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Dax beendet Rekordjagd und schließt im Minus – Grenke-Aktie erholt sich vom Absturz

Aus technischer Sicht bestehen Zweifel an der Nachhaltigkeit des jüngsten Dax-Anstiegs. Experten halten eine heftige Korrektur für möglich.

Auf der Unterseite steht die Marke von 13.500 Punkten im Fokus. Foto: dpa
Auf der Unterseite steht die Marke von 13.500 Punkten im Fokus. Foto: dpa

Nach dem neuen Rekordhoch am Vortag hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag eine Verschnaufpause gegönnt. Der Dax schloss 0,3 Prozent im Minus bei 14.012 Punkten.

Bereits am gestrigen Montag fehlte die Kursdynamik: Nach dem neuen Höchststand in der ersten Handelsstunde mit 14.169 Punkten gab das Börsenbarometer wieder mehr als 100 Punkte ab und schloss nur minimal im Plus bei 14.060 Punkten und damit in der Nähe des Tagestiefs.

„Aus charttechnischer Sicht bestehen an der Nachhaltigkeit des zuletzt vollzogenen Anstiegs Zweifel“, schreiben die technischen Analysten der Landesbank Helaba in ihrem heutigen Kommentar. Ihrer Ansicht nach ist das Momentum, also die Stärke der Bewegung, zu schwach, und auch die aktuellen Handelsumsätze sind nicht sehr hoch. An der Börse gelten hohe Umsätze bei steigenden Kursen als Indikator für einen länger anhaltenden Trend – und umgekehrt.

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Die bisherige Kursentwicklung gibt den Sentimentumfragen der Börse Frankfurt und des Analysehauses Animusx unter privaten und professionellen Anlegern recht. Beide sehen eine deutliche Verkaufsbereitschaft der Investoren im Bereich zwischen 14.150 bis 14.200 Punkten.

Es dürfte nicht einfach sein, diesen Widerstand zu überwinden. Sollte diese Marke aber nachhaltig passiert werden, könnte das als wichtiges Kaufsignal und als Indikator für weiter steigende Kurse interpretiert werden.

Erste Kaufbereitschaft der Anleger ist hingegen erst bei 13.500 Zählern zu erkennen. Darunter wäre der Bereich um 13.000 Zähler die nächste Unterstützung. „Sollte der Rally die Luft ausgehen, dann könnte die nun zu erwartende Verschnaufpause schnell zu einer heftigen Korrektur werden“, meint entsprechend Animusx-Inhaber Stephan Heibel.

Auch dem Verhaltensökonomen Joachim Goldberg, der die Erhebung der Börse Frankfurt auswertet, fehlt beim deutschen Leitindex eine ausreichende Unterstützung auf der Unterseite.

Bitcoin-Rally geht weiter

Deutlich dynamischer als am deutschen Aktienmarkt verläuft die Kursentwicklung bei der Kryptowährung Bitcoin. Die Cyberdevise hat den Daten des Analysehauses Coinmarketcap zufolge mit 48.003 Dollar ein neues Rekordhoch erreicht. Der Börsenwert liegt mittlerweile bei fast 900 Milliarden Dollar. Damit bleibt Bitcoin eine relativ kleine Anlageklasse. Zum Vergleich: Alleine die SAP-Aktie hat eine Marktkapitalisierung von knapp 134 Milliarden Dollar.

Bereits am gestrigen Montag hatte der Bitcoin deutlich zugelegt, weil Tesla mehr als 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert hat – und die Kryptowährung künftig unter bestimmten Voraussetzungen als Zahlungsmittel für seine Produkte akzeptieren will.

Eine interessante Entwicklung: Wenn eine einflussreiche Persönlichkeit den Wert des Bitcoins um über zehn Prozent – oder mehr als 110 Milliarden Dollar – aufblasen kann, ist natürlich auch eine rasante Gegenbewegung möglich. Ein negativer Tweet von Tesla-Chef Elon Musk zum Bitcoin dürfte reichen, um den Kurs deutlich zu drücken und wieder für attraktivere Einstiegskurse zu sorgen.

Bitcoin-Analyst Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus stellte bereits am Montag fest: „Die Hausse könnte nun wieder richtig Fahrt aufnehmen. Dass Tesla nun im großen Stil in die Nummer eins der Kryptowährungen investiert, lässt Anleger auf Wolke sieben schweben.“ Die Hausse ernährt die Hausse, lautet das dazu passende Börsensprichwort.

Blick auf Einzelwerte

Grenke: Der Kurs der Aktie erholt sich nach dem gestrigen Kursrutsch etwas. Das Papier schloss 6,6 Prozent im Plus bei 28,64 Euro. Am gestrigen Montag stürzte das Papier um bis zu 37 Prozent ab, weil mitten in einer Sonderprüfung des Leasing-Konzerns der Compliance-Chef Mark Kindermann sofort zurücktreten musste. Er kam einer möglichen Abberufung zuvor.

Der Kurssturz am gestrigen Montag war größte seit dem Shortseller-Angriff vom September 2020 und der zweitgrößte der Firmengeschichte. Seit der Shortseller-Attacke von Pering hat sich der Grenke-Kurs in der Spitze um mehr als gedrittelt.

Osram: Der Lichtkonzern sucht nach einem Käufer für seine Digitalsparte. Osram setzte mit Elektronik und Vorschaltgeräten im ersten Quartal 178 Millionen Euro um, das entspricht gut einem Fünftel des Gesamtumsatzes. Insidern zufolge kommen als Käufer vor allem asiatische Konkurrenten infrage.

Der Sensorspezialist und Osram-Mehrheitseigner AMS hat früh deutlich gemacht, dass er an der Digitalsparte kein strategisches Interesse hat, und will mit dem Verkauf auch den vier Milliarden Euro hohen Schuldenberg abbauen, den sich das Unternehmen mit der Osram-Übernahme aufgehalst hat. Der Osram-Aktienkurs tritt seit Jahresanfang auf der Stelle und schloss auch am heutigen Dienstag unverändert bei 52,34 Euro.

Tui: Der Reisekonzern hofft dank der zügigen Corona-Impfkampagne in Großbritannien auf eine rasche Erholung der von der Pandemie gelähmten Reisenachfrage. „Impfungen und Schnelltests machen ein Ende des Stillstands im Tourismus möglich“, erklärte Tui-Chef Fritz Joussen. Er hoffe, dass nach verhaltenem Start auch in anderen Ländern mehr Energie auf Impfungen und die Verfügbarkeit von Schnelltests gelegt werde. Damit wäre die Basis für eine Rückkehr zu offenen Grenzen geschaffen. Die Aktie gab 3,9 Prozent nach.

Qiagen: Das amerikanische Diagnostikunternehmen Quidel erwägt laut dem Nachrichtendienst Bloomberg eine Fusion mit Qiagen. Der Hersteller verschiedener Corona-Tests hat erst einmal grundsätzlich das Interesse an einem Deal ausgelotet. Die Qiagen-Aktie legte im US-Handel am Montag um zeitweise 9,2 Prozent zu. Am deutschen Markt herrscht kein Fusionsfieber: Die Titel schlossen am Dienstag 0,7 Prozent.

Corona-Tests haben sich im vergangenen Jahr als lukrativer Markt für Diagnostikunternehmen erwiesen. Investoren fragen sich allerdings zunehmend, wie lange diese Nachfrage anhalten wird, da die weltweit eingeführten Impfstoffe den Umsatz zu dämpfen drohen.

Qiagen ist derzeit gut 10,6 Milliarden Euro an der Börse wert, das Unternehmen wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Im vergangenen Sommer war der US-Rivale Thermo Fisher mit seiner 11,3 Milliarden Euro schweren Übernahmeofferte für Qiagen wegen des Widerstands von Aktionären gescheitert.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Das nächste Ziel auf der Oberseite oberhalb des Rekordhochs liegt bei rund 14.300 Punkten, lautet die aktuelle Einschätzung der technischen Analysten der Bank HSBC.

Die Bewegung am vorletzten Freitag (28.1.) unter die wichtige Marke von 13.500 Punkten zum Handelsschluss war offensichtlich nur ein „Ausrutscher“. Der deutsche Leitindex hat die Wiedereroberung dieses Bereichs quasi als Sprungbrett für höhere Notierungen genutzt.

Als erste Unterstützung dient nun die Aufwärtskurslücke vom Ende Januar. Solche Lücken entstehen, wenn der höchste Stand eines Handelstags unter der tiefsten Notierung des Folgetags liegt. Sie sind quasi eine Neubewertung des Markts, weil es zwischen der Lücke keinen Handel gab.

Diese Lücke in Zahlen: Am Montag vergangener Woche lag der höchste Dax-Kurs bei 13.648 Zählern, die niedrigste Notierung am Dienstag vergangener Woche bei 13.693 Punkten. Wichtiger ist allerdings der Bereich um 13.500 Zähler.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.