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Anleger wagen sich aus der Deckung

Deutsche Aktieninvestoren hoffen zwar auf eine Weihnachtsrally – scheuen sich aber, selbst aufs Gaspedal zu drücken. Der Dax jedenfalls kommt auch am Dienstag nicht in Fahrt. Alle Hoffnung ruht auf den Zentralbanken.

Zu Weihnachten wünschen sie sich so sehr eine Jahresendrally, doch langsam läuft den europäischen Anlegern die Zeit davon. Seit mehr als einem Monat nun pendelt der Dax um die 13.000-Punkte-Marke. Im besten Falle stand er knapp 200 Punkte drüber, im schlechtesten 200 drunter. Neidvoll blickt man nach New York, wo die Herbst-Rally nie aufgehört hat. Den eigenen Tritt aufs Gas aber scheuen die hiesigen Investoren. Daran änderte sich über weite Strecken auch am Dienstag nichts.

Doch im Späthandel kam Schwung in die Sache, der schwache Euro stützte den Dax. Die Gemeinschaftswährung wertete mit 0,4 Prozent deutlich ab auf 1,1720 Euro. Am Ende ging der Deutsche Aktienindex ein halbes Prozent fester aus dem Handel bei 13.168 Punkten – der höchste Schlusskurs seit einem Monat. Der Euro-Stoxx-50 legte 0,3 Prozent zu auf 3594 Zähler. Damit zeigten sich die Anleger kurz vor den letzten Höhepunkten des Jahres zuversichtlich.

Die letzte Chance und gleichzeitig große Hoffnung des Jahres auf dem europäischen Parkett: Die Dezember-Sitzungen der wichtigsten Notenbanken. Federal Reserve, Europäische Zentralbank und Bank of England geben am morgigen Mittwoch und Donnerstag die letzten Beschlüsse des Jahres bekannt. Sollte es hier zu Überraschungen kommen, könnte es mit der Weihnachtsrally doch noch was werden.

Auf dem Parkett rechnet man mit dem nächsten Zinsschritt der US-Notenbank, es wäre die dritte Erhöhung, die die Fed 2017 vornimmt und die wohl letzte Aktion der scheidenden Chefin Janet Yellen. Im Februar 2018 übernimmt Jerome Powell das Steuer, der aktuell Mitglied des Direktoriums der Notenbank ist.

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Noch gibt der den Republikanern zugewandte Währungshüter der Finanzwelt Rätsel auf, seinem bisherigen Abstimmungsverhalten zufolge dürften seine Ansichten aber nicht so weit weg von denen Janet Yellens liegen, die eine tendenziell lockere Geldpolitik vertritt – im Fachjargon Taube genannt. In einer ersten Senatsanhörung hatte Powell die Notwendigkeit einer agilen und flexiblen US-Notenbank betont.

Die EZB wird aller Wahrscheinlichkeit ihr Instrumentarium nicht anrühren, hatte sie doch erst in der vergangenen Ratssitzung Ende Oktober das billionenschwere Anleiheprogramm verlängert, aber zurückgefahren – Experten sahen darin einen ersten Schritt hin zu einer Normalisierung der aktuell extrem lockeren Geldpolitik. Entscheidend wird sein, was EZB-Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz in Frankfurt am Donnerstag in die Blöcke der Journalisten diktiert.

Wie schätzen die Währungshüter den Inflationsausblick ein? Im besten Falle gibt der Italiener Hinweise für den mittelfristigen Kurs seines Hauses. Eine forsche Gangart könnte die Märkte aufschrecken, dass ist den für ihre Vorsicht bekannten europäischen Zentralbankern bekannt.

Den heutigen Dienstag verbrachten die Anleger mit warten, der Kalender war schlecht bestückt. An der Konjunkturfront ist höchstens der ZEW-Index von Interesse. Die Umfrage unter institutionellen Anlegern zeigt, wie es um die Stimmung der Börsianer bestellt ist. Und wie von Experten erwartet, trübten sich die starken Zahlen des Mannheimer Forschungsinstituts leicht ein. Das Barometer für die Konjunkturerwartungen der Börsenprofis gab im Dezember 1,3 Punkte nach auf 17,4 Zähler, die aktuelle Situation hingegen verbesserte sich etwas. „Der Ausblick für die deutsche Wirtschaft für die nächsten sechs Monate ist insgesamt unverändert positiv“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach.


Dow Jones bleibt die Nummer Eins an der Wall Street

Auch in New York hielt man sich vor den anstehenden Notenbanksitzungen bedeckt. Für ein leichtes Plus reichte es dennoch, der Dow-Jones-Index legte zum vierten Tag in Folge zu. Mit 24.465 Punkten ging es 0,3 Prozent rauf für den traditionsreichen Index der amerikanischen Standardwerte.

Damit steht er nur noch knapp 60 Zähler unter seinem Allzeithoch vom Monatsanfang. Der breite S & P-500 trat auf der Stelle, er bewegte sich mit 2660 Punkten kein Promille weit. Bei den Tech-Titeln der US-Börse Nasdaq machten die Anleger nach einem starken Montag Kasse, es ging 0,1 Prozent runter auf 6381 Stellen.

Bewegung gab es auch auf dem Rohstoffmarkt. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee stiegt erstmals seit knapp zweieinhalb Jahren über die Marke von 65 Dollar. Eine starke Explosion in Österreich sorgte für Lieferengpässe in Italien und weiteren Südstaaten. Zudem trieben anhaltende Reparaturen an einer wichtigen Pipeline vor Schottland die Gaspreise, in Britannien sprangen diese auf ein Fünf-Jahres-Hoch. Amerikanisches Rohöl der Sorte WTI hingegen verharrte unter der 60-Dolar-Marke.

Unter den Einzelwerten im Dax waren die Papiere von RWE am gefragtesten, der Versorger legte zweieinhalb Prozent zu. Am Dax-Ende litten die in diesem Jahre bestens laufenden Lufthansa-Scheine unter Gewinnmitnahmen, es ging ein Prozent runter.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax. Aktuelle Leerverkäufe von Investoren finden Sie in unserer Datenbank zu Leerverkäufen.

KONTEXT

Spar-Alternativen

Tagesgeld, Aktien oder lieber Immobilien?

Die Zinsflaute macht Sparern schwer zu schaffen. Die Deutschen gelten als risikoscheu. Wohin also mit dem mühsam Ersparten?

Nach einer Auswertung von Stiftung Warentest unter 134 Kreditinstituten liegt die jährliche Rendite beispielsweise bei Tagesgeld aktuell gerade einmal zwischen null und 0,65 Prozent. Dennoch scheuen viele Privatanleger in Deutschland Geldanlagen, die als riskanter gelten. So legen die Deutschen ihr Geld an.

(Quelle: dpa)

Bargeld und Bankeinlagen

Der größte Teil des Geldvermögens der privaten Haushalte von zuletzt insgesamt 5.723 Milliarden Euro steckt in Bargeld und Bankeinlagen. Rund 2.248 Milliarden Euro waren es nach Angaben der Bundesbank Ende Juni. Deutlich mehr als die Hälfte davon waren Bargeld oder lagen auf dem Girokonto.

Sparbuch

Der Klassiker Sparbuch ist trotz der Zinsschmelze weiterhin eine beliebte Anlageform - wenn auch mit sinkender Tendenz. Im vergangenen Jahr besaßen einer Umfrage des GfK-Vereins zufolge 40 Prozent der Bundesbürger ein Sparbuch. Nach Bundesbank-Zahlen steckten Ende des zweiten Quartals 2017 rund 592 Milliarden Euro in Sparbriefen oder auf dem Sparbuch.

Versicherungen

Gut 89 Millionen Lebensversicherungsverträge zählte der Branchenverband GDV Ende vergangenen Jahres. Die Zinsflaute setzt allerdings auch dem Altersvorsorgeklassiker zu. Die neuen Verträge sind nicht mehr so hoch verzinst wie noch vor der Jahrtausendwende. Dennoch investierten die Bundesbürger im zweiten Quartal 2017 mehr als 18 Milliarden Euro in Versicherungen und Pensionseinrichtungen.

Die Bestände summierten sich Ende Juni laut Bundesbank auf rund 2.157 Milliarden Euro.

Immobilien

Anlagenotstand und niedrige Hypothekenzinsen heizen die Nachfrage nach "Betongold" an. Zwar erteilten die Behörden in den ersten neun Monaten dieses Jahres fast 20.000 Baugenehmigungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Einer Studie der staatlichen Förderbank KfW zufolge gibt es aber keinen Mangel an Genehmigungen: In den vergangenen Jahren sei vielmehr ein Überhang von 600.000 Zusagen entstanden. Nach KfW-Einschätzung hakt es vor allem bei der Umsetzung, weil etwa Baufirmen und Handwerker wegen des Immobilienbooms überlastet seien.

Nach Einschätzung der Bundesbank gibt es nach wie vor keine Anzeichen für eine kreditgetriebene Preisblase bei Häusern und Wohnungen - auch wenn die Preise insbesondere in Städten teils um 15 bis 30 Prozent über einem angemessenen Niveau lägen.

Aktien

Die meisten Bundesbürger machen nach wie vor einen Bogen um die Börse. Trotz der Zinsflaute sank die Zahl der Aktionäre in Deutschland im vergangenen Jahr. Knapp 8,98 Millionen Menschen besaßen nach Angaben des Deutschen Aktieninstitut (DAI) Aktien und/oder Anteile an Aktienfonds.

Das waren 30.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die großen heimischen Unternehmen, die an der Börse notiert sind, sind überwiegend in Händen ausländischer Investoren.

Gold

Das Edelmetall gilt als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. Der Umfrage des GfK-Vereins zufolge sehen 38 Prozent der Bundesbürger darin eine attraktive Geldanlage. Nur sechs Prozent investierten 2016 allerdings tatsächlich in Gold. Die Zahl derer, die das Edelmetall in Form von Münzen, Barren oder Schmuck besitzen, ist nach einer Studie der Steinbeis-Hochschule für die Reisebank aber deutlich höher.

Bitcoin

Das Edelmetall gilt als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. Der Umfrage des GfK-Vereins zufolge sehen viele Bundesbürger (38 Prozent) darin eine attraktive Geldanlage. Nur sechs Prozent investierten 2016 allerdings tatsächlich in Gold. Die Zahl derer, die das Edelmetall in Form von Münzen, Barren oder Schmuck besitzen, ist nach einer Studie der Steinbeis-Hochschule für die Reisebank aber deutlich höher.