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Bayern war nur der erste Streich – der zweite folgt am 28. Oktober

Die Landtagswahlen in Bayern und Hessen werden zur krachenden Abrechnung mit der Großen Koalition in Berlin. Die hat noch längst nicht verstanden.

72,4 Prozent – die Wahlbeteiligung bei der bayerischen Landtagswahl ist um mehr als zehn Prozent gestiegen. Das ist ein starker Wert und eines der erfreulichen Phänomene dieser Landtagswahl. Bei CSU und SPD dürfte sich die Freude womöglich in Grenzen halten. Die zahlreichen einstigen Nichtwähler strömten vor allem zu den – früher mal so genannten – kleinen Parteien, zu Grünen, AfD und Freien Wählern.

CSU und SPD liefen die Wähler damit in Scharen davon. 600.000 Stimmen und zehn Prozentpunkte weniger als 2013 für die CSU, mehr als eine Million Stimmen und mehr als zehn Prozentpunkte weniger für die SPD.

Dahinter steckte vieles: mit Sicherheit auch die Wut über die Politik in Berlin und das Schauspiel, das die Regierungsparteien in den vergangenen Monaten veranstaltet haben. Aber auch der Ärger über den dauerprovozierenden Innenminister Horst Seehofer und die kaum noch erkennbare Autorität von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Das Ergebnis der bayerischen Landtagswahl ist ein demonstratives „Es reicht“, eine schallende Ohrfeige für Merkels Große Koalition. Und es wird nicht die letzte sein. Die nächste Erschütterung steht Union und Sozialdemokraten nämlich kurz bevor, in zwei Wochen bei der hessischen Landtagswahl.

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Die großen Parteien müssen auch dort mit herben Verlusten rechnen. In der neuesten Umfrage liegt die CDU – angeführt von dem Merkel-Vertrauten Volker Bouffier – neun Prozentpunkte schlechter als vor fünf Jahren (29) und die SPD fast acht (23). Innerhalb von weniger als 15 Jahren könnte der Stimmenanteil der beiden Parteien in Hessen von knapp 80 auf gut 50 Prozent zusammenfallen.

Dabei hat es an Warnungen nicht gemangelt. Bei der Bundestagswahl mussten die Parteien große Verluste hinnehmen. An Absichtserklärungen nach dem Motto „Wir haben verstanden“ hat es seitdem nicht gefehlt. Die Parteien haben die Zeit nicht genutzt. Ein Jahr später ist auch die Hessenwahl für CDU und SPD kaum noch zu retten. Zwei Wochen werden nicht reichen, um die Stimmung zu ändern.

Die Parteien der Großen Koalition müssen dringend eine Übereinkunft finden, eine Wende zu einem anderen Politikstil. Falls das nicht gelingt, braucht es die Fähigkeit zur ehrlichen Einsicht, das Bündnis notfalls zu beenden. Ansonsten könnte von den – früher mal so genannten – Volksparteien bald nicht mehr so viel übrig sein.