Werbung
Deutsche Märkte schließen in 6 Stunden 16 Minuten
  • DAX

    18.280,20
    +104,99 (+0,58%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.982,93
    +25,97 (+0,52%)
     
  • Dow Jones 30

    38.852,27
    +176,59 (+0,46%)
     
  • Gold

    2.324,90
    -6,30 (-0,27%)
     
  • EUR/USD

    1,0764
    -0,0009 (-0,09%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.675,54
    -918,68 (-1,52%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.332,59
    -32,54 (-2,38%)
     
  • Öl (Brent)

    78,50
    +0,02 (+0,03%)
     
  • MDAX

    26.556,32
    -11,12 (-0,04%)
     
  • TecDAX

    3.322,58
    +30,84 (+0,94%)
     
  • SDAX

    14.696,11
    +173,53 (+1,20%)
     
  • Nikkei 225

    38.835,10
    +599,03 (+1,57%)
     
  • FTSE 100

    8.299,20
    +85,71 (+1,04%)
     
  • CAC 40

    8.022,01
    +25,37 (+0,32%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.349,25
    +192,92 (+1,19%)
     

Clark und Moneymap gewinnen Fintech-Preise

Banking ist nicht sexy und Versicherungen schon gar nicht. Kaum jemand freut sich darauf, endlich seine Versicherungspolicen ordnen und zig Tarife vergleichen zu dürfen. Auch mit den Strom- oder Handytarifen beschäftigen sich Verbraucher eher ungern. An dieser Stelle setzen das Frankfurter Start-up Clark an und das Berliner Fintech Moneymap an. Sie helfen Kunden ihre bestehenden Tarife zu vergleichen und gegen günstigere oder bessere auszutauschen. Auf der Handelsblatt-Tagung „Banken im Umbruch“ wurden sie am Donnerstag für ihre herausragenden digitalen Innovationen mit dem „Diamond Star“ ausgezeichnet. Der Preis wird vom Handelsblatt und von dem Konferenzanbieter Euroforum verliehen.

Clark erhielt den Preis in der Kategorie Later Stage Fintech. Unter Vorsitz von Thomas Puschmann, Direktor des „Fintech Innovation Lab“ an der Universität Zürich, hatte sich eine Jury aus acht Finanzexperten für den Preisträger entschieden. Das Frankfurter Start-up ist seit Mitte 2015 am Markt aktiv und will „Versicherungen so einfach noch nie“ zu machen. Clark gehört zu den sogenannten Insurtechs – Finanztechnologieanbieter, die sich in der Versicherungsbranche tummeln.

Innovative Finanztechnologieunternehmen sind aus der Bankbranche nicht mehr wegzudenken. Viele tummeln sich im Zahlungsverkehr, ermöglichen neue Formen des Investments, verhelfen ihren Kunden zu einem Kredit oder agieren als Dienstleister für Banken und bleiben für den Endkunden oft vollständig im Hintergrund. Statt eigene Produkte zu verkaufen, helfen sie dabei, die bisherigen Abläufe einfacher und schneller zu machen.

So ist es auch bei Clark. Gründer und Geschäftsführer Christopher Oster bezeichnet sein Angebot als „Versicherungs-Robo-Advisor“. Wer diesen nutzen möchte, wählt auf der Website zunächst die Versicherung, die er vergleichen möchte – zum Beispiel Privathaftpflicht, Kfz-Teilkasko oder Unfallversicherung. Im nächsten Schritt werden die persönlichen Daten eingegeben werden und dann erteilt man dem Fintech ein Maklermandat. Die Police wird dadurch vom bisherigen Makler in den Bestand von Clark übertragen. Clark vergleicht die Vertragskonditionen mit anderen Angeboten und schlägt gegebenenfalls einen Wechsel vor. Kunden von Clark können ihre Policen über eine Art Cockpit verwalten, abschließen und erhalten zudem Hilfe bei der Schadenregulierung. Den Service haben bereits die ING Diba, PSD Bank Hannover und die Smartphone-Bank N26 in ihr Online-Banking eingebunden.

WERBUNG

In der Kategorie Early Stage Fintech ging der Diamond Star an Moneymap. Die finale Entscheidung durften am Donnerstag die Teilnehmer der Bankentagung treffen. Mehr als 50 Prozent der Teilnehmer stimmten für Moneymap, dagegen mussten sich FinCompare und FinTecSystems geschlagen geben. Die drei Kandidaten waren zuvor von der Jury für den Preis nominiert worden. Insgesamt hatten sich in diesem Jahr besonders viele Fintechs beworben, die entweder Firmenkunden ins Visier nehmen oder als Dienstleister für Banken und Finanzdienstleister agieren. Die beiden Preisträger bieten einen neuen Service für Endkunden, von dem aber zugleich etablierte Banken profitieren, da sie das Angebot in ihr Online-Banking einbinden und den Kunden damit einen Mehrwert bieten können.

Über Moneymap können Nutzer Strom-, Gas- und Mobilfunkverträge vergleichen. Sie erhalten mithilfe des Fintechs eine Übersicht zu ihren laufenden Vertragskosten und können Verträge auf Wunsch auch gleich wechseln. Technisch funktioniert das so: Der Kunde erteilt dem Fintech einen Lesezugriff auf sein Konto, so dass Moneymap die Lastschriften mit einer Vertragsdatenbank abgleichen kann. Zu dem Angebot gehört auch die Kündigung bei dem alten Anbieter und das Aufsetzen des neuen Vertrages. Gerade erst wurde die zweite Kooperation mit einem Geldinstitut bekannt. Nach der HypoVereinsbank hat nun auch die Berliner Sparkasse den Service in ihr Online-Angebot integriert. In den nächsten Monaten soll zusätlich der Vergleich von DSL- und Festnetzverträgen folgen.

SWK Bank punktet mit „Couchkredit“

Um den Diamond Star in der Kategorie Early Stage hatte sich außerdem Fintecsystems beworben. Das Fintech hatte den Preis im vergangenen Jahr erhalten und war nun erneut nominiert. Die Münchener ermöglichen eine digitale Selbstauskunft, die innerhalb weniger Minuten abgeschlossen ist. Dafür nutzt es den Online-Banking-Zugang des Verbrauchers, scannt dessen Einnahmen und Ausgaben und erstellt damit eine vollautomatisierte Finanzanalyse zu seiner Kreditfähigkeit. In diesem Februar hat der Dienstleister zusätzlich die Produktplattform Accourate gestartet. Mithilfe der Angebote sollen Banken ihren Kunden ein persönliches Finanzmanagement ermöglichen können. Besonders die Kategorisierung und Analyse soll damit vertieft werden. So können Kunden etwa eine digitale Haushaltsrechnung oder eine Risiko-Prognosen erstellen lassen. Von Banken und Finanzdienstleistern wird Fintecsystems bereits genutzt, um Online-Konsumentenkredite zu vergeben, zur Absicherung von Lastschriften und zur Verifikation von Kontoinhabern.

Dritter Nominierter in der Kategorie Early Stage war FinCompare. Das Fintech hilft seinen Kunden beim Vergleich verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten. Zielgruppe sind kleine und mittelständische Unternehmen, die eine Finanzierung zwischen 10.000 und fünf Millionen Euro benötigen. Über die Plattform können Unternehmen kostenlos deutschlandweit Angebote von Banken, Fintechs und Finanzdienstleistern vergleichen und Finanzierungen abschließen. Neben herkömmlichen Unternehmenskrediten stehen auch alternative Finanzierungslösungen wie beispielsweise Factoring, Leasing oder Finetrading zur Auswahl. Aktuell meldet FinCompare mehr als 200 Partner, darunter Banken wie Commerzbank, UniCredit und Postbank, alternativen Finanzdienstleister wie Deutsche Factoring Bank, Grenke Bank oder Elbe Finanzgruppe sowie Fintechs wie bezahlt.de, Funding Circle und Credit Shelf.

Der „Diamond Star wurde in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. In die Kategorie Later Stage zählen Fintechs, die älter als zwei Jahre sind oder mehr als 2,5 Millionen Euro Funding erhalten haben. In die Kategorie Early Stage zählen Fintechs, die jünger als zwei Jahre sind oder weniger als 2,5 Millionen Euro Funding erhalten haben. Den Preis für innovatives digitales Banking hatte am Mittwoch bereits die Süd-West-Kreditbank (SWK-Bank) mit Sitz in Bingen am Rhein erhalten. Sie hatte die Jury mit ihrem sogenannten „Couchkredit“ überzeugt. Bei diesem Ratenkredit, können Kunden alle Angaben online machen. Sie werden per Video-Chat identifiziert und unterschreiben die Formulare mit elektronischer Signatur (eSign). Zudem wird der Kredit unmittelbar bewilligt – oder abgelehnt.

Zu den Mitgliedern der Diamond Star-Jury gehören neben Thomas Puschmann auch Stefanie Auge-Dickhut vom Schweizerischen Institut für Finanzausbildung, Barbara Liebermeister, Gründerin des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter, Geschäftsführer André M. Bajorat vom Finanz-Start-up Figo, Jens Quadbeck von Google, Internetunternehmer Christoph Samwer, Oliver Vins, Gründer des digitalen Vermögensverwalters Vaamo, und Daniel Schäfer, Ressortleiter Finanzen des Handelsblatts.