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Bauen, Finanzieren, Sparen: Was ist jetzt ein guter Zins?

Ein guter Zins: Lange Zeit stellte sich kaum jemand die Frage, welche Konditionen besonders gut sind. Als die Zentralbanken in der westlichen Welt die Leitzinsen nahe der Nulllinie oder im leicht negativen Bereich hielten, haben Sparer weder Geld für ihre Guthaben bekommen. Für eine Finanzierung hat es historisch niedrige Konditionen über etliche Jahre hinweg gegeben.

Zins
Ein guter Zins mag Ansichtssache sein. (Symbolbild: Getty) (jayk7 via Getty Images)

Diese Zeiten änderten sich zuletzt. Ausgelöst durch die hohe Inflation haben die westlichen Zentralbanken wie die EZB oder auch die Federal Reserve nun die Zinsen erhöht. Was folgt sind veränderte Rahmen- und Marktbedingungen.

Sparer erhalten ihn plötzlich wieder, den Zins. Wohingegen Häuslebauer, Immobilienkäufer und sonstige Finanzierer von Vermögenswerten deutlich teurere Konditionen bezahlen müssen. Wie die derzeitigen Konditionen sind und was momentan auf beiden Seiten ein guter Zins ist, dem geht Yahoo Finanzen auf den Grund.

Sparen: Ein guter Zins

Sparer streben selbstverständlich nach einem möglichst hohen Zins. In Zeiten, in denen die Europäische Zentralbank den Leitzins auf einen Wert von 3,75% heraufgesetzt hat, ist es wieder möglich mit sicheren Produkten wie Fest- oder Tagesgeld eine vergleichsweise sichere Rendite einzufahren.

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Verbrauchsportale wie Verivox verfolgen dabei das sogenannte "Zins-Rennen", bei dem Banken um die gegenwärtig besten Konditionen kämpfen. Entscheidend ist dabei der Unterschied zwischen Festgeld und Tagesgeld. Beim Festgeld müssen Sparer zu fest definierten Konditionen den Sparbetrag für ein halbes Jahr, ein Jahr oder auch länger festlegen. Tagesgeld hingegen berechnet die Zinserträge auf einer Tagesbasis, entsprechend haben die Verbraucher hier deutlich mehr Flexibilität.

Wie Verivox mit Stand vom 06. Juni zeigt, ist die TFBank beim Tagesgeld mit 3,35% für einen Betrag bis zu 100.000 Euro der Branchenprimus. Weitere, gute Angebote sind bei der OpenBank, die derzeit 3,3% für bis zu einer Million Euro ermöglicht. Beide Angebot sind zunächst für sechs Monate beschränkt, so wie viele der momentan hochverzinsten Angebote im Tagesgeld-Bereich. Eine gewisse zeitliche Limitierung ist ein Merkmal im momentanen Zins-Rennen und gleichzeitig etwas, das Verbraucher auf der Suche nach dem besten Zins stets überprüfen sollten.

Die Consorsbank mit deutscher Einlagensicherung bietet hingegen 3,2% für Neukunden. Die maximale Anlagesumme ist mit ebenfalls bis zu einer Million Euro vergleichsweise hoch, Sparer können sich mithilfe von einer Sparplanausführung bei einem börsennotierten Produkt (ab 10 Euro pro Monat möglich) die 3,2% Zinsen sogar für ein Jahr sichern. Hinter dem Angebot der Consorsbank steckt nämlich zugleich ein Wertpapierdepot, das Verbraucher jedoch nicht zwangsläufig nutzen müssen.

Im Festgeld-Bereich sind laut dem Anbieter Weltsparen bis zu 4,35% pro Jahr beider italienischen Banka Sistema bei einem Anlagehorizont von fünf Jahren möglich. Die Aareal Bank bietet hingegen 3,25% für einen Festlegungszeitraum von zwei Jahren und mit deutscher Einlagensicherung.

Der Überblick über den Markt zeigt: Viele Anbieter bieten zumindest kurzfristig beim Tagesgeld knapp über 3%. Beim Festgeld ist hingegen sogar ein noch höherer Zins über eine längere Zeit möglich. Verbraucher sollten jedoch schauen, wie die Regeln bei der Einlagensicherung definiert sind.

Kredite: Der Markt verändert sich

Die neue Realität an den Zinsmärkten hat insbesondere die Baubranche getroffen, schrieb zuletzt der Baufinanzierungsvermittler Interhyp AG. Laut dem herausgegebenen Zinsbericht vom Mai des Jahres 2023 läge das "neue Normal" bei Baufinanzierungen in einer Spanne zwischen 3,5% und 4,0%. Tendenz möglicherweise mit weiteren Zinsschritten von Seiten der EZB steigend.

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Laut dem Vergleichsportal Biallo werden derzeit auch kurzfristige Privatkredite konsequent teurer. Aufgrund des gestiegenen Leitzinsniveaus hätten Geldhäuser wie die Deutsche Kreditbank oder auch die SKG Bank ihre Kreditkonditionen auf Spannen jenseits der 6%-Marke erhöht. Die Zeit des günstigen Geldes scheint auch hier vorbei zu sein.

Nicht umsonst titelten Zeitungen wie "Der Spiegel" oder "Die Zeit" zuletzt, dass für viele Deutsche der Traum vom Wohnraum nun endgültig platze. Beziehungsweise, dass selbst für Gutverdiener Wohneigentum zunehmend unbezahlbar werde. Erste Analysten gehen im Kreditmarkt sogar soweit, dass sie von einer größeren Kreditblase sprechen, die zu Platzen drohe.

Ein Gutes hat es möglicherweise: Wer sich derzeit keine Immobilie leisten kann, der hat immer noch die Möglichkeit, sein Geld zu den nun besseren Zinskonditionen aktiv für sich arbeiten zu lassen. Ob die derzeitigen Zinsen in Zeiten der hohen Inflation ein Trost sind, ist natürlich eine andere Frage.

Im Video: Inflation, steigende Zinsen und politische Unsicherheit - IWF senkt Wachstumsprognose