen Donnerstag führen. Denn die Panikstimmung unter den Anlegern hat noch kein extremes Niveau erreicht. Am Aktienmarkt ist Panik ein treffsicherer Indikator für eine Bodenbildung.

Am Dienstagabend notiert die Rendite für die zehnjährige US-Staatsanleihe mit 1,4188 Prozent wieder unter der wichtigen Marke von 1,5 Prozent, die in den vergangenen zehn Jahren viermal ein Wendepunkt war. Noch am Donnerstag hatte eine Rendite von 1,6 Prozent bei diesen Bonds für einen Ausverkauf bei den wachstumsstarken Technologiewerten gesorgt.

Wiederholt sich das bedrohliche Szenario für die Aktienkurse in den kommenden Tagen? Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die US-Rendite wieder auf 1,6 Prozent klettert. Doch die Auswirkungen dürften dann geringer ausfallen.

Dafür spricht der sogenannte Gewöhnungseffekt an den Börsen. Zudem sorgte in erster Linie nicht die absolute Zahl für den Ausverkauf, sondern die Schnelligkeit des Anstiegs. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen lag Anfang des Jahres noch bei 0,9 Prozent.

Für den Markt interessant ist der Unterschied zwischen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB). Jenseits des Atlantiks hat man nichts gegen steigende Renditen einzuwenden. So sagte Thomas Barkin, Chef der Fed von Richmond, gegenüber dem „Wall Street Journal“, dass er enttäuscht gewesen wäre, wenn die Renditen als Ausdruck eines starken Wachstumsausblicks nicht angezogen hätten.

Ganz anders ist die Sichtweise in Europa. Noch am gestrigen Montag hat der französische Notenbankchef Villeroy de Galhau betont, dass die EZB auf unwillkommene Straffungen der monetären Bedingungen reagieren „könne und müsse“. Auch EZB-Chefin Christine Lagarde sagte nochmals, dass die EZB günstige Finanzierungsbedingungen schaffen müsse.

Diese Diskrepanz offenbart auch der Wechselkurs Euro/Dollar. Denn steigende Renditen für Dollar-Anleihen gegenüber gleichbleibenden oder sogar fallenden Euro-Renditen sprechen für größeres Interesse am Greenback. Seit dem Donnerstag vergangener Woche fiel der Euro gegenüber dem Dollar von 1,2239 auf derzeit 1,2019. Gut möglich, dass der einjährige Aufwärtstrend der europäischen Gemeinschaftswährung bald ein Ende findet.

Blick auf die Einzelwerte

Hellofresh: Der Kochboxen-Anbieter hat das vergangene Jahr mit einem Rekord abgeschlossen. Der Umsatz sei im vierten Quartal währungsbereinigt um 126 Prozent auf bisher nie erreichte 1,1 Milliarden Euro geklettert. Das Berliner Unternehmen gilt als Anwärter auf die Aufnahme in den deutschen Leitindex Dax. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) legte auf fast 174 Millionen Euro zu nach 38,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Inzwischen kommt Hellofresh auf 5,3 Millionen aktive Kunden – fast die Hälfte davon lebt in den USA. Die Aktie fällt aber um 6,5 Prozent.

Software AG: Die Aktien des Branchenzweiten in Deutschland hinter SAP geben in der Spitze um fast neun Prozent nach, zum Handelsende notieren die Titel 2,6 Prozent niedriger. Die Experten der Barclays Bank stuften die Titel von „equal weight“ auf „underweight“ ab. Das Kursziel stutzten sie von 37 auf 31,50 Euro.

Teamviewer: Das Softwarehaus stärkt sein US-Geschäft mit der Übernahme von Upskill, einem Spezialisten für virtuelle Realitäten. Die Anleger honorieren das, die Aktie schließt rund vier Prozent im Plus. Das Unternehmen aus Austin entwickelt Software, damit Arbeitsprozesse über Datenbrillen und andere mobile Endgeräte digitalisiert werden können. Details zum Kaufpreis nannte Teamviewer nicht. Es ist bereits die dritte Übernahme innerhalb von weniger als zwölf Monaten für das Göppinger Unternehmen. Teamviewer will vor allem mit seinen Augmented-Reality-Lösungen wachsen.

Kion: Bei den Einzelwerten legte Kion um 6,5 Prozent zu. Der in der Pandemie stark gestiegene Onlinehandel und die damit veränderte Lagerlogistik bescherten dem Gabelstaplerkonzern einen Rekordauftragseingang.

Anleger verkaufen italienische Anleihen

Anleger trennen sich von italienischen Anleihen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere steigt im Gegenzug zeitweise um vier Basispunkte auf 0,71 Prozent. Analysten führten den Anstieg auf einen Bericht zurück, demzufolge die italienische Regierung schon im nächsten Monat eine Genehmigung für weitere Konjunkturausgaben durch das Parlament anstreben könnte.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Auf der Unterseite steht weiterhin die bedeutende Marke von 13.500 Zählern im Fokus. Diese bildete im vergangenen Jahr monatelang einen Widerstand, der erst im Dezember überwunden werden konnte. Deswegen ist aus dem Widerstand eine Unterstützung geworden.

Der Leitindex hat diese Unterstützung in diesem Jahr nur einmal zum Handelsschluss unterschritten. Sollte der Dax zum Handelsende erneut unter diese Marke fallen, wäre das ein deutliches Indiz dafür, dass die laufende Korrektur seit dem Rekordhoch vom 8. Februar mit 14.169 Zählern länger dauern dürfte.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.