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Credit Suisse verstärkt Superreichen-Geschäft mit Top-Banker

Mit Christian Meissner erhält die Credit Suisse einen prominenten Neuzugang. Die Bank baut damit ihr Geschäft mit reichen Unternehmern weiter aus.

Jahrelang war Christian Meissner, 51, oberster Investmentbanker bei der Bank of America in New York. Künftig hat der österreichische Manager gleich zwei direkte Vorgesetzte: Meissner wechselt Ende Oktober zur Credit Suisse, wie die Schweizer Großbank mitteilte.

Er soll in seinem neuen Job das Investmentbanking stärker mit der Betreuung reicher Kunden verzahnen. Meissner berichtet künftig an die Credit-Suisse-Vorstände Philipp Wehle, zuständig für das Geschäft mit reichen Kunden (International Wealth Management), sowie Brian Chin, den Chef des Investmentbankings.

Zudem ist bei der neuen Aufgabe Teamplay gefragt: Meissner soll zusammen mit Babak Dastmaltschi, Topmanager im International Wealth Management der Credit Suisse, reiche Unternehmenskunden bei Firmenübernahmen und Kapitalmarkttransaktionen beraten. CS-Vorstand Philipp Wehle erklärte: „Christian Meissners umfassende Erfahrung im Investmentbanking, sein Fachwissen und sein Netzwerk werden Babaks ausgewiesenen Erfolg bei der Betreuung von superreichen Kunden ergänzen.“

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Eine Position in der zweiten Reihe dürfte eine Umstellung für den ehrgeizigen Banker sein, dem es als einer der wenigen Europäer gelang, einen Spitzenjob an der Wall Street zu ergattern. 20 Jahre lang arbeitete Meissner bei Goldman Sachs, bevor er 2004 zu Lehman Brothers wechselte und bis zum Chef des Investmentbankings in Europa aufstieg.

Doch nur kurz nach seiner Ernennung brach Lehman Brothers in der Finanzkrise 2008 zusammen. Meissners Karriere nahm jedoch keine bleibenden Schäden. Nach einer Zwischenstation beim japanischen Geldhaus Nomura wechselte er zu Merrill Lynch, die gerade mit der Bank of America (BofA) fusionierte. Er trieb die Integration der beiden Geldhäuser voran und brachte es bei BofA bis zum CEO des Investmentbankings.

Kandidat für Topjobs

2018 musste Meissner bei BofA jedoch gehen. Als Grund wurden ein Schwund von Marktanteilen sowie geringere Gebühreneinnahmen im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen genannt. BofA-Chef Brian Moynihan sagte damals, dass das Investmentbanking „einen besseren Job machen“ könnte.

Seither wurde Meissner immer wieder als Kandidat für Topjobs in der europäischen Bankenbranche gehandelt, zuletzt Anfang 2019 als möglicher Nachfolger für UBS-Chef Sergio Ermotti. Die UBS entschied sich damals jedoch für Ralph Hamers von der ING. Meissner saß zuletzt im Verwaltungsrat von Julius Bär. Den Posten gebe er mit sofortiger Wirkung ab, teilte Julius Bär mit.

Nun wechselt der begeisterte Alpinist und Skifahrer endgültig von New York nach Zürich. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über die Personalie berichtet. In seiner neuen Rolle kommt Meissner jedoch nicht nur sein umfangreiches Netzwerk in der Finanzbranche zugute. Auch seine Erfahrungen bei der Integration von Geschäftsbereichen dürften gefragt sein.

Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein baut derzeit das Investmentbanking um. Das Handelsgeschäft sowie die Fusionsberatung und das Wertpapieremissionsgeschäft wurden zusammengelegt, wie die Bank bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im Juli verkündet hatte.

Superreiche Kunden im Blick

Das Engagement von Meissner ist jedoch auch Ausdruck der Strategie, dass die Credit Suisse bei superreichen Kunden punkten will, indem sie ihnen Produkte aus dem Investmentbanking anbietet. Dazu zählen etwa die Teilnahme an Aktienemissionen und lukrativen Private-Equity-Engagements, bei denen Topkunden vorrangig zum Zuge kommen könnten.

Auch Kreditlinien, bei denen Aktien als Sicherheiten gewährt werden, sind beliebte Mittel, um Gründer von wachstumsstarken Unternehmen an die Vermögensverwaltung einer Bank zu binden. Chin, Chef der Investmentbank bei CS ergänzte, er zähle auf Meissners „Kompetenzen und seine Erfahrung, um unser Investmentbanking-Geschäft international weiter auszubauen“.

Hat Meissner damit Erfolg, könnte er sich für höhere Aufgaben empfehlen. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Österreicher neu anfangen musste – und sich schließlich nach ganz oben gearbeitet hat.